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Game-Review: Kinect Motionsports (Xbox 360)

Siegt der bunte Mix an Sport-Minigames, oder hat doch Kinect Sports die Nase vorne?

Motion Sports, der Konkurrent von Kinect Sports ist eines der ersten Kinect Games und bietet einen bunten Mix aus Sport-Minispielen. Darunter sind Reiten, Skilaufen, American Football, Drachenfliegen, Boxen und Fussball.


Beim Reiten gibt es (c) Ubisoft / kinect_motionsports_cover / Zum Vergrößern auf das Bild klickensechs verschiedene Parcours mit Hindernissen die übersprungen werden müssen. Um bei der Punktewertung vorne dabei zu sein sollte man den Parcour in möglichst niedriger Zeit schaffen. Neben den Parcours gibt es auch zwei Rennen die sich vom Parcour eigentlich nur dadurch unterscheiden, dass das Game auf einer Rennbahn und nicht auf einem Platz ausgetragen wird. Um das Pferd zu steuern begibt man sich in eine Position, in welcher man auch einen Motorradlenker halten würde. Durch gleichzeitiges auf- und abbewegen der Arme beschleunigt man das Pferd und gelenkt wird indem man einen Arm in die gewünschte Richtung abwinkelt. Will man über ein Hindernis springen, geht man in die Hocke und richtet sich dann auf. Die Steuerung ist hier durchaus akzeptabel und setzt die Bewegungen des Spielers sofort um. Auch kann man während des Lenkens beschleunigen indem man beide Steuerbewegungen gleichzeitig ausführt.


Beim Schifahren stehen jeweils drei Skicross und Super-G Challenges, sowie eine Schanze (c) Ubisoft / kinect_motionsports_1 / Zum Vergrößern auf das Bild klickenfür den Skisprung zur Verfügung. In den Skicross und Super-G Spielen geht es darum, auf der markierten Piste zu bleiben, so viele Bronze, Silber, und Goldabzeichen einzufangen wie möglich, und natürlich das ganze auch in einer guten Zeit hinzulegen. Um den virtuellen Skiläufer zu steuern geht man leicht in die Hocke und lenkt durch Gewichtsverlagerung. Ist die Boostanzeige voll, so kann man durch eine tiefere Hockestellung einen ordentlichen Geschwindigkeitsschub bekommen. Leider ist die Steuerung beim Skigame nicht gut abgestimmt. Bei langsamen Geschwindigkeiten reagiert die Steuerung zu sensibel und durch geringe Bewegungen zur Seite schlägt der Skifahrer einen zu harten Winkel an. Bei schnellen Geschwindigkeiten fährt der Skifahrer fast nur geradeaus und ist auch durch starke Lenkmanöver nur schwer zu steuern. Ein schnelles Gegensteuern ist ebenfalls fast nicht möglich, da die Steuerung schnelle Positionsänderungen nicht gut genug umsetzt.


Am Abwechslungsreichsten sind die (c) Ubisoft / kinect_motionsports_2 / Zum Vergrößern auf das Bild klickenMinigames beim American Football. Hier werden leider aber nur einige Trainingsszenarios nachgespielt, anstatt ein vollständiges Spiel zu bieten. Beim ersten Game geht es darum, durch springen und ducken den Latten auszuweichen, wobei sich das Ducken als schwierig erweist, da die Steuerung eine Duckbewegung erst umsetzt, wenn man sich mit dem Körper schon fast am Boden befindet. Die nächste Challenge besteht daraus, Spielerpuppen durch einen Sprung zur Seite auszuweichen. Danach gilt es die bei den vorigen Minigames gelernten Moves zu kombinieren. Hier stürmt man in Richtung Tor, und muss den entgegenkommenden Gegnern entweder durch Ducken, Springen, Seitwärtsbewegungen und Drehungen ausweichen, oder sie durch einen Bodycheck von den Füßen fegen. Bei den darauffolgenden Minigames geht es darum, den Ball durch Kicken bei wechselnden Windbewegungen ins Tor zu befördern, durch einen Pass dem Mitspieler so präzise wie möglich den Ball weiterzugeben, oder bei einer auf den Boden gemalten Zielscheibe die höchstmögliche Punktezahl zu treffen.


Als etwas enttäuschend stellt sich das Fussballspiel heraus, denn anstatt wie bei (c) Ubisoft / kinect_motionsports_3 / Zum Vergrößern auf das Bild klickenKinect Sports von Microsoft ein ganzes Spiel zu bieten, geht es hier nur darum ins Tor zu treffen. Dies geschieht zwar unter abwechselnden Bedingungen wie mit oder ohne Tormann im Tor, verschiedenen Punktezonen die getroffen werden müssen oder bei wechselnden Windverhältnissen, jedoch wird einem hierbei schnell langweilig. Die Steuerung ist so ausgelegt, dass man zuerst durch Bücken den Ball auf einer fix vorgegebenen Position ablegt und danach zum Anlaufnehmen zurückgeht. Je nach dem, in welche Ecke des Tores man spielen will, sofern der Ball nicht geradeaus geschossen wird, positioniert man sich rechts oder links zum Ball versetzt. Danach macht man ein paar Schritte in Richtung Ball und löst durch eine Trittbewegung den Kick aus. Die Flugweite des Balls wird durch die Schnelligkeit und die Flughöhe durch die Höhe des Kicks bestimmt. Jedoch wird dies nur sehr vage umgesetzt und ist sehr schwer reproduzierbar, denn auch wenn man komplett gleiche Bewegungen macht, geht der Ball doch oft woanders hin.


