SLAM Logo
© SLAM Media
SLAM #133 mit Interviews und Storys zu HIGH ON FIRE +++ KMPFSPRT +++ HOT WATER MUSIC +++ KRIS BARRAS BAND +++ MAGGIE LINDEMANN +++ THOSE DAMN CROWS +++ COLD YEARS +++ u.v.m. +++ Jetzt am Kiosk!

Game-Review: James Cameron's Avatar The Game (PS3, PSP, Xbox360, PC, Wii, NDS, getestet auf Xbox

Auf in die dritte Dimension mit James Cameron's AVATAR The Game!?

jamescameronsavatar (c) Ubisoftt / Zum Vergrößern auf das Bild klickenSo schön es auch wäre: so einfach ist es leider nicht. Das neueste Kind aus dem Hause Ubisoft, welches nahezu zeitgleich mit dem dazugehörigen Film und prophezeiten Kino-Blockbuster der diesjährigen Weihnachtszeit herauskam, wurde als das erste "echte 3D-Game" gehyped. Während man den Film in den meisten Kinos mit einer 3-Euro 3D-Brille, die einem gemeinsam mit dem Kinoticket verkauft wird, in neuer, geradezu atemberaubender 3D-Technik bewundern kann, ist das 3D-Spielerlebnis leider nicht so einfach zu bekommen. Um Avatar in "stereoscopic 3D" zocken zu können benötigt man einen Fernseher, der 3D unterstützt. Empfohlen werden Modelle mit 120 Hertz, für die man leider etwas tiefer in die Tasche greifen muss als für die normalen 100 oder 200 Hertz Fernseher, die zur Zeit hauptsächlich am Markt sind. Außerdem darf die zum Fernsehgerät passende 3D-Brille, die wohl deutlich mehr als das Spiel selbst kostet, natürlich auch nicht fehlen. Da aber auch Ubisoft nicht davon ausgehen kann, dass jeder schon über passende 3D-Technologie zuhause verfügt, kommt das Spiel freundlicherweise auch mit einem 2D-Modus.


avatar9 (c) Ubisoft / Zum Vergrößern auf das Bild klickenDie Story des Spiels ist zwar eng mit dem Film verknüpft, bedeutet aber dennoch nicht, dass man einfach nur die verfilmte Handlung stur nachspielt. Nachdem man sich aus einer Vielzahl an Charakteren einen ausgesucht hat erreicht man mit ihm oder ihr den entfernten Planeten Pandora. Dort wird man als Signalexperte der RDA Corporation, welche auf dem Planeten nach den wohl wertvollsten Mineralien gräbt, die man sich vorstellen kann, bereits erwartet. Außerdem nimmt man schon zu Beginn des Spiels am Avatar-Programm teil, einer wissenschaftlichen Initiative der RDA. Viel Freiheiten bietet die Story leider nicht, es heißt ständig "gehe zu Punkt A" oder "sammle 5 Zellproben" oder "rette XY". Das ist zwar anfangs noch recht hilfreich um ins Spiel einzusteigen, kann einem nach einiger Zeit aber auch auf die Nerven gehen. Mehr Entscheidungsfreiheit und ein wenig eigenständiges Denken der Spieler herauszufordern wäre schön gewesen.


avatar8 (c) Ubisoft / Zum Vergrößern auf das Bild klickenNachdem man sich die feindselige Umgebung als Mensch eine Weile angesehen hat, einige Natterwölfe niedergestreckt und ganz nebenbei natürlich noch den einen oder anderen Soldaten vor dem sicheren Tod gerettet hat, darf man auch als Avatar, ein Hybrid aus eigener DNA und der von Pandoras Ureinwohnern, den Na`vi, ein wenig den Planeten erkunden. Dabei fallen einem auch bereits einige Unterschiede zum Spiel als Mensch auf. Man wird von vielen Tieren und Pflanzen nun gar nicht mehr angegriffen und man erhält auch keine Erfahrungspunkte, wenn man Tiere oder Pflanzen erledigt, die einen nicht als Feind ansehen. Während die Menschen schon von Beginn an mit einer Reihe von Waffen ausgestattet sind, ist das Waffenarsenal eines Na`vi eher ernüchternd. Neben einer menschlichen Schusswaffe muss man sich nun mit zwei Klingen, einem Kampfstab und Pfeil und Bogen begnügen. Für Menschen stehen diverse Fahrzeuge zur Verfügung. Von Buggys über Luftkissenboote bis hin zu BattleMechs und kleinen Flugzeugen wird einiges geboten. Die Steuerung reagiert dabei je nach Fahrzeug unterschiedlich, was zusätzlich Spaß und Abwechslung bringt. Als Na`vi lernt man erst auf so einer Art Alien-Pferd zu reiten und muss einiges auf sich nehmen bis man seinen eigenen Ikran fliegen kann, etwas das nicht ganz einfach ist und durchaus ein wenig Übung erfordert. Neben Waffen und Fahrzeugen gibt es auch noch verschiedene Fähigkeiten für Mensch und Na`vi, die einem den Kampf erleichtern sollen. Gerade der Stealth-Modus erweist sich meistens als überaus nützlich.


