Die legendäre "Hearts Of Iron"-Serie ist bis heute Liebkind vieler Strategen und Modder. Als Paradox vor einigen Jahren ihre Engine für Indie-Entwickler freigaben wurde mit der Gestaltung einiger Nebenprojekte begonnen, und "Darkest Hour" ist das erste kommerzielle Produkt dieser Kollaboration.

"Darkest Hour" basiert weitestgehend auf "HoI 2", daher für alle, die mit der Serie nicht verwandt sind, hier ein kurzer Überblick: Jede Nation der Welt steht zur Verfügung, um mehr oder weniger historisch korrekt durch eine gewählte Zeitspanne geführt zu werden. Dabei sind, wie bei Spielen des schwedischen Publishers üblich, die Möglichkeiten schier grenzenlos. Politik, Industrie, Forschung und Diplomatie wollen möglichst effizient ausgenutzt sein, um für den (im "HoI 2"-Fall 2. Welt-) Krieg bereit zu sein. Sowohl im Makro- wie im Mikromanagement kommen dabei große Herausforderungen auf einen zu, die Lernkurve ist äußerst steil. Aber wer sich die Mühe macht, wirklich tief in das Spiel einzusteigen, wird belohnt werden. Führe ich die Sowjetunion in eine friedliche Demokratie? Lasse ich die deutschen Expansionspläne aus? Versuche ich mich mit gar mit der Schweiz?

Vor allem mit dem akkuraten historischen Umfeld konnte und kann die "HoI"-Serie punkten. Historische Ereignisse wie der Anschluss Österreichs kommen immer wieder vor, selbst die zur Verfügung stehenden Forschungsteams entsprechen den damaligen Umständen. In Deutschland sind das beispielsweise die IG Farben oder der Industriegigant Krupp, die alle über Stärken und Schwächen verfügen und für die Erforschung spezifischer Industriezweige mehr oder weniger geeignet sind. Dass das 2D-Schlachtfeld aus heutiger Sicht antiquiert wirkt tut dem Spielspaß aber keinen Abbruch, hier ist meisterhafte Planung gefragt und die Befriedigung resultiert aus gut durchdachten Strategien und nicht schillernder Grafik.

Warum an dieser Stelle lang und breit über "HoI 2" geredet wird, hat einen ganz einfachen Grund: "Darkest Hour" ist im Prinzip ein großer Update-Patch zur Vorlage, der für Veteranen der Serie nicht all zu viel Neues zu bieten hat. Viele bereits vorhandene Mods wurden zu einem großen zusammengefasst, was natürlich im Umkehrschluss nicht heißt, hier sei ein bloßes Modbuffet angelegt worden. Doch soll natürlich auf die Unterschiede eingegangen werden, wobei die größte Differenz in der erweiterten Zeitspanne liegt. Vorne und hinten wurden zwanzig Jahre draufgeklebt, was die Timeline auf die Jahre 1914 bis 1964 erweitert. Als Startpunkte stehen 1914 und 1936 zur Verfügung, und wie gewohnt ist alles historisch abgesichert; so steht etwa der Vielvölkerstaat Österreich-Ungarn zur Auswahl bereit.

Aber aller Anfang ist schwer: 1914 ist praktisch nichts erforscht, nicht einmal Fabriken stehen zum Bau zur Verfügung. Diese neue Dimension macht sich aber bezahlt, sie eröffnet die Planung eines Reiches am Reißbrett. Am Armeemanagement wurde natürlich auch geschraubt, die Verwaltung großer Divisionen ist um vieles einfacher als im Original. Doch man merkt "Darkest Hour" an vielen Stellen an, dass es noch ein "work in progress" ist, etwa bocken die automatischen Regler zur Verteilung der Industriegüter noch ziemlich rum. Darüber hinaus werden die aggressiv spielenden Geister unter euch mit der erhöhten Schwierigkeit, Kriege zu erklären, wenig Freude haben.

Fazit: "Darkest Hour" ist mehr als eine bloße Modsammlung, mit noch kommenden Verbesserungen werden sicher auch die noch vorhandenen Unregelmäßigkeiten ausgemerzt. Es bietet Neuerungen für Altgediente und kann auch als einsteigertauglich bezeichnet werden. Für eine komplette Beschreibung sei an die im Spiel mitgelieferte Liste verwiesen, die alle Änderungen und Tweaks im Vergleich zur Vorlage angibt. "Darkest Hour" bleibt als nette Addition zur Vervollständigung der Serie stehen und hat in Zukunft sicher noch viel mehr zu bieten.
# # # Bernhard Kleinbruckner # # #
Grafik: 5/10
Sound: 5/10
Steuerung: 9/10
Spielspaß: 10/10
Gesamt: 8,5
Entwickler: Indie
Publisher: Paradox Interactive
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