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Game-Review: Rune Factory: Frontier (Nintendo Wii)

Die Entwickler Neverland haben exklusiv für Nintendo Wii den neuen Teil der "Rune Factory"-Reihe geschaffen. Einen wundervollen Hybrid aus Landwirtschaftssimulation, Dungeon-Crawler und Rollenspiel, der geduldige Spieler mit einer reichen Spielerfahrung belohnen wird.

Rune Factory Frontier Packshot (C) Koch Media / Zum Vergrößern auf das Bild klickenMit "Rune Factory: Frontier" ist der neue Ableger der beliebten Landwirtschaftssimulationsreihe "Harvest Moon", diesmal exklusiv für Nintendo Wii, erschienen. Als Spieler übernimmt man die Kontrolle über den jungen Raguna, der unter mysteriösen Umständen sein Gedächtnis verloren hat. Ein junges Mädchen namens Tau nimmt sich seiner an, doch eines Tages ist sie verschwunden und Raguna macht sich auf die Suche. So kommt er in das kleine Dorf Trampoli. In der Kirche findet er Unterschlupf für die bevorstehende Nacht… und die verschollene Tau!


Raguna entschließt sich ebenfalls in Trampoli zu bleiben und kann ein leerstehendes Haus mit brach liegendem Acker vor der Haustür beziehen. Somit ist die Grundprämisse für die Rune Factory Frontier Bild 1 (C) Koch Media / Zum Vergrößern auf das Bild klickenbevorstehende Geschichte gelegt. Trampoli ist ein nettes, ruhiges Dorf mit schrulligen Unikaten als Einwohnern. Über dem Dorf, am Himmel zwischen den Wolken, schwebt seit jeher eine Insel in Form eines Wales. Übernimmt man die Kontrolle über Raguna knüpft man auch gleich die ersten Bekanntschaften in der Nachbarschaft. Ein junges Mädchen bringt Post vorbei, am Dorfplatz gibt es verschiedene Geschäfte und Tau besucht Raguna in regelmäßigen Abständen.


Rune Factory Frontier Bild 2 (C) Koch Media / Zum Vergrößern auf das Bild klickenIm Kern ist "Rune Factory: Frontier" immer noch eine Landwirtschaftssimulation. Mit einer ordentlichen Portion Tatendrang geht es auch gleich raus auf den heimischen Acker. Dieser ist überwuchert von Unkraut, Felsbrocken liegen herum und Baumstümpfe versperren die wertvolle Anbaufläche. Allein mit einer Gieskanne, einer Harke und ein paar Samen geht es ans Tageswerk. Doch die vorhandenen Werkzeuge reichen nicht aus. Im Verlauf des Spiels kommen von einer Axt über Hammer bis hin zur Angelrute alle möglichen Werkzeuge in den Besitz von Raguna. Aber das dauert leider seine Zeit. Immer wieder besucht man die einzelnen Läden, wobei einige verschlossen sind und ihre Pforten erst nach einigen Stunden für Raguna öffnen. Zuerst müssen einzelne Aufträge für Einwohner erfüllt werden: Pakete abliefern, Gemüse zustellen uvm.


Nach einem langen Arbeitstag muss Raguna aber schlafen, um seine Energie wieder aufzufüllen, denn ohne diese können keine Felder bestellt oder Monster bekämpft werden. Überanstrengt man den Rune Factory Frontier Bild 3 (C) Koch Media / Zum Vergrößern auf das Bild klickenCharakter zu sehr wird er sogar krank. Langweilig kann Raguna als Farmer jedoch nicht werden, denn seine Möglichkeiten landwirtschaftliche Erträge zu erzielen werden immer vielfältiger. Aber beim gießen von Erdbeerstauden allein bleibt es nicht, schließlich handelt es sich hier um einen "Rune Factory" Titel.


