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Game-Review: Runes of Magic (PC)

Manchmal werden Erwartungen weit übertroffen.

romcover (c) Frogster / Zum Vergrößern auf das Bild klickenZuerst: "Runes of Magic" ist ein MMORPG das kostenlos spielbar ist, aber nicht zwangsläufig. Dazu aber etwas später mehr, wir beginnen am Anfang des Spiels…


Nach einer weniger spannenden Installation folgen noch eine Menge Updates, die sich selbstständig installieren. Hier sei gleich zu Beginn gesagt: wer möchte kann das ganze Verzeichnis auf einer Festplatte oder auf einem USB-Stick sichern, und bei einer Neuinstallation einfach in den Programmordner kopieren und eine Verknüpfung erstellen. Somit erspart man sich das lästige Updaten bei einer Neuinstallation.


rom1 (c) Frogster / Zum Vergrößern auf das Bild klickenHat man seinen Account erstellt, geht es auch schon zum erstellen des Charakters. Hier könnt neben dem Aussehen eures Charakters auch gleich die Klasse wählen. Es gibt sechs Klassen zur Auswahl: Krieger, Ritter, Kundschafter, Magier, Priester und Schurke. Ebenso stehen euch mehrere Server zur Auswahl, dabei wird zwischen PvP- und PvE-Server entschieden. Bei PvE sind allerdings auch PvP’s Möglich, allerdings muss der Gegner einwilligen. Auf dem PvP-Server gibt es sogenannte PKs, Player Killer, die einem ohne Vorwarnung mal eins über die Rübe geben. Leider muss man sich auch mit Feiglingen abgeben, die einen angreifen wenn man gerade mit einem NPC beschäftigt ist.


Alles beginnt an einer kleinen Siedlung, in welcher man seine ersten Quests durchführen kann. Diese Aufgaben liegen alle samt sehr nah beisammen, sodass die ersten 5 Level doch recht schnell erreicht sind. Dann geht es schon weiter in das nächste Dorf, wo man schon mit weitaus mehr Quests konfrontiert wird. Kaum ist man gegen Level 10 und mehr, geht es schon in die erste Stadt. Wie man sieht ist die Karte so aufgebaut, das man mehr oder weniger mit den Städten die Level erreicht um dann weiter zu ziehen. Das erspart einem, gegenüber anderen MMORPGs, vieles an Zeit die man nur mit Laufen oder Reisen verbringt.


rom2 (c) Frogster / Zum Vergrößern auf das Bild klickenDoch zuvor zwei Features die das Spiel ab Level 10 mit sich bringt. Das eine ist die Möglichkeit eine Sekundärklasse zu nutzen. So kannst du zu deiner Primärklasse noch eine weitere Klasse erlernen, z.B. Krieger und Magier. Damit wird die Klasse wechselbar, allerdings hast du damit auch die doppelte Arbeit, nämlich zwei Klassen zu skillen. Das zweite Feature ist eine eigene Wohnung in einem Wohnhaus. Diese kannst du für dich bewohnbar machen und schaffst dir damit mehr Platz. Hier kommt der Item-Shop ins Spiel, mit welchem du z.B. deine Wohnung einrichten kannst. In dem Item-Shop gibt es Einrichtungsgegenstände, die dir gewisse Vorteile bringen können. Wer "World of Warcraft" kennt, kennt den Balken "Ausgeruht", womit ihr innerhalb des Balkens schneller Erfahrungspunkte sammelt - hier geht es auch mit Talentpunkten. Dank dieser Einrichtungsgegenstände könnt ihr genau diesen Effekt erreichen. Natürlich bietet der Item-Shop noch mehr, allerdings kommt hier der kostenpflichtige Teil ins Spiel. Die Gegenstände müssen mit Diamanten gekauft werden, diese könnt ihr entweder von Spielern ingame, z.B. im Auktionshaus erhalten oder selbst mittels Überweisung, Kreditkarte, paysafecard usw. kaufen. Bei paysafecard erhält man z.B. für 4,99€ 100 Diamanten, für 9,49€ sind es schon 200 Diamanten.


Was bei "Runes of Magic" noch sehr interessant ist: man kann schon früh seine Waffen, Rüstungen mit Runen aufwerten. An sich nichts Neues in der Rollenspielwelt, aber ein Feature das auch nicht fehlen sollte. Natürlich gibt es noch Berufe - und davon gleich mehrere - die man erlernen kann. Ob nun Schmied für das Rüstungshandwerk und für Waffen, ob Schreiber, Schneider, Alchemist, es ist für jeden etwas dabei.


