Ist "Thor – God of Thunder" ein weiterer Lizenz-Blindgänger oder wartet SEGA mit einer "hammer"-mäßigen Games-Umsetzung des Kinofilms (2011) auf?
"Thor" bietet
Standard Hack & Slay Kost ohne mit Höhepunkten aufzuwarten. Die Gegnerhorden bieten kaum Abwechslung und unterscheiden sich vielfach nur in ihrer optischen Aufmachung. Spieler können mit Thor unter anderem Trolle oder Eismonster entweder direkt vermöbeln oder mittels Zaubersprüche (Blitz, Feuerball, etc.) ins Valhalla befördern. Die Herausforderung des Gameplays besteht darin pro Spielabschnitt vorgegebene Quests zu erfüllen, welche mit Erfahrungspunkten prämiert werden. Diese wiederum dienen – Überraschung – dazu den Ausbau der eigenen Fähigkeiten stetig voranzutreiben.
Nett: Gleich wie in Take Twos "Rune" (PS2, 2001 und PC, 2000)
kann der Held den Hammer auch als todbringendes Wurfgerät verwenden. Ungeachtet dieses Gimmicks ist das Kampfsystem zu simpel gestrickt und dabei noch sehr unpräzise. Auch die Kollisionsabfrage funktioniert oftmals nur mangelhaft. Suma sumarum verkommen die Kämpfe mit fortlaufender Spieldauer zu einer unmotivierten und teils recht frustrierenden Massenabfertigung. Leider bieten selbst die Bossfights wenig Höhepunkte und fügen sich in den monotonen Fließband-Einheitsbrei ein.
Klarer Lichtblick des
Lizenz-Titels ist der Film-Soundtrack, welche sich wirklich hören lassen kann. Leider trifft dies lediglich für die musikalische Untermalung des Spiels und nicht auf die – scheinbar hastig durchgepeitschte – deutsche Synchronisation zu. Auch die Grafik wirkt unfertig und nicht auf der Höhe der Zeit: so gestalten sich die Animationen nur selten wirklich rund, die Zwischensequenzen sind für den heutigen Standard ungewöhnlich niedrig aufgelöst
Ungewöhnlich stümperhaft präsentiert sich leider auch die Kamera,
welche auf ganzer Linie versagt und daher – neben der unpräzisen Steuerung – reichlich für Frust sorgt. Das Leveldesign bietet zwar ebenso wenig Abwechslung, präsentiert sich jedoch solide und wartet mit ansehnlichen, wenn auch wenig abwechslungsreichen, Außen- und Innenarealen auf, die sich eng an der Filmvorlage orientieren. Der Schwierigkeitsgrad ist – zumindest auf den unteren Stufen – angenehm fair bemessen, auch die Spieldauer ist mit rund fünf Stunden ebenfalls sehr beschaulich und richtet sich an Gamer mit knappem Zeitbudget.
Fazit:
"Thor – God of Thunder" bietet statt Höhepunkte lediglich Hack & Slay-Einheitsbrei mit anachronistischer technischer Aufmachung. Nur für absolute Fans der Filmvorlage bzw. des Hack & Slay-Genres empfehlenswert.
###Karl H. Stingeder###