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Game-Review: Lego Indiana Jones - Die legendären Abenteuer (PS2)

Indy ist zurück! Allerdings aus Plastik – denn er ist eine Legofigur! Und das steht im gut zu Gesicht:

Lego Indiana Jones – The Original Adventures (c) Traveller’s Tales/LucasArtsLange, lange ist’s her als Dr. Jones zum ersten Mal seine Peitsche schwang, genauer gesagt im Jahre 1981 im Film „Indiana Jones – Jäger des verlorenen Schatzes“. Es folgten zwei weitere grandiose Fortsetzungen („Tempel des Todes“, 1984 und „Der letzte Kreuzzug“, 1989) und unzählige – nicht minder gute – Spiele-Umsetzungen, darunter das fantastische Point-And-Click-Adventure „Indiana Jones and the Fate of Atlantis“ (LucasArts, 1992) oder das herrliche Action-Adventure „Indiana Jones und die Legende der Kaisergruft“ (LucasArts, 2003). Jetzt im Jahre 2008 wurden die Indy-Fans mit einer neuen Film-Fortsetzung überrascht: „Indiana Jones und das Königreich des Kristallschädels“.

Passend zum Kinostart erscheint nun auch endlich wieder ein neues Indiana Jones Spiel für fast alle Plattformen: „Lego Indiana Jones: The Original Adventures“. Entwickler „Traveller’s Tales“ hat uns bereits 2005 mit dem innovativen „Lego Star Wars: The Video Game“ und einer Fortsetzung („Lego Star Wars II: The Original Trilogy“, 2006) überrascht. Ist „Lego Indiana Jones“ wieder so ein Knaller wie sein „Star Wars“ Vorgänger? Wie der Name schon sagt, erlebt man bei „Lego Indiana Jones“ „nur“ die Original-Abenteuer also die ersten drei Filme. Nach einem herrlich witzigen Intro in Stummfilmmanier (na ja, die Charaktere brabbeln schon etwas, nur versteht man es halt nicht), nahezu ident mit den ersten Filmminuten von „Jäger des verlorenen Schatzes“, in dem man erst mal mit den etwas ungewöhnlich aussehenden Akteuren (Lego-Figuren!) vertraut wird, geht’s auch schon los im „Verlorenen Tempel“.

Gestartet wird mit Indiana Jones, begleitet wird man von einem Dschungel-Guide, den man auch schon aus dem Film kennt. Die Rolle des anderen Charakters kann von einem zweiten Spieler (ausgerüstet mit einem eigenen Controller) übernommen werden, ansonsten wird dieser computergesteuert bzw. man selbst kann durch einen Druck auf die Dreieckstaste zu diesem wechseln. Mit der Quadrat-Taste kann man boxen, mit der Kreis-Taste schwingt man die Peitsche bzw. kann Objekte aufheben und benutzen (zB von Gegnern verlorene Schusswaffen etc.), mit der X-Taste springt man. Die Umgebung ist wunderschön dargestellt, fast alles ist aus Lego-Steinen aufgebaut. „Leider“ kann man aber genauso fast alles aus Lego Gebaute zerstören und erhält dann kleine Legosteine, die gesammelt und später in Goodies eingelöst werden können. Manchmal glänzt auch etwas in der Erde, was dann vom Dschungel-Guide (zu dem man vorher gewechselt hat) mit einer Schaufel ausgegraben wird und auch Verschiedenes zu Tage bringt (Lego-Steine, Geheimnisse etc.). Mit seiner Peitsche kann sich Indy auch über Abgründe schwingen, um dort seinem Kollegen mit – Überraschung! – Lego-Steinen eine Brücke zu bauen, auf dieser der Guide dann Indy folgen kann. Man sieht, ohne Teamwork geht auch hier nichts! Die Gegner in diesem Level sind bis zum Ende hauptsächlich giftige Mini- und garstige Riesenspinnen. Kurz vor Schluss wird man mit den aus dem Film bekannten Eingeborenen konfrontiert, denen man ihre Speere wegnehmen und somit mit ihren eigenen Waffen schlagen kann (diese zerfallen dann in ihre Legobestandteile). Aufgelockert wird auch immer wieder mit Mini-Filmchen zB wenn Indy den Schatz in der Höhle mit einem Sandsäckchen auszutauschen versucht, aber scheitert und dann vor einem rollenden Riesen-Felsbrocken flüchten muss (die Kultszene schlechthin!). Da steigt man dann wieder ins Spielgeschehen ein und springt und läuft (Jump‘nRun!) dem Tode davon. Die Steuerung des Helden geht tadellos von der Hand – manchmal muss man aber mit Steuerungsungenauigkeiten kombiniert mit Kameraproblemen kämpfen, was aber zum Glück sehr selten der Fall ist. Rätsel gibt es auch so einige, die aber keinem so wirklich Kopfzerbrechen bereiten sollten – die Action und der Spaß stehen hier deutlich im Vordergrund. Man ertappt sich immer wieder mit einem fetten Grinsen im Gesicht, wenn gewisse Szenen aus dem Film auf die Schippe genommen werden: der böse Nazischerge, der sich im Film auf der Hütte im Himalaya-Gebirge mit dem glühend heißen Amulett die Hand verbrennt, verkohlt sich im Spiel stattdessen den Hintern! Die Filme mehr als einmal gesehen zu haben, erweist sich als schwer vorteilhaft. Nazisymbole wie zB Hakenkreuze findet man im Spiel keine, was auch wirklich nicht nötig ist, denn diese speziellen Schurken erkennt man ua anderem auch an ihren stahlblauen Augen und blonder Mähne (Klischee!).

Nach Abschluss einer Mission kann man in das Barnett College zurückkehren, um das dortige Areal zu erkunden, Lego Figuren zu entwerfen oder anderes Schindluder zu treiben. Dann wählt man einfach den Film aus, den man spielen will und setzt mit der nächsten Mission fort oder spielt bereits eine abgeschlossene Mission im „Free-Play“ Modus noch mal um alle Geheimnisse zu lüften und da gibt es einige! Immer wieder kehrt man an bekannte Filmschauplätze zurück und wird von verschiedenen Charakteren begleitet (ja, auch Dr. Jones sen.!). Pro Mission kann man als Durchschnittspieler mit einer Spielzeit von ca. 1 Stunde rechnen, ein Film setzt sich aus sechs Missionen zusammen, drei Filme gibt’s und somit kommt man auf eine reine Spielzeit von ca. 18 Stunden! Und das ohne den „Free-Play“ Modus! Wo gibt’s das heute noch? Value for Money!

Fazit:
Wieder einmal ein grandioses, humorvolles Action-Adventure, das sowohl für Indy/Lego-Fans sowie für Liebhaber von ideenreichen Spielen geeignet ist. Für Gewaltfreaks und Grafik/Technologie-Junkies ist es allerdings nicht. Wer „Lego Star Wars“ mochte, kann hier auch nichts falsch machen. Viel Spiel für wenig Geld!

###Thomas Sulzbacher###

Grafik: 8/10
Sound: 9/10
Steuerung: 9/10
Spielspaß: 10/10
Gesamt: 9

Entwickler: Traveller’s Tales
Publisher: LucasArts
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