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GOOD RIDDANCE


Santa Cruz Punk Rock

goodriddance2 / Zum Vergrößern auf das Bild klickenDie momentane, politische Lage geht an so ziemlich niemandem vorbei. Schon gar nicht an den Polit-Punkern von Good Riddance. Mit ihrem neuen Album „Bound by ties of blood and affection“ sprechen sie einige wichtige Themen an, und bringen diese auf den Punkt. Wir wollten mehr erfahren, und haben uns mit dem Good Riddance – Gitarristen Luke unterhalten.

Hallo! Wir machen dieses Interview für “Neustadtpunk.Network“, einer österreichischen Band-Community Zuerst einmal Gratulation zu eurem neuen Album „Bound by ties of blood and affection“. Bemerkst du irgendwelche Veränderungen zu euren älteren CD´s oder habt ihr manche Dinge bewusst verändert?

Luke: Danke sehr! Nein, wir haben nicht intensiv versucht, unseren Stil zu verändern, es hat sich einfach so ergeben. Wir haben immer versucht, unsere Musik möglichst aggressiv klingen zu lassen. Wir haben das Songwriting etwas aufgeteilt. Ich schrieb ein paar Songs, Chuck schrieb einige und Russ den Rest. Und so ungefähr haben wir das bis jetzt bei allen Alben gemacht, nur die Lyrics sind ausnahmslos von Russ.

Also habt ihr nichts bewusst verändert?

Luke: Nein.

Was denkst du über Bands, die ihren Musikstil bei jeder CD verändern? Zum Beispiel Bands wie AFI oder Blink 182. Deren neue CD´s unterscheiden sich stilmäßig sehr zu den Älteren. Glaubst du, dass das mit persönlicher und musikalischer Weiterentwicklung zusammenhängt, oder dass es sich einfach nur um eine Veränderung der musikalischen Einflüsse handelt?

Luke:  Ich denke, das ist für jede Band anders. Man kann das nicht verallgemeinern und sagen, dass alle diese Bands bewusst Dinge verändern. Für manche Bands ist das eine unbewusste Weiterentwicklung, die sich nach 2-3 Jahren, zwischen verschiedenen Alben einfach ergibt. Die Einflüsse verändern sich, und das versucht man in seine Musik einzubauen. Ich glaube, dass manche Bands bewusste Veränderungen vornehmen um populärere Musik zu machen. Aber manchmal finde ich es gut, wenn sich Bands verändern, weil sich auch das Leben der Musiker ständig verändert. Denn wenn man 10 Jahre lang, auf jeder Platte gleich klingt langweilt das die Leute.

Könntest du uns etwas über deine 2-3 Lieblingssongs eurer neuen Platte erzählen?

Luke: Meine Lieblingssongs sind die, die ich selbst geschrieben habe (lacht). Leider kann ich mich nicht mal an die Namen erinnern (lacht). Eigentlich mag ich das ganze Album. Es ist durchwegs sehr aggressiv. Das ist das, was ich an Punk Rock mag: aggressiv, old school. Es gibt also keinen Song, der mein absoluter Favorit ist. Ich mag sie alle.

Sprechen wir mal die Politik in Kalifornien an: Was denkst du über Arnold Schwarzenegger als Kaliforniens neuen Gouverneur?

Luke: (schmunzelnd) Ich halte es für einen schlechten Witz. Es zeigt an welchem traurigen Punkt unsere Gesellschaft angelangt ist. Als er in den Wahlkampf ging, teilte er der Öffentlichkeit nur sehr wenige seiner Ideen mit. Er hat keinen wissen lassen, was seine genaue politische Einstellung ist. Die meisten Leute, die für ihn stimmten, haben nur aufgrund seines Charismas für ihn gestimmt. Jedoch steckt wenig politisches Feingefühl hinter der Arbeit, die er zu tun hat. Deswegen finde ich es sehr traurig.

Hältst du das alles für Entertainment?

Luke: Ja, der größte Teil ist das wohl. Obwohl ich sagen muss, dass er ein paar Sachen getan hat, die ich persönlich für recht gut halte. Er hat zum Beispiel beschlossen, dass kalifornische Politiker nach Überschreitung des, für ihre Arbeit zugewiesenen Budgets, nichts mehr bezahlt bekommen. Die jeweiligen Politiker müssen für Budget-Überschreitungen verantwortlich gemacht werden und das befürworte ich. Im Grunde ist er jedoch George Bush sehr ähnlich. …….den wir nicht mögen!