Rune Factory Frontier Bild 4 (C) Koch Media / Zum Vergrößern auf das Bild klickenNach ein paar Stunden in dem gemütlichen Dorf entdeckt man ein eigenartiges Gewächs in der Nähe des Glockenturms. Raguna gießt die Pflanze, die plötzlich in den Himmel hinaufwächst. Neugierig wie Hans aus dem Märchen "Hans und die Bohnenranke" klettert Raguna nach oben und findet sich auf der Walinsel wieder. Dort erwartet ihn eine geisterhafte Stimme. Sie erzählt Raguna, dass eine böse Macht der Insel die Lebensenergie raubt und die Insel daher vom Himmel zu stürzen droht. Raguna kann das natürlich nicht zulassen und macht sich auf in den Dungeon, um der Sache auf den Grund zu gehen und das Dorf Trampoli zu retten.


"Rune Factory: Frontier" ist nämlich gleichzeitig ein ernsthafter Dungeon-Crawler. Monster werden mit verschiedensten Waffen bekämpft, Schätze können gefunden und Tiere domestiziert werden. Rune Factory Frontier Bild 5 (C) Koch Media / Zum Vergrößern auf das Bild klickenImmer enger verstricken sich die Elemente der Landwirtschaftsimulation mit denen der Abenteuer in den Dungeons. Denn wer in der Geschichte weiterkommen möchte, muss sich durch die Dungeons kämpfen und sich den fünf Bossen stellen. Nur so findet man zwingend benötigte Gegenstände für die eigene Landwirtschaft. Raguna verbessert seine Fähigkeiten auch fortlaufend. Je öfter eine Tätigkeit ausgeübt wird, umso höher das zugehörige Level.


Rune Factory Frontier Bild 6 (C) Koch Media / Zum Vergrößern auf das Bild klickenDie Zeit in Trampoli verfliegt und das Dorf beginnt wirtschaftlich langsam aufzublühen. Man baut Beziehungen zu den Dorfbewohnern auf. Es folgt eine Jahreszeit auf die andere und die Grafik passt sich immer stimmungsvoll an. Überhaupt ist der Titel eine wirklich schöne Bereicherung für die Konsole. Viele wundervolle Plätze warten darauf entdeckt zu werden und die unterschiedlichen Charaktere sind liebevoll in Szene gesetzt. Schöne Zwischensequenzen im Animé-Stil erzählen die Geschichte weiter oder stellen neue Charaktere vor. Sogar einzelne Sprachsamples wurden den Charakteren spendiert. Auch musikalisch ist für eine passende Untermalung gesorgt, die sich situationsbezogen am Spiel orientiert. Gesteuert wird am Besten mit dem Wii Classic-Controller, da die Wiimote etwas zu ungenau wirkt.


Fazit:
"Rune Factory: Frontier" ist sowohl ein komplexes Spiel, als auch eine interessante Mischung von zwei Genres. Das Spiel nimmt nur sehr langsam an Fahrt auf. Die ersten Stunden steht man immer wieder rätselnd in der Gegend herum und weiß nicht wie es weitergehen soll. So pflanzt man seine Samen an, wartet bis geerntet werden kann und spricht immer wieder die gleichen Charaktere an, bis jene plötzlich einen weiteren Hinweis liefern. Die Designer hätten diesbezüglich ruhig etwas mehr Unterstützung liefern können. Insgesamt bietet "Rune Factory: Frontier" eine schöne Spielerfahrung, eine entschleunigte und ruhige Abwechslung im oft von Action überladenen Spielangebot. Das durchforsten der Dungeons ist ebenfalls sehr gut gelungen. Will man die gesamte Geschichte erleben und alle Nuancen dieser gewaltigen Spielwelt ausprobieren, vergehen sehr viele Spielstunden. Also nicht vom holprigen Start abschrecken lassen und ihr werdet merken, wie der Titel an Faszination gewinnt und sein wahres Suchtpotential entfaltet.




# # #  Andreas Himmetzberger  # # #



Grafik: 7.5/10
Sound: 7,5/10
Steuerung: 7,5/10
Spielspaß: 8,5/10
Gesamt: 7,75


Entwickler: Neverland
Publisher: Marvelous Interactive/Koch Media





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