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Game-Review: Resonance of Fate (Xbox 360, PS3; getestet auf Xbox 360)

Wenn Sega ein Projekt in Angriff nimmt, dann ist zu erwarten, dass man sich an nächtelangen Schlachten und Erkundungstouren erfreuen kann. Das ist anfangs auch bei diesem Spiel der Fall.

Resonance of Fate Packshot (C) SEGA / Zum Vergrößern auf das Bild klickenWas „Resonance of Fate“ stark macht, ist die neue Kampfengine. Sie legt weniger Wert auf traditionell rundenbasiertes Spellcasting und wahlloses Einhämmern auf den Controller, sondern auf Strategie, Taktik und Waffenkonfiguration. Leute, die endlich einmal wieder etwas Neues suchen, oder mit typischen japanischen RPGs nichts anfangen können, weil sie – so wie ich – der Meinung sind, dass seit "Secret of Mana" kein gelungenes Spiel dieser Sparte mehr erschienen ist, könnten hier glücklich werden.


Man begleitet drei junge Helden durch eine Welt, die im Sterben liegt. Die einzige Möglichkeit für die Menschheit zu überleben, ist die über den Wolken schwebende Stadt Basel. Dieser Resonance of Fate Bild 1(C) SEGA / Zum Vergrößern auf das Bild klicken"Tower" leidet selbst an Verschleißerscheinungen, wodurch einige Teile nach und nach ausfallen. Die drei Protagonisten Vashyron, Zephyr und Leanne verdienen ihr Geld als Söldner und Kopfgeldjäger, als sogenannte "Hunter".


Resonance of Fate Bild 2 (C) SEGA / Zum Vergrößern auf das Bild klickenDie Stadt ist in verschiedene Ebenen gegliedert, wobei die Oberschicht auf den oberen Etagen haust und Diener sowie Arbeiter sich unten aufhalten. Die Maschine, die alles Leben in der Stadt aufrechterhält, befindet sich ebenfalls in einem Umwandlungsprozess – und verwandelt allmählich alles Lebende in Monster. Ein Teil der Oberschicht, die Cardinals unter Führung von Master Pater (dessen Name ebenso wenig ernst zu nehmen ist wie seine Kompetenz als geistig behinderter Bösewicht) versucht diese Situation auszunutzen, für gewohnt bösartige Ziele: Weltherrschaft, Geld, Macht, Monsterarmeen und so weiter.


Obwohl der Hintergrund dieser postapokalyptischen Welt und sogar die Charakter selber sehr viele Möglichkeiten für ein episches Abenteuer bieten, wird dies leider überhaupt nicht Resonance of Fate Bild 3 (C) SEGA / Zum Vergrößern auf das Bild klickenausgenutzt. Die Entwicklung der Figuren geht nur langsam bis gar nicht voran und nach etwa der Hälfte des Spiels ist einem auch der Rest der Story egal. Was besonders schade ist, da die Videosequenzen unglaublich detailreich und fantastisch choreographiert sind. Zu meinem Bedauern musste ich feststellen dass es mir nicht schwer gefallen ist, den Controller aus der Hand zu legen und etwas anderes zu tun.


Resonance of Fate Bild 4 (C) SEGA / Zum Vergrößern auf das Bild klickenWas bei den Videos an Arbeit geleistet wurde, um dem Spiel seinen Charakter zu geben, würde im Gegenzug bei der Karte und den Dungeons eingespart. Die Karte, auf der man mit gesammelten Energy Hexes neue Ebenen, Bereiche und Sidequests freischalten kann, hätte mich vielleicht auf einer Playstation 1 beeindruckt – im Fall meiner Xbox 360 will ich höchstens mein Geld zurück. Die Levels selbst sind sehr aufwendig gestaltet, zeigen sehr viel von der Stadt und geben ein gutes Gefühl dafür, wie das Leben dort abläuft. Gestört hat mich aber, dass man in diesen sehr kurzen Levels nie in der Gruppe reist, sondern immer nur die Gelegenheit zwischen den Charakteren zu morphen. Die Dungeons sind das genaue Gegenteil: Man kämpft in der Gruppe und die Charaktere sind wie in den Videosequenzen von der Kleidung bis zur Frisur bis auf kleinste Details animiert. Der Rest der Dungeons jedoch ist äußerst generisch, einfallslos und auch die Gegner sorgen für wenig Abwechslung.


Wenn man die seichte Story und die interessante Abfolge der Grafikqualität beiseite legt, gelangt man rasch zum eigentlichen Grund, sich rund 40 Stunden mit dem Abenteuer zu beschäftigen: Die Resonance of Fate Bild 5 (C) SEGA / Zum Vergrößern auf das Bild klickenKampfengine, die wie bereits erwähnt nicht rundenbasiert ist. Die Zeit, die der Gegner zum Angreifen hat, muss für die richtige Positionierung zwecks größtmöglichen Schadens genutzt werden. Mit der richtigen Strategie kann man eine Resonance Team Attack starten, um erheblich mehr Schaden anzurichten oder Endgegner zu besiegen.


Resonance of Fate Bild 6 (C) SEGA / Zum Vergrößern auf das Bild klickenOft entscheiden eine kluge taktische Entscheidung oder ein kleiner Fehler in der Positionierung über Sieg und Niederlage. Das ist besonders bei schwierigen Gegnern interessant. Zum Glück ist es möglich nach einer Niederlage ein Match sogleich zu wiederholen; dadurch fesselt das Verlangen nach einem "flawless victory" doch für einige Stunden an das Spiel. Essentiell für den perfekten Sieg ist die Waffenkonfiguration. Zwei Arten von Schießprügeln stehen zur Verfügung: Maschinengewehre, um Schaden anzurichten, und Handfeuerwaffen (Pistolen, Revolver) für Finishing Moves. Das System ist brillant, denn es erlaubt einige verheerende und befriedigende Kampfszenen. Mit gewonnenen oder gefundenen Waffenteilen kann man seine diversen Waffen in einem Steckmodulsystem aufrüsten. Einziger Nachteil ist dass diese teils sehr coolen Upgrades nicht gerendert werden und man im Kampf immer nur die Standardwaffe sieht. Alles in allem gleichen sich hier positive und negative Aspekte aus, was an der Story fehlt wird mit guter Action wieder wettgemacht. Hardcore-Fans von japanischen Rollenspielen werden hier bestens bedient, da nicht nur die Rollenspielelemente, das Design und der Stil äußerst authentisch sind, sondern durch das Kampfsystem neuer Wind ins Genre geblasen wird. Das Releasedatum von „Resonance of Fate“ ist auch sehr ungünstig gewählt, da 2010 ein Jahr mit sehr großen Rollenspiel-Titeln ist. Ich denke daher, dass viele Spieler auf die nächsten Titel warten werden.



# # # Steven Eales # # #





Grafik: 6/10

Sound: 4/10

Steuerung: 7/10

Spielspaß: 6/10

Gesamt: 6




Entwickler: tri-Ace

Publisher: Sega




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