Das hin und wieder tourende (Studio)Projekt aus dem SCUMBUCKET und SMOKE BLOW Umfeld (Sänger Jack Letten) meldet sich nach „Everything Goes In Circles“ also zurück. In Kreisen bewegt sich bei GENEPOOL noch immer einiges – in Bezug aufs bewusste Zitieren, ja respektvollem Bedienen bei alten Größen. Waren das auf dem Erstling noch vor allem die GERMS und die MISFITS, haben die routinierten Herrschaften von GENEPOOL diesen Einfluss auf „Sendung/Signale“ klar runter geschraubt und dem Kreis sozusagen einen größeren Radius verliehen. Dass sie sich in eben diesem nicht verlieren, muss der Band angerechnet werden – denn die Gefahr bestünde durchaus. Der Neuling setzt neben dem nun mehr etwas subtileren Wave-Punk mit unterkühltem, recht finsterem Pop einen gleichberechtigten Partner zur Seite, und was soll man sagen, die Beziehung scheint recht gut zu laufen. Trotz all der oft mitschwingenden düsteren Melancholie und Elektronik hat die Sache Drive und ist mit ihrer Eingängigkeit durchaus auch tanzbar. 80er Freunde werden jubilieren, denn neben den oben erwähnten Punkgrößen kann ein Review von „Sendung/Signale“ nicht ohne den Verweis auf JOY DIVISION (viel) oder SISTERS OF MERCY (etwas weniger) einerseits und auch BAUHAUS oder sogar KRAFTWERK andererseits nicht auskommen. Wenn man so will, klingt „Sendung/Signale“, dass trotz des deutschen Titels englische Texte hat, eben „deutscher“ als die alten GENEPOOL. www.genepool-music.net Christoph Buder (7)
