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Game-Review: Aliens vs. Predator (Xbox 360, PS3, PC; getestet auf Xbox 360)

Wo gehobelt wird, da fallen Späne! Und beim Aufeinandertreffen von Aliens, Predators und Marines auch noch Gedärme, abgetrennte Köpfe, Gliedmassen und hektoliterweise grünes und rotes Blut. Schnappt euch den Controller und geht auf eine ultrabrutale Menschen/Alien-Jagd (aber selbstverständlich nicht in Deutschland)!

avp_pack (c) Rebellion/SEGA / Zum Vergrößern auf das Bild klickenBei "Aliens vs. Predator" hat sich Sega den Luxus gegönnt, auf eine eingängige Prüfung des Titels zu verzichten und daher auch einen massiven Beschnitt des Spiels durch diverse Behörden aller Herren Länder vermieden. Diesen mutigen Schritt, der natürlich niedrigere Verkaufszahlen mit sich bringen könnte, werden langjährige Fans der Franchise-Reihe(n) aber mit ziemlicher Sicherheit honorieren, denn das Konzept hat auch 30 Jahre nach dem ersten Erscheinen des „Alien“ auf der Kinoleinwand nichts von seinem Schrecken verloren. Der schweizerische Künstler H. R. Giger hat dem außerirdischen Ungetüm sein abstoßendes Äußerliches verliehen, Regisseur Ridley Scott hat das Tierchen einzigartig in Szene gesetzt und Sigourney Weaver beweist in dem fast kammerspielartigen Film ihr schauspielerisches Talent im Angesicht des blutrünstigen Monsters.


"If it bleeds you can kill it!" (Arnold Schwarzenegger als Dutch in „Predator“)

avp5 (c) Rebellion/SEGA / Zum Vergrößern auf das Bild klickenAuch das zweite außerirdische Ungetüm hat schon einige Jahre auf dem Buckel: Bereits 1987 drehte Regisseur John McTiernan ein Jahr vor "Die Hard" mit "Preadator" seinen insgesamt zweiten Film, der bis heute mit seinem Action/Sci-Fi/Horror-Stilmix überzeugt. Aber wie und wann haben sich die Wege der beiden prominenten Monstrositäten eigentlich gekreuzt? Nicht in Rebellions bei Fans sehr beliebten PC-Shooter "Aliens vs. Predator" (1999) und auch nicht im eher misslungenen Film "AVP: Alien vs. Predator" (2004) von "Resident Evil"-Regisseur und Milla Jovovich-Ehemann Paul W. S. Anderson.


Aliens vs Predator1 (c) Dark Horse / Zum Vergrößern auf das Bild klickenZwar darf man im Film-Sequel "Predator 2" (1990) einen kurzen Blick auf die Trophäensammlung der intergalaktischen Jäger werfen und dort einen Alien-Schädel erspähen, aber zum wirklich ersten Mal aneinander geraten sind die beiden Raufbolde im Februar 1990 in der Nr. 36 der hauseigenen Anthologie "Dark Horse Presents" des Comic-Verlags Dark Horse. Später haben sich dann nicht nur die DC-Heroen Superman, Batman und Green Lantern, sondern auch Witchblade und Darkness von Image Comics sowie mit Tarzan, Judge Dredd und dem Terminator weitere bekannte Filmgrößen mit den kampflustigen Predators (und teilweise auch mit den Aliens) angelegt. Ein reichhaltiger Fundus also für den popkulturell interessierten Xeno-Nerd!


avp4 (c) Rebellion/SEGA / Zum Vergrößern auf das Bild klicken"Aliens vs. Predator" ist in drei Kampagnen aufgeteilt, nämlich die der Marines (Menschen), der Predators und der Aliens. Zu Beginn der Marine-Kampagne wird die U.S. Marlow im Orbit eines fernen Planet von einem Predator-Raumschiff abgeschossen und muss notlanden. Als einziger Überlebender findet man sich nun in einer von Aliens verseuchten Kolonie wieder und nimmt per Funk Kontakt mit der dort stationierten Corporal Tequila auf. Durch klaustrophobische enge und ziemlich schlecht beleuchtete Gänge kämpft man sich nun bis zum ersten Treffen mit der toughen Kameradin vor. Erwehren kann man sich mittels einer handelsüblichen und mit einem unerschöpflichen Vorrat an Munition gesegneten Pistole, einem mit einem Granatwerfer ausgestatteten Maschinengewehr, einer Art Schrotflinte oder dem (besonders bei den "Eiern" der Aliens) effektiven Flammenwerfer. Die Aliens sind schnell, krabbeln an der Decke und geben daher kein einfaches Ziel ab. Hat man eines der Biester nun endlich erledigt, muss man aufpassen, nicht in den Kadaver zu treten, denn das Blut der Tierchen ist reinste Säure und würde unseren Marine verletzen. Steht man zu nahe beim Alien, wenn man es mit der Schrotflinte erledigt, kann es ebenfalls leicht passieren, dass man in den Genuss eines schmerzhaften Säureregens kommt. Also aufpassen! Die Marine-Kampagne ist die anspruchsvollste der drei, muss man doch in weiterer Folge gegen eine Armee von Aliens, die (Alien-)Queen, einen Predator und sogar diverse Androiden kämpfen.


