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Game-Review: 15 Days (PC)

Als ich das Cover von "15 Days" erstmals in der Hand hatte und mich gespannt und ungeduldig an die Installation machte schwebten mir wunderschöne Erinnerungen an längst vergangene Zeiten vor, an vor Spannung glühende Wangen (und Augen).

15days_cover (c) House of Tales/dtp entertainment AG / Zum Vergrößern auf das Bild klickenKurz zur Story: Ein Trio junger und ambitionierter Robin Hoods stehlen mit spektakulären Coups Kunstwerke und spenden den Erlös für wohltätige Zwecke – vermutlich damit sich der arme Spieler nicht so schuldig fühlen muss dass er wieder mal einen Verbrecher spielt. In einem – vorübergehend – parallel laufenden Handlungsstrang muss ein Polizist den Mord an einem Minister aufklären.


Die Handlung ist so linear wie man es sich nur vorstellen kann. Mit Wehmut denkt man an klassische und geniale Point-and-click-Abenteuer, von den Urvätern wie "Monkey Island"  und "Day of the Tentacle" über die packenden Stories von "Baphomets Fluch" 1 und 2 bis heute! Hat doch das Genre wirklich glanzvolle Game-Juwelen hervorgebracht – und das ganz (oder zumindest größtenteils) ohne Massaker, Gemetzel und rasante 3D-Adrenalin-Action!


15days_1 (c) House of Tales/dtp entertainment AG / Zum Vergrößern auf das Bild klickenInsofern ist es ja ein interessantes nostalgisch-witziges Vorhaben, dieses bereits ein wenig ins Vergessen geratene Genre, aufgepeppt und verjüngt mit modernen Engines und Grafikleistungen nochmals aufleben zu lassen und zu zeigen, dass auch ohne halsbrecherische Verfolgungsjagden à la James Bond oder akrobatischen Metzelszenen wie bei "Assassin’s Creed" ein spannendes und anspruchsvolles Spiel möglich ist. Oder zumindest möglich sein könnte – sollte man meinen.


15days_5 (c) House of Tales/dtp entertainment AG / Zum Vergrößern auf das Bild klickenOder halt auch nicht! Umso größer ist dann die Enttäuschung wenn man der Wahrheit ins Auge sehen muss, dass die Zeit der großen Point-and-click-Spiele wohl endgültig vorbei ist und mit "15 Days" zu Grabe getragen wird. Diese Tragik wird dadurch noch verstärkt dass sich hier gute Einfälle und wirklich wunderschöne Schauplätze sowie eine pfiffige Story mit unentschuldbaren Schlampereien wie fehlende Abstimmung von Figuren und Panorama und sonstigen Grafikfehlern, steife und unnatürliche Mimik sowie gelegentliche Abstürze, verbinden. Und gerade dann, als ein bisschen Elan in die Sache kommt – ist es auch schon aus, leider nicht ganz fertig geworden. Schade! Danke, es hat uns nicht gefreut. Gerade so als wäre nach einem guten Anfang den Entwicklern der Geldhahn zugedreht worden, aber das können wohl nur sie selbst sagen.


Fazit: Lasst ein lieb gewonnenes Spielegenre bitte in Frieden ruhen und sein Andenken in unser aller Herzen bewahren, so wie es war in seinen besten, längst vergangenen Tagen.


# # # Moritz Hawliczek # # #


Grafik: 3/10
Sound: 5/10
Steuerung: 4/10
Spielspaß: 2/10
Gesamt: 3,5

Entwickler: House of Tales
Publisher: dtp entertainment AG





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