Ähnlich eintönig wie das (c) Ubisoft / kinect_motionsports_4 / Zum Vergrößern auf das Bild klickenFussballspiel stellt sich das Boxen heraus. Hier geht es lediglich darum sechs Gegner K.O. auf die Bretter zu schicken. Um zuzuschlagen mimt man vor dem Sensor hohe Geraden, mittlere Geraden, Aufwärtshaken sowie Seitwärtshaken und um in die Deckung zu gehen hält man beide Fäuste vors Gesicht. Nach mehreren Schlägen auf die Deckung kann diese nicht mehr aufrechterhalten werden und man ist gezwungen wieder Schläge austeilen. Dieses Game ist eines der schwersten und auch nach einigen Versuchen habe ich es nicht geschafft über den zweiten Gegner zu kommen. Sehr rätselhaft und überhaupt nicht nachvollziehbar verhält sich die Steuerung. Manchmal zieht der Gegner mit einem Schlag fast die Hälfte der Gesundheit ab, wobei beim nächsten gleichen Schlag nur ein Bruchteil der Gesundheit verloren geht. So schnell oder fest auch in die Luft geboxt wird, dem Gegner mal mit einem Schlag die Hälfte der Gesundheit abzuziehen? Unmöglich!


Ein wiederum gelungenes Game ist das Drachenfliegen. Hier fliegt man entweder in den (c) Ubisoft / kinect_motionsports_5 / Zum Vergrößern auf das Bild klickenRocky Mountains oder in Häuserschluchten herum und muss so viele Ringe wie möglich durchfliegen um zum Schluss in einem vorgegebenen Zielkreis zu landen. Ausgangsstellung ist wieder die Motorradlenkerposition, wobei man durch absenken oder heben der Arme entweder auf Sink oder Steigflug geht. Gelenkt wird durch senken eines Armes in die jeweilige Richtung. Bei diesem Game muss man vor allem darauf achten, das man nicht schon vorzeitig am Boden landet. Zu diesem Zweck sollte man die Aufwinde nutzen, die auf dem ganzen „Parcour“ verteilt sind.


Graphisch ist das Spiel leider (c) Ubisoft / kinect_motionsports_6 / Zum Vergrößern auf das Bild klickennicht unbedingt der Hammer. Vor allem bei den Games die in einem Stadion gespielt werden fühlt man sich eher alleine gelassen, weil sich ausser den Hindernissen oder vereinzelten Gegnern nichts in der virtuellen Welt tut, wobei wenig bis keine Wettkampfstimmung aufkommt. Auch die Quotes des Kommentators wiederholen sich oft und sind ab einer gewissen Zeit eher nervig als pushend.


Die Steuerung wurde bei manchen Games recht gut umgesetzt, wobei sie sogar (c) Ubisoft / kinect_motionsports_7 / Zum Vergrößern auf das Bild klickenmanchmal überpräzise (z.B. Schifahren) ist, was nur das Potential vom Kinect-Sensor unterstreicht. Leider gibt es dann aber wieder Games (z.B. Fußball oder Boxen) wobei manche Bewegungen falsch interpretiert bzw. überhaupt nicht umgesetzt werden. Am Anfang jedes Spiels werden zwar jeweils die Grundbewegungen erklärt, was jedoch fehlt sind Tutorials die sich auch mit den Feinheiten der Steuerung befassen. Somit hat man keine Rückmeldung, welche Bewegungsabläufe noch zu optimieren wären. Auch weiss man nicht wieviele Punkte man noch sammeln muss, um das nächste Level freizuschalten.


Fazit: Die Idee mehrere Sportarten anzubieten die nicht viel miteinander zu tun haben, um Abwechslung ins Gameplay zu bringen ist zwar gut, aber man hätte das Spiel weitaus besser machen können. Was ich auch sehr schade finde, ist das man beim Fußball und American Football leider kein ganzes Spiel wie in Kinect Sports bestreiten kann. Im Gesamtkontext ist das Spiel eher langweilig und Kinect Freaks sind mit Kinect Sports, das auch billiger ist, sehr viel besser beraten.



                                ###Nikolaus Schauersberger###



Grafik: 6/10
Sound: 5/10
Steuerung: 5/10
Spielspaß: 6/10
Gesamt: 6

Entwickler: Ubisoft
Publisher: Ubisoft





 
 
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