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Game-Review: Phantasy Star Zero (Nintendo DS, Dsi, Dsi XL)

Eine altgediente Rollenspielserie besinnt sich ihrer alten Stärken und lockt mit dynamischen Echtzeitkämpfen als Alternative zu allen statischen Vertretern des Genres. Ob es eure Zeit wert ist, könnt ihr hier erfahren.

Phantasy Star Zero Packshot (C) SEGA / Zum Vergrößern auf das Bild klickenGegen Ende der 1980er Jahre kam "Phantasy Star" auf den Markt und bildete den Grundstein für eine solide Rollenspiel-Saga. Es erschien für das Sega Master System und war der Versuch mit asiatischen Rollenspielen in westlichen Gefilden Fuß zu fassen. "Phantasy Star" trat dabei in direkte Konkurrenz zu "Final Fantasy" von Square. Der Erfolg reichte aus, um drei weitere Teile für den Sega Mega Drive und einige weitere Titel, darunter auch Online-Versionen, zu produzieren. Mit "Phantasy Star Zero" erscheint nun die Fortsetzung für das Nintendo DS-System. Obwohl das erschaffene "Phantasy Star"-Universum sehr umfangreich ist und schon einige große Heldengeschichten erzählt wurden, ist der neue Ableger sehr einsteigerfreundlich, Vorkenntnisse sind keine nötig.


In „Phantasy Star Zero“ spielt ihr einen Jäger bzw. eine Jägerin in einer unwirtlichen Welt. Ungefähr 200 Jahre zuvor hat sich eine fatale Katastrophe ereignet, die den Großteil der Phantasy Star Zero Bild 1 (C) SEGA / Zum Vergrößern auf das Bild klickenZivilisation verwüstet hat. Die genaue Ursache scheint den Mühlen der Zeit zum Opfer gefallen und nicht mehr bekannt zu sein. Die wenigen Überlebenden rotteten sich nach einiger Zeit zusammen und gründeten neue Städte. Jägergilden helfen die Städte vor schädlichen Umwelteinflüssen und fiesen Kreaturen zu beschützen. Genau solch einer Gilde schließt ihr euch zu Beginn des Abenteuers an. Aber zuerst will euer Charakter noch erschaffen werden.


Phantasy Star Zero Bild 2 (C) SEGA / Zum Vergrößern auf das Bild klickenIhr könnt euch entscheiden, ob euer Held ein Human, ein Cast oder ein Newman werden soll. Außerdem müsst ihr zwischen den Klassen Schütze, Nahkämpfer oder Zauberkundiger wählen und natürlich auch welches Geschlecht. Daraus ergeben sich 14 verschiedene Charaktertypen, wobei jeder seine eigenen Stärken mitbringt und das Spielerlebnis beeinflusst. Der Anfang und der generelle Verlauf des Abenteuers hängen sogar von der gewählten Charakterrasse ab, ein Pluspunkt für den Wiederspielwert. Auch hinsichtlich des Erscheinungsbilds könnt ihr aus einer vorgefertigten Palette an Attributen wählen und euren Charakter mit unterschiedlichen Körpermerkmalen und Farbtupfern nach eurem Geschmack gestalten, wenn auch nur in sehr beschränktem Ausmaß.


Seid ihr mit der Erstellung eures Charakters fertig und konntet die schön gestaltete Introsequenz genießen, steht ihr auch schon mitten auf dem Marktplatz der Stadt Dairon City. Es gilt den hiesigen Phantasy Star Zero Bild 5 (C) SEGA / Zum Vergrößern auf das Bild klickenBürgermeister zu finden, um endlich in die Jägergilde aufgenommen zu werden. Einige längere Gesprächspassagen später, die euch Schritt für Schritt in die Spielmechaniken und Gepflogenheiten einweihen, steht ihr vor dem Büro des Bürgermeisters. Dieser gewährt euch die Aufnahme in die Jägergilde und dem großen Abenteuer steht nichts mehr im Wege. Generell werden euch, in Form von wirklich ansehnlichen und sogar vertonten Anime-Zwischensequenzen, immer wieder tragende Eckpfeiler der Welt und ihrer Charaktereserviert.


Phantasy Star Zero Bild 7 (C) SEGA / Zum Vergrößern auf das Bild klickenZurück auf dem Marktplatz holt man sich die erste Quest und stürzt sich auch gleich Hals über Kopf mit Begleitung in die gefährliche Welt vor den Stadttoren. Gegner sind auf der Übersichtskarte markiert und müssen besiegt werden, um in den nächsten Abschnitt zu kommen. Der große Unterschied der "Phantasy Star"-Serie im Vergleich zu "Final Fantasy" sind die Echtzeitkämpfe. Ähnlich der typischen Shooter-Kost läuft man in der Third-Person-Sicht durch die Welt und kämpft gegen die Widersacher. Dabei kann man über den unteren Bildschirm auswählen welche Aktionen man setzen möchte. Neben der Übersichtskarte, Informationen über die Verfassung des Charakters, einer brauchbaren Chat-Funktion für Multiplayer-Spiele, gibt es Buttons für leichte und schwere Angriffe, sowie die Möglichkeit Magie zu wirken oder Gegenstände aus dem Inventar zu benutzen.


