Dieser Band schlägt zwei X-Fliegen mit einer Klappe.

Die vorliegende Ausgabe der zweiten Hachette-Sammelreihe zum "House of Ideas" setzt die Richtung ihrer Vorgänger fort, was den Charakter betrifft, dem sie gewidmet ist. Mit Bobby Drake kommt nämlich ein weiterer Vertreter aus Marvels Mutantenfamilie zum Zug, wobei es sich bei Iceman um einen der frühesten X-Men handelt. Im allerersten Team, das Professor Xavier 1963 um sich scharte, erfüllte das jüngste Mitglied eher die Rolle des Nesthäkchens und Spaßvogels. Für die größten Schlagzeilen sorgte zweifelsohne 2015 das Outing als Homosexueller, das im Zuge des Auftauchens seines jüngeren Ichs in der Gegenwart erfolgte (der Auftakt zu diesem Kapitel aus der "Marvel NOW!"-Ära findet sich im
Eintrag zu Jean Grey).
Davon ist in diesem Band jedoch nicht die Rede, da das von Hachette gewählte Material aus der Zeit davor stammt: Los geht`s mit einem weiteren Oneshot aus der Reihe "X-Men Origins", in dem Roberto Aguirre-Sacasa und Zeichner Phil Noto eine (damals) aktualisierte Herkunftsgeschichte des lediglich in seiner äußeren Erscheinung coolen Helden vorlegten. Nach dieser kurzweiligen Story folgt überraschenderweise kein Solomaterial, das durchaus vorhanden gewesen wäre (in Form einer vierteiligen Miniserie von 1984/85 oder einer der beiden Ongoings aus der zweiten Hälfte der 2010er Jahre), sondern "X-Men" 66-69 von 1997.
Diese vier Hefte erschienen während "Operation: Zero Tolerance", der nächsten großen Storyline von Marvel nach
"Onslaught", sodass wir hier in den Genuss einer sozusagen eingedämpften Version des Events kommen, inklusive des Showdowns mit Bastion, der mit offiziellen Sanktus der US-Regierung ausgestattet die Jagd auf Mutanten eröffnet hat. Hier muss sich Iceman in der für ihn ungewollten Rolle eines Teamleaders behaupten, als er zusammen mit so ungleichen Charakteren wie Marrow, Dr. Cecilia Reyes und der israelische Supersoldatin Sabra den Sentinels unter dem Kommando von Bastion zu entkommen versucht. Grafisch solide Kost der späten 1990er von Carlos Pacheco, Salvador Larroca und Pasqual Ferry unter der Regie von Autor Scott Lobdell, die Bobby genug Rampenlicht gibt und gleichzeitig als Mini-Crossover-Band durchgeht.