Wo Nick Fury draufsteht, ist – zumindest im vorliegenden Fall – SHIELD drin.
Nachdem Hachette seinem alten Herrn, der über Jahrzehnte als oberster Spion im Marvel-Universum aktiv war, bereits
Band 21 der "roten" Sammelreihe widmete, ist nun Nick Fury Jr. alias Marcus Johnson mit einem eigenen Eintrag an der Reihe. Bei ihm handelt es sich quasi um das ins reguläre Marvel-Universum eingeführte Pendant des "ultimativen" Nick Fury, der Schauspieler Samuel L. Jackson nachempfunden und von diesem dann auch im "MCU" verkörpert wurde. Die Ursprünge des Charakters lassen sich in
Band 101 der "schwarzen" Kollektion nachlesen. Darin findet sich die sechsteilige Miniserie "Battle Scars", deren erstes Heft hier nochmals zum Abdruck kommt, gefolgt von einer Kurzgeschichte aus dem Special "Marvel NOW! Point One".
Als Hauptbestandteil für diese Ausgabe hätte sich die 2017 erschienene, ebenfalls sechsteilige Miniserie "Nick Fury" angeboten, die noch dazu eine deutsche Erstveröffentlichung und daher auch ein besonderer Anreiz für Komplettisten gewesen wäre – im Gegensatz zu den ersten fünf bereits von Panini verwerteten Ausgaben von "Secret Avengers" (Vol. 2), die stattdessen zum Abdruck kommen (zu Volume 1 siehe
Band 93). Hier kämpft Nick Fury Jr. gegen die Terrororganisation AIM, die inzwischen eine eigene Insel besitzt und sogar als Staat anerkannt wurde, zwar an vorderster Front, aber eben nur im Verbund mit Maria Hill, Daisy Johnson, Phil Coulson sowie Black Widow, Hawkeye und Bruce Banner.
Nick Spencers Story ist ebenso wie das Artwork von Luke Ross solide, aber eben nichts sonderlich Auffälliges, das wirklich im Gedächtnis bleibt. Vielleicht wäre insgesamt die Etikettierung "SHIELD" sinnvoller gewesen als "Nick Fury Jr.", denn es handelt sich hier eben – wie "Secret Avengers" schon ausdrückt – um einen Teamtitel, sodass diesen Band zumindest ein kleiner Hauch von Etikettenschwindel umgibt. Die redaktionellen Seiten sind wie immer interessant, wenngleich auch sie nicht verhindern können, dass wir es hier nur mit Durchschnittskost zu tun haben. Aber selbst der beste Spion schießt manchmal daneben!