Hat man in Amerika mitbekommen, dass Arni von vielen Österreichern bis zu dem Zeitpunkt, an dem er die Begnadigung eines Häftlings in Hinsicht auf die Todesstrafe ablehnte, unterstützt wurde?

Luke: Nein, das ist mir neu. Aber er will ja auch bei der nächsten Präsidentschaftswahl kandidieren.

Findest du es gut, wenn jemand zum Präsidenten kandidiert, der die Todesstrafe befürwortet?

Luke: Ich persönlich? Allgemein bin ich gegen die Todesstrafe. In bestimmten Fällen jedoch halte ich sie für vertretbar: Wenn nun jemand einen Mord begangen hat, jenen gestanden hat, und es zu 100 % beispielsweise durch eine DNA-Analyse bewiesen werden konnte, halte ich die Todesstrafe für nicht unakzeptabel. Wenn aber keine ausreichend große Beweislage vorliegt, sollte man sich auf die Freiheitsstrafe beschränken. Es sind schon viele unschuldige Menschen aufgrund mangelhafter Beweise hingerichtet worden.
 
Ok, Zurück zur Musik: Wir haben gehört, dass ihr alle an anderen musikalischen Projekten neben Good Riddance arbeitet. Könntest du uns kurz darüber erzählen?

Luke: Chuck, unser Bassist, spielt bei „I want out“. Sie haben eine Platte auf Russ´ Plattenlabel namens „Lorelei Records“.
David, unser Schlagzeuger, spielt bei „Paint it black“. Ich habe eine neue Band namens „Outline“.

Seit wann?

Luke: Seit ca. einem Jahr. Aber die Songs habe ich schon vor 7 Jahren zu schreiben begonnen. Sie besteht aus mir, dem alten Good Riddance Drummer Shawn, und einen Typen am Bass, der früher bei „The Lonely Kings“ gespielt hat. Wir haben außerdem einen neuen Gitarristen. Wir bringen unser erstes Album am 4. Mai auf „…Records“ heraus. Das ist eine kleines Label in Los Angeles im Besitz von Greg Hetson von Bad Religion. Russ hat auch eine neue Band namens „Only Crime“. Aber ich weiß nicht, ob sie schon einen Plattenvertrag haben. Sie haben jedenfalls schon ein fertiges Album aufgenommen.

Freut ihr euch auf die Europa Tour?

Luke: Total! Wir waren vor drei Jahren das letzte Mal hier. Kurz nach dem 11. September 2001. Das war ein sehr unbeholfener Zeitpunk, da es viel Verwirrung an Flughäfen gab. Einige wurden geschlossen, und alle waren total verschreckt.
Diese Tour ein großer Spaß, denn es sind nur 9 Shows. Im Gegensatz zu anderen, längeren und daher auch anstrengenderen Touren werde ich bei Dieser viel mehr Energie haben. Außerdem liebe ich es, nach Europa zu kommen und verschiedene Kulturen zu erleben. Wir sind in einem großen Bus unterwegs, was viel bequemer für uns ist. Das Touren macht in Europa viel mehr Spaß als in Amerika, weil wir in Amerika nicht mit einem Bus unterwegs sind.
Bemerkt ihr einen Unterschied zwischen dem europäischen und dem amerikanischen Publikum?

Luke: Da gibt es sehr viele Unterschiede. Das Europäische Publikum ist viel freundlicher zueinander und zur Band. Es gibt fast keine Handgreiflichkeiten. In Amerika kanns schon mal sehr brutal werden.

Was denkst du, ist die Ursache dafür?

Luke: Schwierig zu sagen….ich denke einfach, dass sich die Mentalitäten sehr unterscheiden. Zwischen dem europäischen Publikum herrscht viel mehr Zusammenhalt. Die Leute gehen aus Spaß an der Musik und Enthusiasmus zu den Shows. Man ist auch offener gegenüber anderen Musikstilen. Das amerikanische Publikum ist nur auf den Hauptact eines Konzertes fixiert und da kommt es schon mal vor, dass Vorbands ausgebuht werden. Die Leute sind dort viel verwöhnter, was Bands betrifft. In Amerika besteht das Publikum aus verschiedenen Gruppen, die sich öfters auch schlagen. Es genügt eine falsche Bewegung, um in einen Konflikt zu geraten. Das trifft nicht auf das gesamte amerikanische Publikum zu, aber der Großteil ist so.

Glaubst du, dass es für unbekannte amerikanische Bands leichter ist, über einen Plattenvertrag bekannter und geschätzter zu werden, als durch Support-Gigs?

Luke: Ich denke, dass beides wichtig ist um Fans zu gewinnen.

HerrZock
www.astpai.at.tt
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