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Game-Review: The Chronicles Of Riddick - Assault on Dark Athena (Xbox 360, PS 3, PC; getestet auf PC

Der charismatischste Killer des Sci-Fi-Universums ist zurück: nach "Escape from Butcher Bay" muss Richard B. Riddick auf der Dark Athena erneut beweisen, dass er die lautloseste und tödlichste Kampfmaschine des Universums ist. Doch kann "Assault on Dark Athena" (AoDA) genau so viele Fans begeistern wie der Vorgänger?

riddick_pc (c) Starbreeze/Atari / Zum Vergrößern auf das Bild klicken"Richard B. Riddick. Escaped convict. Murderer." – so stellte sich damals der wohl härteste Sci-Fi-Antiheld mit seiner tief dröhnenden Stimme und den gefährlich funkelnden Augen im Film "Pitch Black" vor. Im ersten Teil der Filmversoftung 2004, "Escape from Butcher Bay", erfuhren wir auch, wie ihm seine legendäre Flucht aus dem bis dahin unbezwungenen Hochsicherheitsgefängnisgelang.


Kurz nach seinem Ausbruch wartet eine weitere Suizidmission – Verzeihung, nette Herausforderung – auf ihn. Gemeinsam mit seinem Erzfeind William J. Johns treibt Riddick in einem kleinen Schiff durchs All, doch der Frieden währt nicht lange. Sie werden von Captain Revas entdeckt, die arglose Weltraumreisende mit ihrem Söldnerschiff Dark Athena gefangen nimmt, um aus ihnen willenlose Drohnen zu machen. Riddick wird aus seinem Cryoschlaf gerissen und kann dem Enterteam nur knapp entkommen. Und wieder einmal muss er sich seinen Weg in die Freiheit erkämpfen.


Das aktuelle Game zu den bekannten Sci-Fi-Filmen kommt im Doppelpack: neben der neuen Mission "Assault on Dark Athena" wurde das bereits bekannte und vielgeliebte "Escape from Butcher Bay" gehörig aufgemotzt und inhaltlich unverändert als komplettes Spiel mit auf die riddick1 (c) Starbreeze/Atari / Zum Vergrößern auf das Bild klickenDVD gepackt. Modernisiert wurden nicht nur Sichtweite und Lichteffekte, auch die Grafik wurde gehörig aufpoliert und die Ladezeiten verkürzt – selbst wenn das Remake natürlich kosmetisch nicht an neuere Next-Gen-Shooter heranreicht, kann es sich doch sehen lassen.


Die Grafik von AoDA hingegen ist top-notch, was auch die hohen Systemanforderungen mit sich zieht. Obwohl in der PC-Version hin und wieder etwas matschige Texturen auftreten, gibt es zahlreiche schöne Hingucker, die für ein realistisches Spielerlebnis sorgen.


Was sich bereits im ersten Teil bewährt hat wird in AoDA fortgesetzt. Spannende Schleichabschnitte gepaart mit intensiven Nahkämpfen und packenden Feuergefechten ergeben eine brisante Mischung, die durch die atmosphärische Dichte und die ausgewogenen Missionen ein prägendes Spielerlebnis liefern kann. Auch wenn sich gegen Ende des Spiels eine gewisse Monotonität einstellt und die Stealth-Einlagen eher harten Shooter-Szenen und langgezogenen Kletterpartien weichen, tut dies der Story kaum einen Abbruch.


Zu Beginn ist Riddick nur mit einer Haarnadel bewaffnet, die er Captain Revas so nebenbei geklaut hat. Mithilfe dieses durchaus tödlichen Spielzeugs und Riddicks bekannten Nachtsichtaugen bewältigt man den ersten Teil des Spieles so unauffällig wie möglich und tötet die auftauchenden Gegner meist lautlos von hinten. Doch auch im Nahkampf kann unser Held gehörig austeilen. Besonders schön untermalt wird das Ganze vom interaktiven Soundtrack, der dynamisch auf das Geschehen reagiert und so die atmosphärische Dichte noch gehörig steigert.


riddick2 (c) Starbreeze/Atari / Zum Vergrößern auf das Bild klickenShooter-Fans kommen ebenfalls auf ihre Kosten: schon relativ bald ergattert man diverse Schusswaffen, da im Gegensatz zu "Escape from Butcher Bay" diesmal die ID-Sperre wegfällt. Wem die große Auswahl an Knarren noch nicht genug ist, der kann auch die Kontrolle über bewaffnete Drohnen ergreifen und so seine Gegner niedermähen oder in die Haut eines Mechs schlüpfen und alles um sich mit Raketen eindecken. Und später im Spiel erhält man das fast als "Cheatwaffe" zu bezeichnende SCAR-Gewehr, welches bis zu fünf Luftdruckpatronen abfeuern kann, die sich auf Knopfdruck gleichzeitig zünden lassen und die Wirkung von Sprengsätzen haben.


Mit so viel Feuer- und Muskelkraft ausgestattet steht dem auch verbal schlagfertigen Killer kaum etwas im Wege. Wer sich allerdings trotzdem überfordert fühlt, kann auch während des Spieles den Schwierigkeitsgrad umstellen. Sehr schade ist allerdings, dass die Möglichkeit zum Schnellspeichern nicht mehr eingebaut wurde.


