Machthungrige Despoten kommen selten allein und Heldentum ist für manche eine Sache der Perspektive – zwei Lehren, die sich aus diesem Band ziehen lassen.
Nach dem Prolog und den ersten beiden vierteiligen Miniserien zu Drax und Nova, die dem "Annihilation"-Event vorausgingen und in
Band 207 enthalten sind, folgen nun zwei weitere tragende Stützen der Hauptstory. Die Vernichtungswelle rast weiter mit tödlicher Zerstörungskraft durch das All rast und verwandelt Millionen Leben in organische Materie, die von seinen Horden begierig aufgesogen werden, unterdessen erhält Annihilus prominenten Besuch: Niemand Geringerer als Thanos steht bereit, um vom galaktischen Massensterben zu profitieren, an anderer Stelle formt sich eine nicht minder ungewöhnliche Allianz.
Da die Häscher des Herrn der Negativzone Jagd auf die Herolde von Galactus und ihre kosmische Energie machen, sieht sich Norin Radd gezwungen, die Gesprächseinladung seines einstigen Meisters zu akzeptieren und eine gravierende Entscheidung zu treffen. Während bereits "Annihilation: Silver Surfer" den Gedanken des klassischen Heldentums angesichts der kolossalen Bedrohung durch die Vernichtungswelle großzügiger interpretiert, legt ihn "Annihilation: Super-Skrull" fast gänzlich ad acta – denn Kl`rt, der sich zur Rettung seiner Heimat gezwungen sieht, selbst Reed Richards um Hilfe zu bitten, setzt die ihm einst verliehenen Fähigkeiten der Fantastic Four skrupellos ein.
Ausgerechnet R `kin, ein ausgewiesener Bewunderer, soll dabei helfen, den Ernter der Sorgen, eine Superwaffe von Annihilus ` Truppen, zu zerstören. Die Illusionen des jungen Skrulls zerschellen entsprechend rasch an der blutigen Realität des Krieges, in der das Besiegen des Gegners mehr zählt als Ruhm und Ehre. Die Miniserie um den als Antiheld wunderbar funktionierenden Super-Skrull von Javier Grillo-Marxuach und Gregory Titus ist ein definitiver Höhepunkt im Vorfeld der Hauptstory und drückt erzählerisch wie atmosphärisch ebenso gut die Knöpfe wie zuvor "Annihilation: Silver Surfer" von Event-Mastermind Keith Giffen und Renato Arlem. Diese zwei Miniserien sind ihren beiden Vorgängern im ersten Band in puncto Drama und Epik klar um einige Nasenlängen voraus!