Die Quests sind inhaltlich, sofern man sich die Zeit nimmt, meist zusammenhängend und geben dem Spiel natürlich mehr Flair. Doch viel wichtiger und interessanter ist es, das Spiel mit anderen zu teilen und gemeinsam die Aufgaben der Quests, die Dungeons und Instanzen zu meistern. Das Schöne ist auch: hier sind viele Spieler hilfsbereit, auch auf PvP-Servern, die die Neulinge unterstützen. Verglichen mit "World of Warcraft" fehlt es leider an Rassen und an RP-Server. Damit enden aber auch schon die groben Unterschiede. In Sachen Grafik liegt "Runes of Magic" nicht hinter "World of Warcraft", und die Steuerung unterscheidet sich auch kaum. Spielspaß ist ebenso gegeben und an Spielern mangelt es ebenso wenig.


rom3 (c) Frogster / Zum Vergrößern auf das Bild klickenAb Level 13 an wird das Leveln schon etwas schwieriger und die Zeit pro Level steigt stetig. Bis Level 50 darf dann auch etwas Zeit vergehen, und vielleicht findest du auch den Weg in eine Gilde um mit Freunden gemeinsam gegen andere Gilden im PvP zu kämpfen. Für Herbst 2009 sind schon einige Verbesserungen angekündigt, vor allem zum Thema PvP. So soll es dann möglich sein, Gilden auf Burgen bekämpfen. Das Ziel ist es die gegnerische Burg einzunehmen.


Fazit: "Runes of Magic" konnte mich nicht nur in Sachen Spielbarkeit überzeugen, sondern auch damit, dass kostenlose Spiele ebenso gut sein können wie kostenpflichtige. Potenzial ist noch genügend vorhanden und es wird ständig weiter daran gearbeitet. Aus meiner Sicht fehlen derzeit eigentlich nur weitere Rassen und die Möglichkeit, auch Pen&Paper Spieler mit einem RP-Server zu beglücken. Obwohl meine Erwartungen gering waren, zähle ich heute selbst zu einem begeisterten "Runes of Magic"-Spieler.

 

# # # Alexander Görisch # # #


Grafik: 7/10
Sound: 7/10
Steuerung: 9/10
Spielspaß: 8/10
Gesamt: 7,8

Entwickler/Publisher: Frogster

Eine ernsthafte Alternative zu „World of Warcraft“? Das seit 19. März 2009 kostenlos erhältliche „Runes of Magic“ von Frogster Online Gaming ist ein so genanntes Massively Multiplayer Online Role-playing Game wie es im Buche steht. Nichtsdestoweniger gibt es einige markante Unterschiede zu klassischen Online-Rollenspielen…


Bereits bei der Betrachtung des Installationsfensters sticht ins Auge bei welchem Vorbild die Entwickler abgekupfert haben. Doch im Gegensatz zum 2004 gestarteten Genre-Primus „World of Warcraft“ von Activision/Blizzard, das mittlerweile mit zwei überaus erfolgreichen Erweiterungen und weltweit ca. 11,5 Mio. Spielern sämtliche Erwartungen übertroffen und Branchen-Rekorde aufgestellt hat, müssen geneigte Rollenspiel-Fans bei „Runes of Magic“ nicht Monat für Monat festgelegte Abo-Gebühren an die Publisher abführen. Es wird wirklich lediglich dann etwas bezahlt, wenn es die Spieler auch wirklich möchten. Anders als bei „World of Warcraft“ können sich sparsame Gamer auch dafür entscheiden kein Geld in das Spiel zu investieren. Möchte jemand trotzdem – beispielsweise um den Spielcharakters optisch aufzupeppen – einen Spiel-Gegenstand erwerben, so bewegen sich die Preise meist bei 1-3 Euro pro Stück und daher stets im zivilisierten Bereich.


Individualisierung wird bei „Runes of Magic“ ohnehin groß geschrieben, denn bereits bei der anfänglichen Charaktererstellung können die Helden ganz dem eigenen Geschmack angepasst werden. Egal ob dick, dünn, groß oder klein, bunt oder bieder. Zwar dürfen ausschließlich männliche und weibliche Menschen gespielt werden, ansonsten sind den Möglichkeiten so gut wie keine Grenzen gesetzt. Ein wahrlich herrliches Feature, das gleich von Beginn an zu einer hohen Identifizierung mit dem jeweiligen Alter Ego im Spiel beiträgt und sehr motivierend wirkt. Selbiges gilt für Heimstätte aller Avatare – hier haben sich die Entwickler etwas ganz Besonderes einfallen lassen. „My Home is my castle“ – Gemäß diesem Motto ist es möglich andere Spieler in das Eigenheim einzuladen und stolz zu präsentieren. Besonders bemerkenswert dabei ist der Umstand, dass die Heimstätten sich im Zuge des Levelfortschritts sogar automatisch vergrößern. Somit können die Gäste mit einem Blick erkennen welche Motivation und welchen Zeitaufwand der Gastgeber bereits ins Spiel mit eingebracht hat. Alleine dieses originelle und emotionalisierende Feature beweist, das „Runes of Magic“ mehr ist als nur ein Klon des Blizzard-MMORPGs.


Das Gameplay kann als nahezu selbsterklärend bezeichnet werden, auch die Quest-Anleitungen zeichnen sich durch klare Richtlinien und unmissverständliche Vorgaben aus. Durch das Erledigen von Aufträgen und das Töten von Monstern werden Erfahrungs- und Talentpunkte gesammelt, die eine stetige Verbesserung des Charakters ermöglichen.


