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Game-Review: Majesty 2 (PC)

Wo Paradox draufsteht, ist normalerweise eines zu erwarten: Strategie Hardcore, stundenlanges Spielerlebnis und immenses Micromanagement. Mit großer Vorfreude geht’s ab ins virutelle Königreich – bereit, ein Imperium zu erschaffen und meinen Feinden zu zeigen, wo der wahre Herrscher zu Hause ist.
majesty_2 (c) Paradox/Koch Media / Zum Vergrößern auf das Bild klickenIch bin entweder zu verwöhnt oder hatte zu hohe Erwartungen. An den diversen "Universalis"-Teilen bin ich ewig gesessen, und "Supreme Ruler 2020" liegt als Shortcut in meiner Schnellstartleiste. Gerade mal eine Nacht ist vergangen, "Majesty 2" ist ausgespielt, und ich sitze da und denke mir: "Was zur Hölle soll das?" Aber schön der Reihe nach...


majesty22 (c) Paradox/Koch Media / Zum Vergrößern auf das Bild klickenDas grundlegende Spielsystem ist schon aus Teil Eins hinreichend bekannt. Ihr kommandiert aus gottgleicher Position eure Untertanen, baut verschiedene Kasernen für eure (nicht direkt steuerbaren) Helden und versucht Kohle zu scheffeln, um eben jenen Helden bessere Ausrüstung oder stärkere Fähigkeiten zu liefern. Neu ist, dass ihr einen besonders guten Helden eurer Wahl nach jeder Mission "mitnehmen" dürft, um ihn in einem eigenen Gebäude zu reinkarnieren und eurer relativ unerfahrenen Armee unter die Arme zu greifen. Wie bereits erwähnt sind die kleinen Männchen ziemlich unabhängig, und der einzige Weg sie was tun zu lassen, ist Flaggen mit Belohnungen zu setzen. Je mehr Gold ihr auf jene Flaggen setzt, desto mehr Helden interessieren sich dafür, die Belohnung (oder das Kopfgeld) abzuholen.


majesty23 (c) Paradox/Koch Media / Zum Vergrößern auf das Bild klickenSoweit so gut. Schnell macht sich jedoch Eintönigkeit breit, da jede, und zwar wirklich jede Mission gleich abläuft. Aufbauen, Helden erschaffen, diese rumlaufen lassen, alles auf der Karte erledigen. Und schon nach wenigen Missionen ist man gezwungen, den Grundaufbau in Windeseile durchzuführen, da einen sonst die Gegner überrennen. Ist das Grundgerüst inklusive ein paar Helden und Verteidigungsanlagen nicht nach wenigen Minuten geschafft, heißt das Neustart. Nicht weil die Feinde so stark wären oder gar taktisch klug agieren würden, aber sie rennen einem mit schierer Überzahl die buchstäbliche Bude ein. Ist dies allerdings geschafft, ist der spannendste Teil aber auch vorbei, denn dann läuft das Werkl brav. Marktplatz und Schmied generieren Einkommen, und die Gegnermassen sorgen dafür, dass die Helden blitzschnell in hohe Ränge aufsteigen. Dann ist wieder Schema F gefragt: Karte der Reihe nach aufdecken, alle Kleinigkeiten aus dem Weg räumen und flugs zum Endziel.


majesty24 (c) Paradox/Koch Media / Zum Vergrößern auf das Bild klickenTaktik? Fehlanzeige. Strategie? Mangelhaft. Langzeitspaß? Noch `nen besseren Witz auf Lager? "Majesty 2" macht zwar kurzfristig Laune und erweckt den Anschein, als handle es sich um ein bahnbrechendes und süchtig machendes Echtzeitstrategie-Game, aber um diese Bezeichung wirklich zu verdienen – dafür liegt zu viel im Argen: Erstens sind die 16 Missionen der Hauptkampagne zusammenhanglos aneinandergeschustert, zweitens ist viel zu wenig Abwechslung vorhanden und drittens fehlt eine ordentliche Zielsetzung.


Einzig im Multiplayer kann "Majesty 2" punkten, aber auch nur deswegen, da der Ablauf klar geregelt ist. Und selbst da ist man doch eher geneigt, zum Schmied und nicht zum Schmiedl zu gehen, da andernorts fesselndere Atmosphäre herrscht: "WoW", "C&C" und wie sie alle heißen.


Fazit: Ich mag`s nicht glauben, das Paradox sowas produziert. Der Trend zum Casual Game hat jetzt auch jene erwischt, die bisher Spiele für den Strategiepuristen erschufen. "Majesty 2" ist nach einem Durchlauf nicht mehr interessant, aber als Cash Cow für jene, die das gern haben, sicher geeignet. Mir persönlich tut es weh.

 

# # # Bernhard Kleinbruckner # # #


Grafik: 5/10
Sound: 7/10
Steuerung: 7/10
Spielspaß: 3/10
Gesamt: 5

Entwickler: Paradox Games
Publisher: Koch Media

 

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