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Game-Review: Tom Clancy’s Endwar (PS3, NDS, PSP, XBOX360; getestet auf PS3)

Vor allem die groß angekündigte, innovative Sprachsteuerung und die Tatsache, dass es sich bei „Endwar“ um einen hauptsächlich auf die Next-Gen-Konsolen fokussierten Echtzeitstrategie-Titel handelt, ließen im Vorfeld der Veröffentlichung aufhorchen.

 	Tom Clancy`s Endwar (c) Ubisoft / Zum Vergrößern auf das Bild klickenKenner von Tom Clancys atmosphärischem Thriller werden bald bemerken, dass das Game bis auf das Setting relativ wenig mit der Romanvorlage gemein hat. Die fehlende Story kann auch als das größte Manko gesehen werden. Zwar stehen heiße Gefechte auf der Tagesordnung, die genauen Hintergründe des „Endkrieges“ werden im Spiel aber nicht erläutert.

„Am Anfang war das Wort". Dieses Bibelzitat aus dem Johannes-Evangelium könnte das Gameplay von „Endwar“ besser nicht umschreiben. Und mit Ubisofts neuestem Strategie-Streich scheint nun wirklich Bewegung in dieses verkrustete Genre gekommen zu sein! Fast alle Befehle lassen sich über das in der Limited Edition mitgelieferte Headset akkustisch an die Einheiten auf der Spielkarte weiterleiten. Dabei setzen sich die sprachlichen Handlungsvorgaben stets aus drei Basiselementen zusammen: Einheit, Aktion und Ziel. Erfreulicherweise funktioniert die Sprachsteuerung mehrheitlich einwandfrei, eine saubere Aussprache der Befehle ist vorausgesetzt.

 	Tom Clancy`s Endwar (c) Ubisoft / Zum Vergrößern auf das Bild klickenTraditionalisten unter den RTS-Gamern werden auf die Spracherkennung pfeifen und sich über eine überaus intuitive und effiziente manuelle Steuerung freuen, welche auf eine übersichtliche Gruppierungsfunktion beruht. Dank der ungewöhnlichen Kameraperspektive – man beobachtet immer die jeweils ausgewählte Einheit statt der sonst üblichen Draufsicht – wird das Kriegsgeschehen wesentlich intensiver wahrgenommen. Unglücklicherweise ist die für das Genre unkonventionelle Kameraführung, insbesondere bei hektischen Scharmützeln, häufig Anlass für mangelnde Übersicht. Abhilfe sollte hier eigentlich die taktische Karte schaffen, die über ein Kommandofahrzeug jederzeit abgerufen werden kann. Unglücklicherweise ist diese jedoch sehr öde aufbereitet. RTS-Gamer erfreuen sich nun mal an effektreichen Explosionen und nicht an taktischen Symbolen.

Stellvertretend für das gesamte Genre wurde auch in „Endwar“ erneut das „Schere, Stein, Papier“-Prinzip in ein neues Gewand gekleidet. Alle Einheiten haben Vor- und Nachteile, jeder Waffentyp besitzt zumindest eine Achillesferse, die über den geschickten Einsatz der jeweiligen Schlüsseleinheit taktisch geschickt behütet bzw. entblößt werden kann.

Gleich wie in „World in Conflict“ wurde auch bei „Endwar“ auf einen zeitaufwendigen Basenbau verzichtet. Bemerkenswert ist die Rolle der Infanterie: Die für die Erfüllung der Missionsziele wichtigen Uplinks können nämlich nur durch das Fußvolk eingenommen werden! Lebende Infanteristen erweisen sich, wie bei allen Strategiespielen, besser als tote; dieses Leitspruch besitzt jedoch bei „Endwar“ gleich in mehrfacher Hinsicht Gültigkeit: Ausschließlich jene Einheiten, die mehrere Gefechte überdauern, werden über die gewonnenen Erfahrungspunkte robuster und kampfkräftiger.

Tom Clancy`s Endwar (c) Ubisoft / Zum Vergrößern auf das Bild klickenEin absolutes Strategie-Novum wird – neben der Sprachsteuerung – auch durch das „vernetzte“ Ranglistensystem des Mehrspielermodus geboten, da jedes Ranglistenmatch sich auf das strategische Kräfteverhältnis auf der Weltkarte auswirkt. Dieser Modus verspricht Langzeitmotivation pur, da sich alle Spieler im Zuge der Anmeldung für eine Kriegspartei entscheiden und bei der getroffenen Wahl auch bleiben müssen! Die Auswertung über die Machtbalance auf der „Endwar“-Weltkarte soll täglich erfolgen; jene Fraktion, die am Schluss des Spieltages über die meisten Siege verfügt, bekommt die Gebietskontrolle zugewiesen. Ein Langzeittest dieses vielversprechenden Multiplayerparts kann an dieser Stelle leider nicht geboten werden.

Fazit: Die technische Präsentation gestaltet sich solide, jedoch nicht überragend. Der Score hält sich dezent im Hintergrund, die Sprecher wirken professionell. Die Grafik wirkt überzeugend; nur die erwähnten Restriktionen, bedingt durch die eigenwillige Kameraführung und die spartanische Ausführung der taktischen Karte, schmälern das Spielvergnügen etwas. Den größten Pluspunkt des Spiels stellt die gut umgesetzte und wirklich innovative Sprachsteuerung dar, die Schattenseite des Spiels ist in der fehlenden Handlungsdramaturgie und der damit einhergehenden mangelnden Identifikation mit den verschiedenen Kriegsparteien zu sehen.


###Karl Stingeder###

Grafik: 7/10
Sound: 8/10
Steuerung: 9,5/10
Spielspaß: 7,5/10
Gesamt: 8

Entwickler: Ubisoft
Publisher: Ubisoft
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