avp3 (c) Rebellion/SEGA / Zum Vergrößern auf das Bild klickenDie Predator-Kampagne bietet die meisten Innovationen in "Aliens vs. Predator" und lässt den Spieler ganz in der Rolle des erbarmungslosen Jägers aufgehen. Gameplay, Umgebungsgrafik, Effekte, Sound und Atmosphäre verschmelzen hier zu einem einzigartigen Erlebnis, auf das man über zwanzig Jahre warten hat müssen (wenn man schon immer mal so richtig auf die Jagd gehen wollte)! Als Predator nimmt man den Kampf mit den Marines und seinen Erzfeinden, den Aliens auf. Eigentlich sogar fast zeitgleich mit den anderen Kampagnen – nur eben aus einer anderen Perspektive. Eine sehr gute Entscheidung, welche die eher maue Story ordentlich aufwertet. Der Jäger ist aber bestens ausgerüstet und somit steht einer gepflegten Metzelei (fast) nichts mehr im Wege. Man kann sich tarnen und so fast unsichtbar für den Gegner werden. Diverse Punkte können anvisiert werden, zu denen man springen kann – für Menschen unerreichbare Baumkronen sind daher kein Problem für den Predator. Von dort aus kann man dann die Patrouillengänge der Marines studieren und sie mittels von ihren Kameraden aufgenommen Stimmaufnahmen ablenken und in einen Hinterhalt locken. Hat man die Soldaten einmal dort wo man sie haben will, reißt man den Gegnern den Kopf samt Wirbelsäule aus dem Torso, um diesen zum Beispiel später für einen Retina-Scan zu verwenden. Gewusst wie! Falls einmal aufgrund schlechter Wetterverhältnisse eingeschränkte Sicht herrscht, weiß sich der Predator auch hier zu helfen und kann auf Wärmesicht umschalten. Ein Klassiker, den Connaisseure bereits im Originalfilm kennen und lieben gelernt haben. Auch an exotischen Waffen mangelt es dem Predator nicht: Die Arme sind mit rasiermesserscharfe Klingen für den Nahkampf bestückt, eine auf der Schulter angebrachte Plasmakanone ist für weiter entfernte Gegner ideal, weiters stehen auch ein Speer sowie eine tödliche Frisbeescheibe zur Verfügung. Als Predator muss man (wie auch als Alien) etwas subtiler ans Werk gehen und ganz im Stealth-Stil überlegen wie, wann und wo man seine Gegner erledigt. Spannend und höchst atmosphärisch!


avp2 (c) Rebellion/SEGA / Zum Vergrößern auf das Bild klickenAuch die Alien-Kampagne hat es in sich: Man wird als "Experiment Nummer 6" in einem Forschungslabor geboren und muss aus eben diesem entkommen. Für ein Alien ist die Schwerkraft ein Fremdwort, es kann sich daher auch kopfüber an der Decke bewegen und von dort aus im Schutze der Dunkelheit seine potentiellen Opfer beobachten, bevor diese mit seinem robusten Schwanz aufgespießt oder geköpft werden. Die Marines sind keine einfachen Gegner, vor allem nicht, wenn sie in der Mehrzahl sind. Deswegen müssen sie einzeln in einen Hinterhalt gelockt und erledigt werden. Manchmal bekommt man auch Unterstützung von seinen Alien-Kollegen, was einen Riesenspaß macht, denn nur so kann man die schleimigen Wesen aus nächster Nähe beobachten ohne selbst getötet zu werden. Irgendwann kommt es dann auch zum Showdown mit den Predators, was dem Spieler alles abverlangt aber höchst spektakulär in Szene gesetzt wurde. Je länger man in der Haut des Aliens steckt, desto mehr identifiziert man sich mit dem Wesen – so gut wurde die Steuerung umgesetzt.


avp1 (c) Rebellion/SEGA / Zum Vergrößern auf das Bild klickenHat man die Kampagnen erfolgreich absolviert, ist das Spiel noch lange nicht zu Ende. Der Spaß fängt jetzt erst so richtig an, denn im großartigen Multiplayer-Modus kann man sich wahlweise als Marine, Alien oder Predator gegenseitig bekämpfen und diverse altbekannte Ziele erfüllen. Kurzweilige Unterhaltung mit "Aliens vs. Predator" ist somit gewährleistet. In Deutschland ist der Titel aufgrund der extrem grafischen Gewaltdarstellung nicht erhältlich und der geneigte Fan muss (ja, MUSS!) sich das Spiel, natürlich nur wenn er alt genug ist, importieren!


"Aliens vs. Predator" erfüllt alle Erwartungen und bietet ganz große Unterhaltung vor allem und hauptsächlich für Fans der außerirdischen Streithälse. Aber auch Sci-Fi-Horror-Fans können einmal einen Blick auf das höchst splatterlastige Game werfen. Der Multiplayer-Modus garantiert Spielspaß noch Monate nach Beenden der eigentlichen Kampagne(n)! "Hats Off To Rebellion & Sega!"


# # # Thomas Sulzbacher # # #

Grafik: 8/10
Sound: 9/10
Steuerung: 9/10
Spielspaß: 9/10
Gesamt: 9

Entwickler: Rebellion
Publisher: Sega
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