What you see is what you get. LAURA GIBSON macht auf dem Cover der „Beasts Of Seasons“ keinen Hehl daraus, ein entschleunigtes Folkalbum geschrieben zu haben, auf dem weniger mehr ist und selten mehr als ein Gitarrenzupfen, ihre hauchdünne Stimme und maximal noch eine Oboe oder eine singende Säge zu hören ist. Imaginäre Kerzen flackern sanft beim Hören der 9 Songs – die erste Hälfte als Kommunionslieder betitelt, die zweite Beerdigungsliedern nachempfunden. Sakrale Anleihen sucht man allerdings - zum Glück - weitesgehend vergebens, himmlich genug geht es auch ohne spirituelle Texte zu, denn der engelsgleiche Gesang der 29jährigen Portländerin schafft mühelos den Spagat zwischen sanfter Erzählerin und einer über allem schwebenden, leidenden Muse. Nicht jeder Song sitzt, manche Längen lassen sich nicht leugnen, aber das wichtige „Come By Storm“ oder der schwebend-traurige „Funeral Song“ haben die Kraft, Momente deutlich zu verändern. www.myspace.com/lauragibson Mirko Gläser (8)