avatar2 (c) Ubisoft / Zum Vergrößern auf das Bild klickenNachdem man eine Weile sowohl als Mensch als auch als Na`vi gespielt hat muss man sich für eine Seite entscheiden und gegen die Feinde in den Krieg zu ziehen. Dabei trifft man eine sehr grundlegende Entscheidung, abgesehen davon, dass man an diesem Punkt einen Menschen oder einen Na`vi umnieten muss, denn je nach Spezies muss man eine andere Strategie im Kampf wählen. Menschen die mit ihren effektiven Schusswaffen aus der Ferne gerne mal alles mit Kugeln zersieben sind durch die Pfeile der Na`vi aus der Ferne kaum tot zu kriegen. Wegen ihrer guten Panzerung gehen sie auch unter Maschinengewehrfeuer nicht sofort zu Boden. Na`vi wiederum haben den Vorteil, dass sie mit einer Größe von 3 Metern und entsprechender Beinlänge um einiges schneller sind als Menschen und so sehr rasch sehr nahe an ihre Feinde herankommen. Ihr volles Potential entfalten sie, wenn sie im Nahkampf ihre Gegner schnetzeln.


avatar1 (c) Ubisoft / Zum Vergrößern auf das Bild klickenBei vielen "Spielen zum Film" kann man sich des Eindrucks nicht erwehren dass sie einfach schnell aus dem Boden gestampft wurden um neben Kinotickets noch eine zusätzliche Einnahmequelle darzustellen und eigentlich kein großer Wert auf die Qualität des Spiels gelegt wurde. Leider wird man eben jenes Gefühl auch bei Avatar nicht gänzlich los. Zweifelsohne hat das Spiel ein Leveldesign, das seinesgleichen sucht. Pandora bei Nacht ist mit seinen fluoreszierenden Pflanzen und Tieren nicht nur im Kino ein wirklich bemerkenswerter Anblick. Doch scheint man manche Kleinigkeiten gegenüber dem Film eingespart zu haben. Vielleicht hat auch die Zeit bis zum Release-Termin nicht mehr gereicht um die plumpen Kletterversuche der Na`vi so schön und elegant wie im Film aussehen zu lassen, denn dort benutzen sie Hände UND Füße zum klettern. Da man sich wohl nicht die Mühe machen wollte das Verbinden der Nervenenden, die jeder Na`vi in seinem Zopf hat, mit dem Reittier beim Aufsteigen zu animieren, wurden die langen schwarzen Zöpfe der Na`vi gleich weggelassen. Betrachtet man die blauen Ureinwohner Pandoras mal etwas genauer aus der Nähe muss man sich leider fragen, ob das Game wirklich für die Wiedergabe in High Definition entwickelt wurde. Ein klein wenig feinere Strukturen und flächigere Texturen könnte man schon erwarten. Obwohl die Sprachausgabe des Spiels wirklich eine feine Sache ist und man auch sonst eigentlich nicht über den Sound meckern kann, scheint doch noch ein kleiner Bug im Soundsystem geblieben zu sein. Denn von Zeit zu Zeit gibt es Szenen in denen die verschiedenen Charaktere in unterschiedlicher Lautstärke miteinander sprechen. Manche von ihnen leider so leise, dass man sie nur mit größter Mühe versteht. Es kommt zwar nicht ständig vor, nervt aber nach ein paar Stunden doch ganz schön.


Fazit: Eigentlich hat man mit "Avatar" gleich zwei Spiele in einem, denn die Spielweise als Mensch und als Na`vi unterscheidet sich grundlegend. Bei der beeindruckenden Landschaft von Pandora lassen sich die kleinen Mängel des Spiels durchaus verzeihen. Nur die sehr starre Storyline wird vermutlich nicht jeden glücklich machen. Als 3rd-Person-Shooter ist Avatar ein gelungenes Spiel und wer so glücklich ist im Besitz eines 3D-tauglichen Fernsehers, einer 3D-Brille und vielleicht sogar noch einer Xbox Live Gold-Mitgliedschaft zu sein, wird sicher seine helle Freude daran haben mit bis zu 16 Spielern online zu zocken und in 3D noch weiter in die faszinierende Welt von Pandora einzutauchen.


# # # Katharina Krösl # # #


Grafik: 8/10
Sound: 6/10
Steuerung: 8/10
Spielspaß: 6,5/10
Gesamt: 7/10


Entwickler/Publisher: Ubisoft







Das gefällt mir! Weiter-tweeten
Ein Planet zum Austoben im Hosentaschenformat? Dank "Little Big Planet" für die PSP kein bloßer Wunschtraum mehr!
Das Duo Jak und Daxter kehrt im Stile des ersten Jak and Daxter-Titels auf die PSP zurück und hat einiges im Gepäck!
Experimentierfreudige Spieler, versammelt euch! Rico Rodriguez ist zurück, bewaffnet mit Enterhaken und Fallschirm, bereit mehr Chaos anzurichten als jemals zuvor. "Just Cause 2" ist das ultimative Actionerlebnis.
Tanzmatten waren gestern, reine Bewegungssteuerung kommt erst morgen, heute wird mit "Just Dance" die Hüfte auf Disco-fähige Tanzfitness trainiert.
Es wird wieder Zeit, die Hüften kreisen zu lassen - "Just Dance 2" fordert erneut zum Tanz!
Kane und Lynch sind wieder auf Tour und erleben in Shanghai einen 48-stündigen Höllentrip, bei dem sogar Jack Bauer die Knie schlottern würden.
Rock Classics
Facebook Twitter