Dass die Bronx in den beginnenden 1970er Jahren ein heißes Pflaster war, ist wohlbekannt.
Drogenhandel, Gangs und Gewalt standen an der Tagesordnung. Dass es aber auch Menschen gab, die an dieser Situation etwas ändern wollten und damit auch Erfolg hatten, ist eher wenig bekannt. Doch es gab sie, und allen voran war es Benjamin Melendez, der wesentlich dazu beitrug, dass sich an der gefährlichen Situation im Kochtopf Bronx etwas geändert hat. Autor Julian Voloj und Illustratorin Claudia Ahlering haben sich der berührenden Geschichte von "Yellow Benjy" gewidmet und beginnen ihre visuelle Erzählung mit dem Umzug von Benjamins Familie in die Bronx.
Schnell merkt der junge Puerto-Ricaner, dass er alleine keine Chance hat und der einzige Weg derjenige ist, sich einer der zahlreichen Gangs anzuschließen. Der Alltag besteht aus Schlägereien, Hausbesetzungen und wider der öffentlichen Meinung auch darin, mit dem Drogenhandel im Viertel aufzuräumen. Als ein Mitglied der Ghetto Brothers ermordet wird, droht die Gewalt zu eskalieren, doch Benjamin schafft es, einen Friedensvertrag zwischen den unterschiedlichen Gangs auszuhandeln. Daraufhin zerfallen die Gangs und die angehende Hip Hop-Kultur erhebt sich wie der Phönix aus der Asche.
Darüber hinaus wird auch die jüdische Herkunft des Anführers der Ghetto Brothers thematisiert und wirft Licht auf eine Seite der Bronx, die bis dahin eher unbekannt war. An wahren Begebenheiten und dem Leben des realen Benjamin Melendez orientiert, erzählt Voloj eine spannende Geschichte über die Entscheidungen, die manche Jugendliche treffen müssen, und welche Wirkungen diese nach sich ziehen können. Claudia Ahlering packt die Geschichte auf 128 Seiten in emotionale, nicht zu detailreiche Zeichnungen und liefert ein grafisch einwandfreies Bild des Lebens von Benjamin Melendez, der auch Frontmann und Sänger der Band GHETTO BROTHERS war.