Vor nicht ganz zwei Jahren haben sich EMANUEL mit ihrem Debüt „Soundtrack To A Headrush“ in der alternativen US-Musikszene ganz ordentlich Gehör verschafft, während sie in Europa trotz einer Support-Tour mit AUTUMN FOR ASHES weitgehend unbeachtet blieben. Mit dem gespannt erwarteten Nachfolger „Black Earth Tiger“ soll nun also zum erhofften Sprung in die obere Liga des mittlerweile bereits an fortschreitender Stagnation leidenden „Emo/Screamo mit einer Prise Pop“-Genres angesetzt werden. Dies könnte mit „Black Earth Tiger“ zwar gelingen, viel Geld traue ich mich darauf dennoch nicht zu wetten. Zwar haben die fünf Jungspunde den spröden, unbezwingbaren Sound ihres Vorgängers konsequent weiterentwickelt und zeigen sich erneut sehr dynamisch und abwechslungsreich, dennoch hat man an gewissen Stellen auch öfter mal übers Ziel hinausgeschossen. Besonders bei den Songs die eine härtere Gangart einschlagen wirken die Strukturen zu zugeschnitten, die Gitarren zu tief gelegt und die Songs etwas gesichtslos, so als könne man sie in jede beliebige Emo-Genreschublade pressen. Die guten Momente offenbaren sich vielmehr bei den poplastigeren Nummern, in denen man eine Ahnung vom eigentlichen Talent der fünf Musiker bekommt, als auch beim Gesang, der sich wie auch schon beim Vorgänger mehr als wohltuend von der Masse abhebt und somit das Gesamtbild von „Black Earth Tiger“ zum Positiven wendet. www.emanuel.com Alexander Lueger (6)