Etwas ärgerlich ist der Umstand, dass der Ingame-Chat erst ab Level 5 freigeschaltet wird, aber vielleicht wird diese Option in einem der folgenden Patches auch gleich von Anfang verfügbar sein. Das „Level-up“ der Charaktere funktioniert einerseits, wie wir es bereits von „Diablo 2“ kennen, mittels magischer Runen, andererseits gibt es auch den klassischen Levelaufstieg nach Errreichen bestimmter klassenabhängiger Charakterwerte. Sechs Klassen stehen insgesamt zur Verfügung, nachdem die 10. Stufe erklommen ist, können weitere Charakter-Fähigkeiten ausgewählt werden. Wie auch in „World of Warcraft“, so ist es auch bei „Runes of Magic“ ab einem gewissen Level-Niveau möglich, Berufe zu lernen und sich dabei stetig zu verbessern, beispielsweise können die Spieler das Handwerk eines Schmieds, Schneiders, Kürschners oder Lederers erlernen oder sich auch dem Bergbau zuwenden. Auch die Berufe tragen zu einer weiteren Individualisierung des Charakters bei; hier gilt es jedoch abzuwarten welche Anpassungen in Folge kommender Patches vorgenommen werden und ob es gelingt das Berufe-System mit einer ähnlich beachtlichen Langzeitmotivation wie bei „World of Warcraft“ auszustatten.


Wo viel Licht, ist auch meist auch Schatten: die optische Präsentation bei „Runes of Magic“ ist etwas dürftig; lediglich die Charakter-Animationen sind bereits jetzt wirklich gut in Szene gesetzt. Besitzern von schwachbrüstigen Rechenknechten wird’s freuen, in Summe lässt die gegenwärtige optische Aufmachung noch einiges an Potential für die Entwickler bereit um grafisch nachzubessern. Die Soundeffekte sind dagegen durchwegs solide und bieten genügend Abwechslung, die Musik hält sich meist dezent im Hintergrund.


Die mit ca. 1000 Aufträgen bereits jetzt ungewöhnlich große Quest-Dichte hört sich zwar gut an, bei näherer Betrachtung stellt sich jedoch des Öfteren heraus, dass sich viele Aufgaben gleichen und vom selben NPC vergeben werden. Der wohl größte Kritikpunkt sind jedoch so manche Serverinstabilitäten, die sich durch – vor allem an Wochenenden und an Abenden häufen und sich durch unerträgliche Latenzzeiten bemerkbar machen. Hier kann allerdings erwartet werden, dass Frogster – im eigenen Interesse – so früh als möglich eine Verbesserung herbeiführt.


„Runes of Magic“ bietet trotzdem eine echte Alternative für alle, die genug von Azeroth bzw. „World of Warcrafts“ monatlicher Abo-Gebühr haben. Der Einwand, dass sich Spieler durch den auf Micro-Transcation basierenden Item-Shop unfaire Vorteile gegenüber Gamer ohne Motivation Cash zu investieren „erkaufen“ können, ist nur bedingt nachvollziehbar, da die gleichen Items auch ohne Geldinvestition und lediglich durch normales Gameplay aufzutreiben sind. Daher wird auch von Seiten des Publishers bewusst die Bedeutung einer fairen Balance zwischen Spielern mit wenig Zeit und finanziellen Ressourcen und Gamern mit massig Zeit und wenig Geld propagiert. Was sich in der Theorie gut anhört, erweist sich in der Praxis allerdings als eine fortwährende Gratwanderung, da beispielsweise auch die magischen Runen gegen Bares zu erwerben sind, und diese mächtigen Steine erbringen sehr wohl spielerische Vorteile. Hier liegt es an den Entwicklern rechtzeitig korrigierend einzugreifen, sollte sich ein Ungleichgewicht herauskristallisieren. Schließlich lebt auch ein MMORPG mit Item-Shop nicht nur von den zahlungswilligen Spielern, sondern auch von der breiten Free-to-play Masse, die nie oder nur selten einen Gegenstand käuflich erwirbt: Gerade Helden kämpfen nicht gerne einsam und alleine.


Fazit: „Runes of Magic“ vermag trotz einiger Schwächen zu fesseln und glänzt durch eine klare Queststruktur und durch das genretypische Suchtpotential. Das Spiel bietet trotz des erst kürzlich erfolgten Starts bereits ein überraschend gutes Spielgefühl. Unabhängig davon bleibt aber abzuwarten, ob die Entwickler in der Lage sind ein ähnlich hohes Quest- und Gilden-Niveau wie „World of Warcraft“ zu erreichen und zu halten. Der langfristige Erfolg von „Runes of Magic“ wird davon abhängen, ob die Spieler gewillt sind sich regelmäßig in die Abenteuer Taboreas – gemeinsam mit vielen Gleichgesinnten im Gildenverband – zu stürzen.
# # # David Höpflinger & Karl Stingeder # # #


Grafik: 6,5/10
Sound: 7,5/10
Steuerung: 8/10
Spielspaß: 7,5/10
Gesamt: 7/10

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