„Let’s Skate!“ Schon im Intro teilen uns die „Suicidal Tendencies“ lauthals mit, wie der Hase zu laufen bzw. – in unserem Fall – zu rollen hat! „’Cause We Are Possessed To Skate!“
1983 – so lange ist’s schon wieder her, als die „Suicidal Tendencies“ ihr erstes Album veröffentlicht haben. Nicht ganz so lange ist es her, nämlich 1999, als mit „Tony Hawk’s Pro Skater“ der erste Ableger der erfolgreichen Skateboard-Spiel-Serie auf der ersten Sony Playstation veröffentlicht wurde. Nach unzähligen Nachfolgern wurde der Spieler leider langsam angeödet, da halfen auch Spin-Offs wie „Tony Hawk’s Underground“ oder „American Wasteland“ nichts mehr.
Ende 2007 veröffentlichten Electronic Arts mit „Skate“ ein innovatives Skate-Spiel für die beiden Next-Gen-Konsolen, so dass der Spielergemeinde ganz kribbelig in den Fingern wurde. Hauptaugenmerk bei dieser Umsetzung war ganz klar die Steuerung, die sich sehr nahe an der Beherrschung eines „echten“ Skateboards halten sollte. Nun wurde das ganze in’s „Wii-Versum“ portiert, was ganz neue Steuerungsmöglichkeiten bringt.
Grafisch wird das ganze Unterfangen eher schlicht gehalten, da es ja vordergründig um’s Skateboarden geht. Es sieht aber trotzdem noch sehr schick aus, vielleicht auch durch den leicht minimalistisch und künstlerischen anmutenden Touch (ähnlich wie schon bei „Mirror’s Edge“). Geskatet wird in der zerstörten Stadt „San Vanelona“ die nur noch aus zu „shreddenden“ Obstacles besteht, das „Valhalla“ für Skateboarder sozusagen. Nach einem kurzen Tutorial kann es auch schon losgehen und es wird durch die karge Gegend gerollt, geflippt und gegrindet was das Zeug bzw. Ahornholz hergibt.
Um die Steuerung am besten zu erklären, muss man sich die Wiimote als ein „reales“ Skateboard vorstellen, das auch als solches funktioniert (bzw. funktionieren sollte). Um z.B. einen Tail-Manual (oder auch Tail-Wheelie genannt) auszuführen, reicht es in der Fahrt die „Nose“ der Wiimote anzuheben und diesen Zustand zu halten. Ähnlich geht auch der Ollie: schnell mit dem „Tail“ auf den Boden und die „Nose“ in die Höhe reißen und schon springt man mit dem Skateboard. Das noch kombiniert mit einem Schwung nach links und schon macht man einen One-Eighty. Kickflips macht man, in dem man die Wiimote schräg nach links oben schwingt, Heelflips vice-versa.
Der Spielspass entfaltet sich jedoch erst richtig, wenn man ein vorhandenes Wii-Fit-Board anschließt, denn hier sind die Moves den echten Skateboard-Tricks am ähnlichsten. Aber Vorsicht: nicht übertreiben! Oft ertappt man sich dabei, wie beim Skaten in der Natur der Stadt, wirklich fest auf’s Tail zu kicken, was bei erhöhtem Körpergewicht die Lebensdauer des Wii-Fit-Boards sicher immens verkürzen kann. Falls man die Steuerung aber nach einiger Zeit perfekt beherrscht, gibt es nichts Cooleres, als gerade jetzt in der Wintersaison, mit den Tracks von „Judas Priest“, „Public Enemy“ oder „D. R. I.“ in den Ohren, die Obstacles von „San Vanelona“ zu vernichten.
Und falls man den umfangreichen Karrieremodus von „Skate It“ irgendwann mal durchgezockt und die ganzen Goodies frei geschaltet haben sollte, gibt’s dann auch noch den „Freeskate“-Modus. Besonders fein ist auch noch die „Hall Of Meat“, in die man für besonders grausige „Slams“ (Stürze) aufgenommen wird – und auch diese sind dank der guten Physik-Engine nett anzusehen.
Fazit: „Skate It“ ist der erste wirkliche Pflichttitel aus dem Skateboarding-Genre für die Nintendo Wii Konsole. Da lohnt es sich sogar, das Wii-Fit-Board anzuschaffen oder von einem Kumpel auszuborgen.
###Thomas Sulzbacher###
Grafik: 8/10
Sound: 9/10
Steuerung: 9/10
Spielspaß: 9/10
Gesamt: 9
Entwickler: EA Montreal
Publisher: Electronic Arts
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