Beinharte Action und Gewalt, fantastischer Soundtrack, Autos, Explosionen, Feuer, Kugelhagel und vor allem HUMOR! Ist „Saint’s Row 2“ das bessere „GTA IV“?
Im Grunde genommen ist „Saint’s Row 2“ ein weiterer Klon der „Grand Theft Auto“ Serie, doch wo Moral und Ernst im letzten Teil der Serie Einzug genommen haben, verdoppelt sich die Action-, Humor- und Gewaltrate in „Saint’s Row 2“ im Vergleich zu seinem Konkurrenten. Der Spaß beginnt schon kurz nach Einlegen der Spiel-DVD - man kann seinen Spielcharakter vollkommen selbst nach Lust und Laune designen: ob Mann oder Frau, dick oder dünn, Punk (Iro) oder Proll (Vokuhila), Hautfarbe, sogar die im Spiel gesprochene Stimme: alles ist möglich!
Da man aufgrund eines schweren Unfalls am Ende des ersten Teils der „Saint’s Row“ Reihe schwere Verbrennungen erlitten hat, die die ganze Identität ausgelöscht haben, ist somit eine Neuerschaffung des Charakters problemlos möglich. Der namenlose Titelheld bzw. die Titelheldin erwacht also in der Krankenabteilung des Hochsicherheitsgefängnisses der Stadt „Stilwater“ und was macht man da? Natürlich Ausbruch! Mit einem Mithäftling flüchtet man aus der Zuchtanstalt in die Freiheit – das Ganze dient als Tutorial, um mit der recht guten Steuerung erstmal vertraut zu werden.
Jetzt geht’s erstmal darum, die ziemlich lädierte Strassengang „3rd Street Saints“, deren Anführer man ist, wieder groß zu machen, um über „Stilwater“ zu herrschen. In den ersten Missionen heißt es erstmal ein Versteck zu finden, Gangmitglieder zu rekrutieren und überhaupt mal die wunderschöne Stadt „Stilwater“ zu erkunden bzw. terrorisieren. „Stilwater“ ist ein toller Hybrid irgendwo zwischen „Detroit“, „Miami“ und „L. A.“ geworden, also nix mit „grau in grau“ wie in „GTA IV“. Das ganze Gameplay erinnert an eine ausgewogene Mixtur aus „Rockstar’s“ „The Warriors“ und „GTA: San Andreas“, vor allem auch deswegen, weil es darum geht, mit Hilfe seiner Gang die ganze Stadt zu erobern. Selbst die Gegner glänzen (teilweise auch durch ihre Skurillität) - zB die Ronin: eine verrückte Gang, die ganz Ninja-mässig mit Katanas und MPs durch die Gegend läuft.
Autos (die man später auch pimpen kann) können gestohlen und ganz leicht gesteuert werden – weit entfernt von der „realistischen“ Steuerung Genreverwandter. Die zwischendurch eingestreuten Filmsequenzen sind großartig: immer humorvoll übertrieben und schwer actionlastig brauchen sie sich nicht vor so manchem Realfilm verstecken. Nach Moralaspekten und politischer Korrektheit sucht man in „Saint’s Row 2“ vergeblich und das ist auch gut so, denn das Spiel soll in erster Linie unterhalten wie einst „GTA: Vice City“ oder das tolle, bereits erwähnte „The Warriors“.
Auch die Nebenmissionen, die man jederzeit im Spiel absolvieren kann, sind schwer unterhaltsam (hier ein Auszug): - Grundstücke und Häuser mit Jauche bespritzen, damit die Grundstückpreise sinken, - Celebrities vor verrückten Fans beschützen, - Prostituierte durch die Gegend chauffieren, während sie einen Kunden „bedienen“ und den Paparazzi davonrasen und, und, und. Weiters bekommt man auch Stilpunkte für seine Kleidung und Tätowierungen. Sogar der Stil der ganzen Gang lässt sich verändern. Alle Möglichkeiten in „Saint’s Row 2“ aufzuzählen wäre eine lange Angelegenheit, außerdem macht es einen Riesenspass immer neue Missionen, Orte, Geschäfte, Autos und Leute bei der Erkundung „Stilwater’s“ zu entdecken.
Der Soundtrack lässt mit 11 Radiostationen nicht zu wünschen übrig, auch grafisch bewegt sich „Saint’s Row 2“ auf sehr hohem Niveau, jedoch wäre noch ein bisschen mehr möglich gewesen.
Fazit: Mit „Saint’s Row 2“ ist einer der Toptitel des ausklingenden Jahres erschienen, der sogar „GTA IV“ das Wasser reichen könnte. Wer nach besagtem Spiel immer noch Lust auf ein Sandbox-Spiel hat, sollte sofort in den nächsten Laden laufen und sich das Game kaufen. Top Unterhaltung garantiert!
###Thomas Sulzbacher###
Grafik: 8/10
Sound: 9/10
Steuerung: 8,5/10
Spielspaß: 9,5/10
Gesamt: 9
Entwickler: Volition, Inc.
Publisher: THQ
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