Das gesamte Spielgeschehen wird einzig mit dem Tasten gesteuert und nicht mit dem Stylus. Längeres Drücken ermöglicht so Spezialattacken oder flächenwirkende Zaubersprüche zu entfesseln. Mit Phantasy Star Zero Bild 6 (C) SEGA / Zum Vergrößern auf das Bild klickenetwas Übung sind vernichtende Kombo-Attacken möglich, die aber etwas Gespür für das richtige Timing verlangen. Zum Glück hat man an eine Lock On-Funktion gedacht und erspart den Spielern so sinnlose Herumfuchtelei. Mit Nintendo-Hardware zerbröselndem Button Mashing wird man zu Beginn noch gut vorwärts kommen, bei schwierigen Gegnern aber das Nachsehen haben. Auch auf die Verhaltensweise eurer Mitkämpfer könnt ihr Einfluss nehmen, indem ihr ihnen zum Bespiel defensives Vorgehen befehligt. Der fliegende Begleiter namens MAG ist auch wieder an Board und kann ebenfalls mit Waffen und Fertigkeiten ausgerüstet werden.


Phantasy Star Zero Bild 3 (C) SEGA / Zum Vergrößern auf das Bild klickenSind alle Gegner ins Jenseits befördert, können Schatztruhen geplündert werden und ihr zieht in das nächste Gebiet weiter. Außerdem bekommt eure Gruppe, rollenspieltypisch, Erfahrungspunkte gut geschrieben. Diese können mit der Zeit in die Verbesserung der Fertigkeiten investiert werden. Auch Ausrüstungsgegenstände können verbessert werden. Die Quest-Areale sind in einzelne Gebiete, quasi Räume, aufgeteilt, die zufällig aneinandergereiht werden. Und das Spiel beginnt von vorne: Gegner eliminieren, Schätze und Erfahrungspunkte sammeln, Schranken ausschalten und weiter geht’s. Immerhin bringen eigene taktische Möglichkeiten, Sammelleidenschaft und vereinzelte Bossgegner Abwechslung in den monotonen Missionsablauf.


Leider ist die künstliche Intelligenz nicht im höheren IQ-Bereich angesiedelt. So verhalten sich Gruppenmitglieder und Gegner gleichermaßen immer wieder etwas fragwürdig. In Phantasy Star Zero Bild 4 (C) SEGA / Zum Vergrößern auf das Bild klickengrafischer Hinsicht ist "Phantasy Star Zero" nicht der erhoffte Hingucker. Die 3D-Grafik der Spielwelt ist etwas monoton und die Schauplätze wenig abwechslungsreich. So wandert man durch insgesamt acht unterschiedliche Vegetationen, wie verfallene Ruinen, Eisregionen oder unwirtliche Sümpfe. Immerhin sind die Zwischensequenzen eine positive Erwähnung wert. Der Singleplayer-Modus ist sehr umfangreich gestaltet. Möchtet ihr jedoch lieber mit Freunden die Welt erkunden, so könnt ihr sowohl via Drahtlos-Link als auch WiFi mit bis zu drei Mitspielern losziehen.


Fazit: "Phantasy Star Zero" hat für Rollenspiel-Fans einiges zu bieten. Kann man über gewisse Eigenarten wie die starre Kamera oder die Monotonie bei den Missionen hinwegsehen und verkraftet man die durchschnittliche Grafik sowie die dumme KI, so sind viele Stunden Spielspaß gewiss. Drei unterschiedliche Charakterrassen und viele sammelbare sowie aufrüstbare Gegenstände steigern die Wiederspielbarkeit. Gemeinsam mit Freunden, vor allem via Drahtlos-Link, machen kooperative Erkundungstouren Spaß und
sind auch zielführender, denn der Schwierigkeitsgrad wird im späteren Spielverlauf doch sehr knackig! "Phantasy Star Zero" ist zwar keineRevolution auf dem Rollenspielsektor, aber bleibt seiner bekannten Formel treu.



# # #  Andreas Himmetzberger # # #


Grafik: 6,5/10
Sound: 7/10
Steuerung: 7,5/10
Spielspaß: 6,5/10
Gesamt: 7


Entwickler: SEGA
Publisher: SEGA





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