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Game-Review: Colin McRae: DiRT 2 (PS 3, Wii, PC, NDS, PSP, Xbox 360, getestet auf Xbox 360)

Der König der Ralleyrennen ist zurück, mächtiger als jemals zuvor und bereit für eine lange Zeit am Thron zu bleiben. Codemasters' "Colin McRae: DiRT 2" ist von der ersten Sekunde an eine fesselnde Erfahrung.

Colin McRae Dirt2 Packshot (c) Codemaster / Zum Vergrößern auf das Bild klickenDie grafische Imposanz bläst einem gemeinsam mit cooler Rock-Musik, aufregender Festivalatmosphäre und fast spürbarem Wüstensand ins Gesicht. Als aufstrebender Star am Ralley-Himmel sitzt man im schmudeligen Wohnwagen und überlegt sich die ersten Schritte der Karriere. Der Wohnwagen ist das begehbare dreidimensionale Menü und somit die Schaltzentrale des Spiels. Hier können Statistiken eingesehen, Multiplayer-Partien gestartet und herumliegende Zeitschriften mit Neuigkeiten aus der Sportwelt betrachtet werden - im späteren Spielverlauf zieren auch eigene Leistungen und die von Freunden das Titelblatt. Eine ausgebreitete Landkarte zeigt Events auf insgesamt neun Örtlichkeiten verteilt, ein Röhrenmonitor zeigt Rennen und vor dem Wohnwagen steht der eigene Fuhrpark.


Colin McRae Dirt2_1 (c) Codemaster / Zum Vergrößern auf das Bild klickenDas Herz von "DiRT 2" ist natürlich der Karrieremodus, also keine Zeit verlieren, den erstbesten Event auswählen und sich gleich in das virtuelle Cockpit schwingen! Nach "Grid" bestätigt sich erneut: Die Entwickler von Codemasters haben mit der hauseigenen EGO-Engine tolle Arbeit geleistet, denn "DiRT 2" ist ein grafischer und akustischer Hochgenuß für die Sinne. Wunderschön gestaltete Hintergründe und vor Details strotzende Pisten wollen eigentlich in Ruhe bewundert werden. Fast möchte man, sobald die Ampel auf grün springt, lieber langsam losfahren und alles in Ruhe betrachten. Doch der Ralleysport ist ein beinhartes Racing-Vergnügen, keine Sekunde darf liegen gelassen werden. Sobald sich die Räder durchdrehen wird feiner Staub und Kieselsteine aufgewirbelt, durchfahrene Wasserpfützen schießen in Fontänen auf die Windschutzscheibe und trüben kurzzeitig die Sicht, Schlamm bleibt auf den Karosserien kleben!


Colin McRae Dirt2_2 (c) Codemaster / Zum Vergrößern auf das Bild klickenNeben dem schon erwähnten London wartet noch Baja, Kroatien, Utah, Marokko, China, Japan, Malaysia und Los Angeles darauf im Karrieremodus erobert zu werden. Die Landschaftgestaltung reicht von dichtem Dschungelgestrüpp über bergige Höhenstraßen zu imposanten Felsformationen und Stadtszenerien und lassen keinen Wunsch offen. Mit jedem absolvierten Rennen sammelt man Geld und steigt im Fahrerrang. Je höher der Fahrerrang, umso mehr Events und Orte werden freigeschalten. Aber auch Lackierungen, verschiedene Hupgeräusche und witzige Gadgets für den Rückspiegel, wie Hula-Mädchen oder der eigene Avatar, warten als Belohnung auf den Spieler.


Colin McRae Dirt2_3 (c) Codemaster / Zum Vergrößern auf das Bild klickenSchon nach einigen Rennen fallen aber neben der aufpolierten Präsentation einige deutliche Unterschiede zum Vorgänger auf. Zum Einen gibt es keine Ralley-Weltmeisterschaft im klassischen Sinn mehr. Die typischen Zeitrennen machen nur noch einen geringen Teil aus. Dafür hat Codemasters die Rennerfahrung mit abwechslungsreichen Spielmodi angereichert. Neben den Standardrennen gibt es jetzt Dominanz-Rennen, wobei die Strecke in Sektoren unterteilt sind und die besten Sektorzeiten zählen, den Gate-Crasher-Modus, wobei man gegen die gnadenlose Uhr fährt und kleine Aufstellschildchen umfährt, um das Zeitkonto aufzubessern, Ausscheidungsrennen, Land Rush, Raid und spezielle Duelle, die schon aus "Grid" bekannt sind. Viele dieser Rennen werden direkt mit der Konkurrenz ausgetragen. Ziel ist es, sich für die X Games in Asien, Europa und Nordamerika zu qualifizieren und diese auch zu gewinnen. Danach folgen fünf World Cup Tournaments in den jeweiligen Disziplinen. Sogar ein eigener Colin McRae-Event als Tribut an die langjährige Zusammenarbeit mit dem mittlerweile verstorbenen Ralley-Weltmeister kann bestritten werden.


