Ein wenig mehr hätte man sich bei einem starken Namen wie HOLLYWOOD PORNSTARS schon erwartet. Das erinnert an eine belauschte Unterhaltung in einer Kölner Kneipe, als jemand in astreinem Kölsch meinte: „Also, der sagt, er heißt Klaus, dabei sieht er gar nicht aus wie’n Klaus.“ Im Gegensatz zu den meisten Menschen, können sich Bands jedoch ihren Namen aussuchen und HOLLYWOOD PORNSTARS hätten wohl besser daran getan, einen zu wählen, der weniger nach Sunsetstrip und Rainbow Bar & Grill klingt. Denn davon ist auf „Satellites“ nichts zu hören. Vielmehr lässt der Opener „Andy“ vermuten, dass die BEATLES möglicherweise so klingen würden, hätten sie vierzig Jahre später begonnen. „Satellites“ ist der Nachfolger zum erst kürzlich erschienenem Debüt „Year Of The Tiger“, die Belgier dürften es also eilig haben. Vielleicht hätten sie sich für „Satellites“ etwas mehr Zeit nehmen sollen, denn mehr als halbseidener Indie-Rock kommt hier nicht um die Ecke. Man vermisst die eingängigen Melodien, die den Songs ein wenig notwendigen Pop-Charme verleihen würden. Ein bisschen mehr Intensität würde gerade bei Songs wie „I Want You“ nicht schaden, der etwas monotone Charakter kommt zumindest „Calling The Ghosts“ zugute, was den HOLLYWOOD PORNSTARS etwas Beschwörerisches verleiht. „Satellites“ ist ein nettes Album, dem aber noch ein guter Schuss Würze gut getan hätte. www.hollywoodpornstars.be Martina Hollauf (5)
