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Die offizielle Marvel-Comic-Sammlung 191

Eine weitere unheilvolle Zukunftsvision leitet den dramatischen Schlussakt des Konflikts zwischen Tony Stark und Carol Danvers ein.

Die offizielle Marvel-Comic-Sammlung 191Mit seiner Variante eines Bürgerkriegs innerhalb der Superhelden-Community von Marvel knüpfte Brian Michael Bendis an den Widerspruch zwischen der Freiheit des Einzelnen und dem Wohle vieler an, dem sich eine Dekade zuvor Autorenkollege Mark Millar gewidmet hatte, ging aber erzählerisch einen anderen Weg, der weniger an politische Aspekte der Gegenwart anknüpfte, sondern ein ethisches Grundproblem behandelte: Ist es moralisch vertretbar, jemanden für eine Untat zu bestrafen, die er noch nicht begangen hat – oder vielleicht gar nicht begehen wird? Die Visionen des Inhuman Ulysses, an denen sich der Konflikt zwischen Tony Stark und Carol Danvers entzündet hat, scheinen nämlich lediglich Wahrscheinlichkeiten und keine unvermeidlich eintretenden Ereignisse abzubilden.


Captain Marvel als einem der obersten Sicherheitsorgane reicht die nun aufgezeigte Möglichkeit, dass Miles Morales keinen Geringeren als Captain America ausgerechnet vor den Stufen des Kapitols töten wird, vollkommen aus, um den jungen Spider-Man in Gewahrsam nehmen zu wollen. Wie sein Vorgänger lässt es auch "Civil War II" offen, welchem der beiden Kontrahenten und ihren jeweiligen Argumenten die Leserschaft rechtgeben will – wer sich jedoch im ersten Helden-Bürgerkrieg an der Seite von Steve Rogers wähnte, dürfte nun wohl eher die Position von Tony Stark, dessen damaligem Gegner, einnehmen. Ein cleveres Spiel mit vertauschten Vorzeichen, das Bendis hier mit seiner gewohnten Stärke für Dialoge verbindet.


Eingerahmt werden die im vorliegenden Band abgedruckten Kapitel aus den US-Ausgaben 5-8 der Hauptstory von zwei Specials. In "Civil War II: The Fallen" mit Artwork von Veteran Mark Bagley kommt es zum Begräbnis und der Testamentsvollstreckung in Sachen Bruce Banner, was angesichts der versammelten Gamma-Familie eigentlich nur Greg "Planet Hulk" Pak schreiben konnte, während "Civil War II: The Oath" einen Epilog darstellt, der einen Vorgeschmack auf das darauffolgende Event "Secret Empire" unter der Regie von Nick Spencer liefert. Als Ganzes atmet "Civil War II" zwar den Geist seines über alle Maßen erfolg- und einflussreichen Vorgängers, geht aber auf gelungene Weise genug eigene Wege, um nicht als bloßer Abklatsch bereits durchgekauter Ideen zu gelten.


 
# # # Andreas Grabenschweiger # # #



Publisher: Hachette





Erhältlich im Zeitschriftenhandel und auf www.zeit-fuer-superhelden.de.


 
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