Colin McRae Dirt2_4 (c) Codemaster / Zum Vergrößern auf das Bild klickenWeiters wurde der Fuhrpark stark gekürzt. Aus insgesamt 25 verschiedenen Autos darf nunmehr das geeignete Werkzeug ausgesucht werden. Natürlich sind typische Ralley-Boliden wie den Subaru Impreza STI, den Mitsubishi Evo X und den Colin McRae R4 auch weiterhin vertreten. Zusätzlich gibt es weitere Offroad-Klassen wie Buggies, Trophy Trucks, Stock Baja Flitzer und Raid PS-Monster. Gewonnenes Geld wird in das Auf- und Umrüsten der Autos investiert, um im Profi- oder All Star-Level konkurrenzfähig zu bleiben. Die Boliden sind allesamt mit sehr großen Detailreichtum modelliert und haben eine toll spielbare Cockpit-Perspektive. Optional kann zwischen einem rein kosmetischen oder einem physikalisch-korrekten Schadensmodell gewählt werden. Und Schäden gehören zum Ralleysport unvermeidbar dazu, denn einwandfreie Drifts durch enge Haarnadelkurven wollen gelernt sein. Vor allem zu Beginn wird sehr viel Blechmüll produziert. Codemasters hat aber die begrüßenswerte "Rückspulfunktion" aus dem hauseigenen "Grid" übernommen und erlaubt es dem Spieler so, Fahrfehler sofort zu korrigieren. Die Anzahl des verfügbarens Rückspulens hängt vom Schwierigkeitsgrad ab. Die KI der Gegner wird in höheren Schwierigkeitsgraden erwartungsgemäß gnadenloser, trotzdem bleiben auch diese nicht vor Fahrfehlern verschont. Im dichten Renngeschehen sind Duelle bis knapp vor der Ziellinie keine Seltenheit. Auch aus "Grid" übernommen wurde der witzige Funkverkehr mit Kontrahenten und das Knüpfen von Freundschaften, um auch bei Teamwettbewerben antreten zu können. Jeder Fahrer verfügt dabei über spürbare Vor- und Nachteile!


Colin McRae Dirt2_5 (c) Codemaster / Zum Vergrößern auf das Bild klickenDer Multiplayer-Modus wurde stark überarbeitet. Endlich sind Rennen gegen bis zu sieben menschliche Gegner möglich. Dabei können alle bekannten Renndisziplinen auf allen Strecken gefahren und sogar eigenen Meisterschaften bis hin zu einer kompletten Online-Karriere absolviert werden. Das ohnehin schon tolle Gesamtbild wird von der hervorragenden Soundkulisse, den coolen Soundtrack und der super Force-Feedback-Lenkradunterstützung abgerundet.


Fazit: Mein Racing-Herz springt vor Freude. "DiRT 2" ist ein rundum gelungener Renntitel geworden mit einer hervorragenden Präsentation. Klar, im Vergleich zum Vorgänger ist die Simulationskomponente vom Arcade-lastigen Zugang zum Renngeschehen überholt worden. Mich persönlich stört diese Veränderung nicht. Schon bei "Grid" konnten die Entwickler von Codemasters den Spielspaß klar in den Vordergrund stellen. Jedes Rennen ist intensiv, man hat das Gefühl mitten im Geschehen zu sein und das Auto gerade noch unter Kontrolle halten zu können. Das macht enorm viel Spaß - vor allem mit einem geeigneten Lenkrad -  und motiviert zu Bestzeiten. Dank der bewährten Rückspulfunktion bleibt der Frustfaktor sehr niedrig. Ich hätte mir zwar zusätzlich ein dynamisches Wettersystem, vereiste Pisten, etwas längere Events und eine klassische Weltmeisterschaft gewünscht, aber das ist Kritik auf relativ hohem Niveau. Simulationsfanatikern wird "Colin McRae: DiRT 2" wahrscheinlich zu wenig bieten, allen anderen mit etwas Benzin im Blut ist der Titel ohne Vorbehalte empfohlen!


# # # Andreas Himmetzberger # # #

Grafik: 9/10
Sound: 9/10
Steuerung: 9/10
Spielspaß: 9/10
Gesamt: 9

Entwickler/Publisher: Codemaster





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