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Game-Review: Shinobi (3DS)

Ein Ninja auf der Suche nach Rache...

(C) Griptonite Games/Sega / Shinobi / Zum Vergrößern auf das Bild klickenNinjas haben sich schon in manchen Phasen des Videospielzeitalters sehr großer Beliebtheit erfreut. Es ist einfach zu schön, sich in der Haut eines Ninjas, ausgestattet mit einem Katana und Wurfsternen, durch angreifende Gegnerhorden zu metzeln. Nun erinnerte sich Sega an seinen eigenen Kult-Ninja und hat das Entwicklerteam Griptonite Games mit einer 3DS-Umsetzung von Shinobi betraut. Anstelle von Joe Musashi, dem spielbaren Protagonisten des ursprünglichen, von Sega im Jahr 1987 für Arcades entwickelten Shinobi, schlüpft man in den trainierten Körper seines Vaters, Jiro Musashi. Seine Abenteuer beginnen im feudalen Japan des Jahres 1256 als Anführer des ehrwürdigen Oboro-Clans, der mit dem hinterhältigen Zeed-Clan im Clinch liegt.


Als furchtloser Ninja tritt man der Bedrohung natürlich ohne mit der Wimper zu zucken entgegen und wehrt den angreifenden Clan ab. Doch bevor man sich versieht, stürzt man durch ein Raum-Zeit-Loch und befindet sich im Jahr 2056. Der Zeed-Clan verfügt mittlerweile über eine beeindruckende Armee aus genetisch verbesserten Soldaten. Aber was soll’s, Rache wird am Besten in Form von kalten, gut geschliffenem Stahl serviert. Die technische Präsentation ist Griptonite Games gut gelungen. Zwar dürfte die etwas detailarme Grafik die Hardware des 3DS nicht ausreizen, aber dieser Umstand kommt dem 3D-Effekt zugute, der wirklich sehr gut funktioniert und dem Spiel eine wunderbare Tiefe gibt. Zusätzlich glänzen die Hintergründe mit dynamisch Effekten und tragen positiv zur Atmosphäre bei.


Die Level sind (C) Griptonite Games/Sega / Shinobi / Zum Vergrößern auf das Bild klickenschön gestaltet, vor allem das anfängliche Setting in den japanischen Bergen mit zugehörigen Häusern weiß zu gefallen. Generell sind die in einzelne Abschnitte unterteilten einzelnen Level ziemlich lang, bis zu 20 Minuten sind keine Seltenheit. So läuft man Anfangs klassisch von links nach rechts, bezwingt schwere Sprungpassagen sowie Gegner und reitet im nächsten Abschnitt auf einem Pferd plötzlich in die Tiefe des virtuellen Raums. Abwechslung ist definitiv geboten und hartnäckige Veteranen der interaktiven Unterhaltung werden auch einige Anspielungen auf vergangene Teile der Spieleserie entdecken. Das Leveldesign bleibt leider nicht durchwegs so inspirierend wie zu Beginn, in der zweiten Hälfte trifft man immer wieder auf repetitive Abschnitte.


Selbst als mächtiger Ninja, ausgestattet mit Katana, Wurfmessern und einer Art Magie, hat man es nicht leicht. Zwar ist die Steuerung immer präzise und lässt Jiro prompt auf die Eingaben reagieren, aber die stellenweise sehr schwierigen Sprungpassagen und Gegner werden so manchen angehenden Ninja zur Verzweiflung treiben. Der Weg zum Sieg ist ein überaus steiniger und der Schwierigkeitsgrad sehr nahe an der Schmerzgrenze. Schon ab der Stufe "Normal" verfügt man nur über fünf Leben. Verbraucht man diese, wird man gnadenlos an den Anfang des Levels zurückversetzt. Zudem kann sich Jiro nicht hinter einem Block verstecken und den richtigen Moment für einen Angriff abwarten. Attacken können nur pariert werden, knapp bevor der Gegner trifft. Perfektes Timing ist hier der Schlüssel zum Erfolg.


(C) Griptonite Games/Sega / Shinobi / Zum Vergrößern auf das Bild klickenNeben diversen Mini-Bossen in den Levels stellt sich am Ausgang auch immer ein mächtiger Endgegner mit individuellen Angriffsmustern Jiro in den Weg. Hat man einen Level bezwungen, wird die eigene Leistung sogar noch bewertet und hat so für ehrgeizige Spielernaturen einen Anreiz für einen besseren Score parat. Abseits der Hauptkampagne bietet "Shinobi" zwar keinen Multiplayer-Modus, aber trotzdem viel zu erleben. Im freien Spiel kann man sich nochmals an die bisher gespielten Level wagen, Herausforderungskarten können mit dem 3DS StreetPass Feature oder mit der Spielwährung freigeschaltet werden. Diese Karten sind aber eine echte Herausforderung, denn jeder Treffer endet tödlich, sowohl für Gegner als auch Jiro. Griptonite Games hat sogar eigens Achievements eingebaut und bietet durch dieses Metagame eine andere Herangehensweise an "Shinobi". Grafiken, Sounds und Teile der Geschichte von Shinobi können so sukzessiv freigespielt werden.


Fazit: "Shinobi" erfordert Frustresistenz und die präzisen Reflexe eines Ninjas. Nimmt man als Spieler die Herausforderung an und begleitet Jiro durch sein Abenteuer, bekommt man jedoch viel geboten. Leider kann Griptonite Games die kreative Qualität nicht über die gesamte Länge halten, der Titel ist aber nichtsdestotrotz eine gelungene Umsetzung der Spielreihe für eine mobile Konsole. "Shinobi" für den 3DS ist Retro-Gaming in einer technisch gelungenen Gewandung. Aber Vorsicht, als Ninja braucht man vor allem innere Balance und viel Geduld!



# # #  Andreas Himmetzberger  # # #



Grafik: 7,5/10
Sound: 7/10
Steuerung: 9/10
Spielspaß: 7/10
Gesamt: 7,5/10


Entwickler: Griptonite Games
Publisher: Sega





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