Im Spiel sind hauptsächlich zwei Gegnersorten vertreten, die Riddick das Leben schwer machen: einerseits die Schiffsbesatzung und andererseits Menschen, die in schwer bewaffnete Drohnen umgewandelt wurden. Letztere haben zwei Betriebsmodi. Bei rot leuchtendem Licht haben sie nur die eigene, sehr eingeschränkte KI zur Verfügung und stapfen stupide durch die Gänge. Leuchtet das Licht weiß, werden sie von einem Mitglied der Schiffsbesatzung kontrolliert und sind natürlich entsprechend schlauer und gefährlicher.


Obwohl die KI generell meist gut reagiert, gibt es doch einige "Aussetzer". So kann man manchmal mit einiger Belustigung beobachten, wie eine Drohne immer wieder gegen eine Wand läuft oder einfach nicht checkt, dass man den Typ neben ihr gerade niedergeballert hat. Oder man trifft auf Söldner, die sich zwischen Verstecken und Frontalangriff einfach nicht entscheiden können. Zum Glück kommen solche Patzer nur selten vor und im Normalfall teilt die KI ganz schön heftig aus, weiß sich auch vor Gegenangriffen zu verstecken und bietet im Allgemeinen eine gute Herausforderung.


Die Story ist gewohnt packend, die Atmosphäre zieht einen richtig in das Spiel hinein. So kommen nicht nur Hardcore-Shooter-Fans auf ihre Kosten, auch wenn das Leveldesign im Vergleich zum Vorgänger mehr linear ausgelegt ist, manche Missionen nerviges Backtracking erfordern und Adventureelemente und Konversationen mit NPCs leider nicht mehr so häufig auftreten. Die Steuerung ist übrigens unverändert geblieben und entspricht den genretypischen Standards. Positiv zu erwähnen ist außerdem, dass das Game und in verschiedenen Sprachen (Deutsch, Englisch, Französisch, Italienisch und Spanisch) installiert werden kann und nach der Internetaktivierung auch ohne DVD im Laufwerk startet.


Der Multiplayer-Modus, der schon in "Escape from Butcher Bay" von vielen Gamern schmerzlich vermisst wurde, wird jetzt nachgereicht. Bis zu zwölf Spieler können sich u.a. in klassischen (Team-)Deathmatches und Flaggenjagden messen. Wem nach dem großen Umfang der riddick3 (c) Starbreeze/Atari / Zum Vergrößern auf das Bild klickenbeiden Singleplayer-Kampagnen und den Mehrspieler-Modi noch immer langweilig ist, kann jetzt in "Pitch Black" in ein ganz neues Riddick-Erlebnis eintauchen. Einer der Spieler schlüpft hier in die Rolle von Riddick und hat dank der besonderen Augen gegenüber seinen Jägern einen entscheidenden Vorteil. Das Ziel dieser Multiplayer-Version besteht darin, so lange wie möglich überleben und im Idealfall seine Gegner auszuschalten. Schafft es einer der Söldner, Riddick zu ghosten, tritt er in der nächsten Runde an die Stelle des lautlosen Killers. Der Multiplayer wirkt zwar etwas gezwungen, wie ein "Pflicht-Add-on", doch besonders "Pitch Black" sorgt für eine gute Unterhaltung zwischendurch und dank der kaum vorhandenen Lags und den Ranglisten-Matches ist es doch ein gelungener Zusatz geworden.


Als langjähriger Riddick-Fan waren meine Erwartungen natürlich entsprechend hoch gesteckt. Nach den beiden spannenden Filmen und dem mitreißenden ersten Teil "Escape from Butcher Bay" rechnete ich mit einem schön ausgewogenen Action-Adventure-Shooter der Extraklasse. Leider konnte "Assault on Dark Athena" in dieser Hinsicht nicht ganz überzeugen, da die Adventureelemente sehr zurückgesteckt wurden und gegen Ende des Spiels hauptsächlich die Ballerei im Vordergrund steht. Dafür bietet das modernisierte Remake von "Escape from Butcher Bay" eine erfreuliche Entschädigung für die kleinen Enttäuschungen des Nachfolgers.


Fazit: Wer unser aller liebsten Weltraumkiller also bisher nur aus dem Kino kennt, dem ist dieses Doppelpack wärmstens zu empfehlen. Aber auch jene, die sich bereits in "Escape from Butcher Bay" vertieft haben, machen mit dieser netten Fortsetzung sicher keinen Fehlgriff. Und das Remake ist auf jeden Fall einen Blick wert. Alles in allem eines der wenigen Games, bei denen man wirklich etwas für sein Geld bekommt. Bleibt nur zu hoffen, dass dies nicht der letzte Teil der beliebten Riddick-Reihe ist.

 

 # # # Lisa Huemer # # #

Grafik: 8,5/10
Sound: 10/10
Steuerung: 9,5/10
Spielspaß: 8,5/10
Gesamt: 9


Entwickler: Starbreeze

Publisher: Atari

 

 
 
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