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Game-Review: Darksiders Hellbook Edition (PC)

Der Reiter der Apokalypse kehrt ein Jahr nach dem ursprünglichen Release in edel verpackter Neuauflage zurück.

Cover Darksiders Hellbook Edition (C) Vigil Games/THQ / Zum Vergrößern auf das Bild klickenLetztes Jahr konnten sich Freunde anspruchsvoller Videogame-Prügeleien über "Darksiders" von Vigil Games freuen, das auf den Ideen von Joe Madureira basiert. Der Mann dürfte Freunden gepflegter Superhelden-Comics wahrlich kein Unbekannter sein, brachte er doch mit seinem stark von japanischen Mangas beeinflussten, dynamischen Zeichenstil zur Mitte der 1990er Jahre neuen Schwung in die Szene. Sein Run bei "Uncanny X-Men", der 1994 begann, ließ ihn binnen kurzer Zeit zum Superstar und Fanliebling aufsteigen. Ab 1998 ließ er mit seiner creator-owned Serie "Battle Chasers" beim Wildstorm-Sublabel Cliffhanger aufhorchen, das aber hauptsächlich mit der von Verspätungen geplagten Veröffentlichungsweise für Gesprächsstoff sorgte. Dann wurde es still um "Joe Mad", der sich von der Neunten Kunst scheinbar verabschiedet hatte.


2009 ließ er mit dem Release des Konsolenspiels Darksiders (C) Vigil Games/THQ / Zum Vergrößern auf das Bild klicken"Darksiders" wieder von sich hören. Für den PC ist jetzt die schmucke "Hellbook Edition" auf den Markt gekommen und erzählt nochmals die Geschichte von War (Krieg), einem der vier Reiter der Apokalypse. Der kommt unschuldig zum Handkuss, als plötzlich das Ende der Welt eingeläutet wird und er seinen Part in der endgültigen Entscheidungsschlacht zwischen Himmel und Hölle ohne seine drei Mitstreiter erfüllen soll. Nicht im Besitz seiner vollen Kräfte, hat er keine Chance und wird kräftig in die Mangel genommen. Er findet sich schließlich vor dem großen Rat wieder, der ihm den schwarzen Peter zuschiebt. Mit der Auflage, den wahren Verantwortlichen für die verfrüht ausgelöste Apokalypse auszulösen, darf er auf die Erde zurück.


Darksiders (C) Vigil Games/THQ / Zum Vergrößern auf das Bild klickenHier steigen wir ins Geschehen ein und übernehmen die Steuerung des werten Herrn, der seine einstigen Fähigkeiten langsam wieder zurückerlangen muss, um sich seiner Aufgabe zu stellen. Das macht schon mal ordentlich Spaß, da man sofort fleißig zu Werke gehen und kräftig losschnetzeln darf. Mit diversen Kombos werden Gegner gepackt, in die Luft geworfen, unsanft in Rücken oder Kopf gepiekst oder auf andere kreative Art und Weise aus dem (bösen) Leben gebracht. Zur Belohnung für die Kampfeinlagen werden den geschundenen Leibern die Seelen entrissen, die je nach Farbe wahlweise Wars Lebensenergie (grün) oder Zornkraft (gelb) erhöhen. Mit blau gefärbten Seelen kann der fahrende Händler Vulgrim bezahlt werden, der gleichzeitig als Aufpasser über unseren apokalyptischen Helden zu wachen hat. Bei der schlangenförmigen Nervensäge kann sich War neue Fähigkeiten, Items, Waffen und Spezialattacken besorgen, die miteinander kombinier- und uplevelbar sind. Darüber hinaus gerät War im Lauf des Spiels an weitere nützliche Hilfen wie Flügel, mit denen sich bequem über gefährliche Abgründe gleiten lässt, oder ein treues Schlachtross mit dem hübschen Namen Ruin.


Meisterhaft – mit diesem Adjektiv lässt sich Darksiders (C) Vigil Games/THQ / Zum Vergrößern auf das Bild klicken"Darksiders" am ehesten auf den Punkt bringen. Als War bewegt man sich durch eine trotz aller Düsternis farbenfrohe Welt, deren Kreaturen mit ihrer dynamischen, kantigen Zeichnung deutliche Parallelen zu den Comic-Arbeiten Madureiras erkennen lassen. Im Bereich Fantasy ist der Mann ganz klar im Element, das hat er ja schon vor rund einem Jahrzehnt schon mit seiner Creator-owned Serie "Battle Chasers" vorweggenommen. Doch nicht nur grafisch präsentiert sich seine Schöpfung von ihrer Schokoladenseite, spielerisch wird mit zwischendurch eingestreuten Rätseln genügend Abwechslung geboten – und dass obwohl es auch beim tausendsten Mal noch ein fettes Grinsen entlockt, wenn War seine Gegner auf kreative Art und Weise zu Brei schlägt. "Darksiders" ist ganz großes Action-Kino und eine echte Empfehlung! Lediglich zwei Dinge müssen PC-Spieler verschmerzen, die die Konsolenherkunft des Titels nicht verleugnen können: Einerseits die altbekannte Problematik mit den Speicherpunkten, andererseits die überbordende (und überfordernde) Tastenbelegung für verschiedene Aktionen und Kombis. Hier ist der Einsatz eines Gamepads dringend zu empfehlen, will man sich nicht die Finger verknoten während des Spiels.



# # # Andreas Grabenschweiger # # #



Grafik: 9/10
Sound: 9/10
Steuerung: 8,5/10
Spielspaß: 9,5/10
Gesamt: 9


Entwickler: Vigil Games
Publisher: THQ



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