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In den finsteren Wäldern

Wie böse deine Fantasie auch sein mag, die von Richard Laymon ist schlimmer (oder auch einfacher nur versauter).

(C) Festa Verlag / In den finsteren Wäldern / Zum Vergrößern auf das Bild klickenNeala und ihre Freundin Sherri möchten einen gemeinsamen Wanderurlaub in der kalifornischen Bergwelt machen. Eine Familie samt heranwachsender Tochter und deren Freund sind auf der Reise zu Verwandten. Alle halten im kleinen Städtchen Barlow und begehen dabei einen folgenschweren Fehler, denn kurze Zeit darauf werden sie von den freundlichen Kleinstadtbewohnern im Wald an Bäume gefesselt und ihrem Schicksal überlassen. Was das jedoch für ein grauenhaftes Schicksal ist, ahnen sie noch nicht mal ansatzweise.


Für Richard Laymon war "The woods are dark", wie das Buch mit Originaltitel hieß, immer "das Buch, das seine Karriere zerstörte". Zu oft wurde ihm das Manuskript zurückgeschickt, zu viele Verstümmelungen daran vorgenommen, bis es schlussendlich gedruckt wurde und beim Publikum gar nicht gut ankam. Bis zu seinem Tod 2001 war der Horrorautor der Ansicht, das Werk nie in seiner Urfassung präsentieren zu können, doch eben das hat seine Tochter Kelly Laymon nun geschafft. Fragt sich nur ob die "Verstümmelungen" durch den verlagseigenen Editor der Geschichte tatsächlich so viel angetan haben können oder ob sie die Story lediglich etwas zugänglicher gemacht haben.


Für Laymon-Fans oder -Geübte wird es nicht überraschend sein zu hören, dass Sex wieder einmal eine sehr große Rolle spielt. Das mag viele nicht stören, so manch einem mag es aber doch fragwürdig erscheinen wie aussichtslose und lebensgefährliche Situationen durch völlig unangebrachten Geschlechtsverkehr gerettet werden können. Vor allem, da sich besagte Szenen meist lesen, als hätte sie ein 16-jähriger, pickeliger Teenager mit massenhaft Pornoheften unterm Bett geschrieben.


Wer sich jedoch daran nicht stößt (pun intended) und auf blutige Hillbilly-Slasher à la "Wrong Turn" steht, wird mit dieser Geschichte seine helle Freude haben. Spannungsgeladene Verfolgungsjagden, bluttriefende Folterszenen und jede Menge fanatsievolle Scheußlichkeiten erinnern sogar ein wenig an Jack Ketchum (den Houdini unter den Gewaltverherrlichern) und seine Kanibalen-Trilogie "Beuterausch", "Beutegier" und "Beutezeit". Selbst Großmeister Stephen King scheint hier durch die Benennung des Schauplatzes nach einem seiner größten Bösewichter verewigt worden zu sein.


Über Qualität, Originalität, Dialoge und ähnliche Kriterien lässt sich zwar streiten, aber da scheiden sich seit jeher die Geister, wenn es um Werke aus der Feder Richard Laymons geht. Fest steht jedoch: "In den finsteren Wäldern" macht einen Höllenspaß beim Lesen und mehr wollte der Autor wohl auch nicht erreichen.



# # # Maria Capek # # #



Publisher: Festa Verlag





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