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Im Augenblick der Angst

Kann der Meta-Horrorfilm aus dem Jahr 1988 auch heute noch schockieren?

(C) Sunfilm Entertainment / Im Augenblick der Angst / Zum Vergrößern auf das Bild klickenJohn Pressman (gespielt von Michael Lerner, auch bekannt als größenwahnsinniger Studioboss aus "Barton Fink") ist ein angesehener Augenarzt. Naja, strenggenommen ist er nur der Gehilfe eines angesehenen Augenarztes, aber für seine Mutter (gespielt von Zelda Rubinstein, das schrullige Medium aus "Poltergeist") macht das nicht wirklich einen Unterschied. Die beiden leben unter einem Dach und führen eine nicht ganz gesunde Beziehung, und mit "nicht ganz gesund" ist gemeint: Sie hypnosiert ihn, er bringt Leute um und sammelt ihre Augen.

Aber das ist nur die halbe Geschichte! Kaum kommt die Handlung in Fahrt, stellen sich die bisherigen Ereignisse als Teil eines Films im Film namens "The Mommy" heraus, den sich ein paar horrorhungrige Teenager im Kino ansehen. Zu dem Zeitpunkt ahnen sie noch nicht, dass sich der wahre Horror vor und nicht hinter der Leinwand abspielen wird.


An dieser Stelle hätte sich eine reizvolle Reflexion über die Wirkung von Kino entfalten können, "Im Augenblick der Angst" bleibt aber lediglich eine interessante Idee, die nicht weit genug gedacht und auch nicht wirklich gelungen umgesetzt wurde. Als sich das Film-im-Film-Gimmick nach dem ersten Drittel Laufzeit der Handlung offenbart, erwacht unser Interesse, wohin diese spannende Prämisse wohl führen wird. Das Problem ist, dass die Antwort lautet: "Nirgendwohin, das war`s. Viel Spaß mit minutenlangen Close-ups auf Popcorn fressende Teenager." Natürlich passieren noch ein oder zwei andere Dinge, die allerdings vollkommen unmotiviert und belanglos wirken. Nicht einmal als Horrorfilm funktioniert "Im Augenblick der Angst", weil sowohl Jäger als auch Gejagte blasse Klischees bleiben und nie wirkliche Spannung aufkommt.


Als gescheitertes Experiment ist der Film aber durchaus sehenswert, und einige schöne Momente schaffen es dann doch in Erinnerung zu bleiben: Eine ausgedehnte Hypnose-Sequenz, die fast schon avantgardistisch anmutet, sowie ein recht kunstvoll inszenierter Höhepunkt, der die Grundidee noch einmal wirkungsvoll visualisiert.



# # # Andreas Dobersberger # # #



Publisher: Sunfilm Entertainment





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