"And Justice For All!": die an "Cthulhu" gerichteten Gebete wurden endlich erhört und all die zockenden Metal(lica)heads auf der ganzen Welt dürfen endlich Gerechtigkeit erfahren! "Kill Em All!"
Activision sei Dank wurde uns die Wartezeit auf "Guitar Hero Metallica" um ein Monat verkürzt, denn der Titel erscheint in Europa erst Ende Mai, ist in den Staaten hingegen schon einige Wochen erhältlich. Speziell mir wurde das Leben erleichtert, da ich mir schon seit Wochen wieder mit "Guitar Hero: World Tour" die Finger wund spiele und die Stimmbänder blutig krächze, um für "Guitar Hero Metallica" gewappnet zu sein! Denn ich weiß, welche Ungetüme aus der fast 30jährigen Bandgeschichte zu bewältigen sein werden! Diese haben mit Faux-Pas aus "Guitar Hero: World Tour" wie zum Beispiel Tokio Hotel oder Paramore nicht mehr viel zu tun. Sofort sticht eingefleischten Metallica Fans das durchs ganze Spiel gezogene deftige, gruselige und einzigartige Artwork des Stamm-Designers der Band – Pushead – in’s Auge. Viele, viele Headbanger werden unzählige T-Shirt Motive aus den 80ern erkennen, die sie selbst über ihrer stolzen Brust getragen haben. Pushead – damals selbst bei der Band SEPTIC DEATH und begeisterter Skateboarder – ist eng mit der Band befreundet und zum Teil Hauptverantwortlicher für das Modeimage. Die im Gitarren-Bundle erhältliche Gitarre des Spiels erstrahlt ebenfalls im klassischen Pushead-Design mit seinen typischen, mumifizierten Totenschädeln. Ein Must-Have für Fans!
Aber jetzt wird mal gerockt, und zwar als vierköpfige Band, bestehend aus den Originalmitgliedern James Hetfield (Guitar & Vocals), Rob Trujillo (Bass), Lars Ulrich (Drums) und Kirk Hammett (Leadguitar). Gestartet wird mit den wunderbar animierten Figuren in der Venue "The Forum" gleich mit dem Old-School-Kracher "For Whom The Bell Tolls" vom 1984er Album "Ride The Lightning". Sofort merkt der gelehrte Guitar Hero Padawan, dass es diesmal schon etwas flotter zur Sache geht und dem Metallica-Fan wird es Freudentränen in die Augen treiben, nicht nur wegen dem hammergeilen Sound, den man – sofern die nötige Hardware vorhanden ist – in den Optionen auf Dolby Digital umstellen sollte! Wem nach diesem Song schon die Luft ausgegangen ist, dem bleibt jetzt Zeit sich zu erholen, denn mit "The Unforgiven" gibt’s einen sehr an Ennio Morricone Soundtracks aus der Spaghetti-Western-Ära erinnernden Mid-Tempo-Hit vom "Black Album" (1991).
Nach Absolvierung dieser beiden Songs macht sich bereits das angenehme Feeling breit, dass ich nach dem ersten Mal Spielen von "Guitar Hero 1" hatte, was ein gutes Zeichen ist, denn genau dieses Gefühl musste ich bei den letzten beiden Ablegern "Guitar Hero 3" und "Guitar Hero: World Tour" etwas vermissen. Auch das plötzliche Auftauchen der nächsten Songs auf einer neuen Bühne ändert nichts an der guten Laune: "Tuesday’s Gone" von den großen Lynyrd Kynyrd, "Mother Of Mercy" von Glenn Danzig’s Samhain, "Demon Cleaner“ von den Wüstenrockern Kyuss, das bereits von Metallica gecoverte "Turn The Page" (Bob Seger And The Silver Bullet Band) und "No Excuses" von der Grunge-Legende "Alice In Chains". Aber hallo, was geht hier ab? Das sind doch keine Metallica-Songs! Doch, eigentlich schon, denn über 20 Songs sind von Bands, die Metallica musikalisch beeinflusst haben (Queen, Judas Priest, Thin Lizzy, Motörhead, Michael Schenker Group, Mercyful Fate…) oder mit diesen befreundet sind bzw. diese begeistern (Mastodon, Corrosion Of Conformity, Alice In Chains, The Sword, Social Distortion, Slayer…). Natürlich dürfen auch die Foo Fighters nicht fehlen, welche es immer irgendwie schaffen, sich uns überall aufzudrängen. Mercyful Fates "Evil" und Motörheads "Ace Of Spades" (warum schon wieder dieser Song?) wurden sogar neu aufgenommen, da die Mastertapes irgendwie verloren gegangen sind. Für "Evil" hat der göttliche (bzw. teuflische) King Diamond sogar (fast) die ganze Originalband von Mercyful Fate zusammengetrommelt, was eigentlich auch schon wieder ein musikhistorisches Ereignis darstellt. Und als absolutes Sahnehäubchen, werden Lemmy und der King (Diamond natürlich!) als spielbare Charaktere freigeschaltet. Und überhaupt: was in diesem Game alles erspielbar ist, lässt keine Wünsche mehr offen! Von unzähligen Gitarrenmodellen über Metallica-T-Shirts bis hin zu tollen Extras, wie Videos, darunter der legendäre Auftritt von King Diamond mit Metallica und Making-Ofs, Songtexte, Fotos und wirklich Wissenswertes zu allen! Bands – diese Fülle an "Geschenken" hat es bis dato in der Guitar Hero Historie noch nicht gegeben und motiviert konstant zum Rekorde brechen!
Hat man die Songs der Freunde absolviert bzw. die geforderte Sternanzahl erreicht – hier wird nicht als Metallica gespielt, sondern mit den klassischen Guitar Hero Charakteren wie Lars Ümlaut oder Clive Winston – geht’s wieder weiter mit (eher ruhigeren) Metallica-Songs quer durch den epischen Songgarten: der wohl berühmteste Metallica-Song "Nothing Else Matters" darf jetzt schon gespielt werden, ebenso wie "Sad But True" oder sogar "No Leaf Clover" vom "Klassik"-Album "S&M" (1999) usw. Abwechselnd mit "Metallica Friends"-Songs geht’s dann wieder weiter ohne Durchhänger und das bei 49 Songs! Thrasher wie "Seek And Destroy", "Whiplash" und "Creeping Death" fehlen ebenso wenig wie die Metalhymnen "One", "Battery" oder "Master Of Puppets". Falls man Metallica-müde wird, zockt man zur Auflockerung die genauso geilen Songs der Musikerkollegen! Der Schwierigkeitsgrad bei "Guitar Hero Metallica" ist von Anfang an ziemlich hoch und das fanatische In- und Auswendigkennen der Songs kann für den Erfolg massiv von Vorteil sein. Das Aufnahmestudio aus "Guitar Hero: World Tour" ist auch wieder dabei, doch diesmal lassen sich alle vorhandenen Tracks mit eigenen, individuellen Drumsounds unterlegen – ein Heidenspaß, einfach mal so drauflos zu prügeln! Manche – besonders schwierige – Songs lassen sich auch mit zwei Kickpedalen (Doublebass) spielen, sofern man stolzer Besitzer zweier Exemplare ist. Leider ist mir in meiner Euphorie bereits zum zweiten Mal das rote Drumpad eingegangen, in dem es einfach nicht mehr reagierte. Nein, nicht schon wieder, dachte ich mir und forschte im Netz nach Leidgenossen, die mit einer Problemlösung eventuell helfen könnten. Ich wurde fündig, schraubte das Teil auf und klebte den losen Kontakt (Kabelende freilegen) mit einem Isolierklebeband auf die entsprechende Membran. Jetzt reagiert das Schlagzeug sogar besser als zuvor!
Natürlich lässt es sich online im Koop-Modus auch wieder gegen andere battlen oder als Band zusammenspielen, fad wird es auch bei "Guitar Hero Metallica" nie. Das Spiel hat alle Erwartungen erfüllt und sämtliche Befürchtungen aus dem Weg geräumt: die Songauswahl ist mehr als gelungen und lässt sich sogar als beste "Best Of" Compilation der Band bezeichnen. Durch das Integrieren der anderen Bands haben die teilweise, zu manchen Zeiten unsympathisch wirkenden Metallica wieder Pluspunkte gesammelt und machen (gelebte) Musikgeschichte extrem unterhaltsam. Das Spiel ist der erste wirkliche Knaller nach dem ersten "Guitar Hero" geworden und ist zum Teil das noch ausgereiftere "Guitar Hero: World Tour". "Guitar Hero Metallica" darf in keinem Spieleregal von Thrashfanatikern und virtuellen Gitarrenhelden fehlen! Wir freuen uns auf die anstehende Metallica & Friends (Machine Head, The Sword & Mastodon) Tour und bangen unsere Schädel bis zum Exitus! "Whiplash", oh yeah!
Die komplette Songliste: METALLICA-Songs:
- "All Nightmare Long"
- "Battery"
- "Creeping Death"
- "Disposable Heroes"
- "Dyers Eve"
- "Enter Sandman"
- "Fade To Black"
- "Fight Fire With Fire"
- "For Whom The Bell Tolls"
- "Frantic"
- "Fuel"
- "Hit The Lights"
- "King Nothing"
- "Master of Puppets"
- "Mercyful Fate"
- "No Leaf Clover"
- "Nothing Else Matters"
- "One"
- "Orion"
- "Sad But True"
- "Seek And Destroy"
- "The Memory Remains"
- "The Shortest Straw"
- "The Thing That Should Not Be"
- "The Unforgiven"
- "Welcome Home (Sanitarium)"
- "Wherever I May Roam"
- "Whiplash"
Die Songs der Idole und Freunde:
- Alice In Chains - "No Excuses"
- Bob Seger - "Turn The Page (Live)"
- Corrosion of Conformity - "Albatross"
- Diamond Head - "Am I Evil?"
- Foo Fighters - "Stacked Actors"
- Judas Priest - "Hell Bent For Leather"
- Kyuss - "Demon Cleaner"
- Lynyrd Skynyrd - "Tuesdays Gone"
- Machine Head - "Beautiful Mourning"
- Mastodon - "Blood And Thunder"
- Mercyful Fate - "Evil"
- Michael Schenker Group - "Armed and Ready"
- Motörhead - "Ace of Spades"
- Queen - "Stone Cold Crazy"
- Samhain - "Mother of Mercy"
- Slayer - "War Ensemble"
- Social Distortion - "Mommy`s Little Monster (Live)"
- Suicidal Tendencies - "War Inside My Head"
- System of a Down - "Toxicity"
- The Sword - "Black River"
- Thin Lizzy - "The Boys Are Back in Town"
Fazit: "Guitar Hero METALLICA" ist ganz, ganz große Unterhaltung und wird vor allem Metallica Fans so einige Gänsehautmomente bescheren. Gameplay und Design soll als Vorbild für – hoffentlich – viele kommende One Band Only "Guitar Hero"Auskoppelungen dienen! Ein derart liebevoll gestaltetes Spiel hätte man aus der Metallica Ecke sicher nicht erwartet!
# # # Thomas Sulzbacher # # #
Grafik: 8,5/10
Sound: 10/10
Steuerung: 9/10
Spielspaß: 10/10
Gesamt: 9,5
Entwickler: Neversoft
Publisher: Activision
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