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Interview mit THE BANDGEEK MAFIA aus Trier

Wer im SLAM #33 auf den Geschmack der Skacore-Band THE BANDGEEK MAFIA gekommen ist, kann sich hier und jetzt das Interview mit Bassist Dominik Schmeier in voller Länge reinziehen!

THE BANDGEEK MAFIA (c) thebandgeekmafia.de / Zum Vergrößern auf das Bild klickenSLAM: Fahrt ihr voll auf LESS THAN JAKE oder die MIGHTY MIGHTY BOSSTONES ab, oder woher kommen eure Einflüsse?
 
Dom: Voll abgefahren sind wir nie auf diese Bands. Wozu man sagen muss, dass die BOSSTONES schon die erste Band war, die Skacore populär gemacht hat und auch bewiesen hat, dass Skasongs nicht immer in Dur sein und fröhlich klingen müssen. Lustigerweise kannte ich von LESS THAN JAKE gar nichts bevor wir mal zusammen auf einem Festival gespielt haben. Aber ich denke unsere Einflüsse kommen weniger von Skabands als uns selbst. Da jeder aus einem anderen Eck kommt, kamen viele Einflüsse in unserem Songwriting zusammen. Wir haben nie vorgehabt wie eine bestimmte Band zu klingen. Wir wollten und wollen einfach nur Musik machen, die rockt.
 
Die zwei Lyrics, die im Booklet zur Verfügung stehen ("With Me Tonight" und "It’s Still Bleeding") handeln wohl von gescheiterten Beziehungen. Ist das der Tenor eurer Texte, oder beschäftigt ihr euch auch mit anderen Themenbereichen?
 
Naja, ich würde nicht sagen, dass alle unsere Songs von gescheiterten Beziehungen handeln, aber tatsächlich sind diese zwei Texte in einer Phase entstanden, in der sowohl Achim als auch ich das Ende einer langjährigen Beziehung verarbeitet haben. In diesen Phasen ist es ja meist so, dass man eh an nichts anderes denken kann. Und so handeln dann auch die Texte, die man in dieser Zeit schreibt von dieser Thematik. Aber "My So Salled Deepest Fall", "Take It All Away" oder auch "Blockhead Show" sind zum Beispiel mehr sozialkritische Texte.
 
Bereut ihr es immer noch, diesen Bandnamen genommen zu haben? Wenn ja, warum? Wenn nein, warum nicht?
 
Dom: Nun ja, ich denke noch mal würden wir uns wahrscheinlich nicht so nennen, aber wir bereuen es definitiv nicht mehr, uns so genannt zu haben. Es ist zwar etwas ärgerlich, dass Veranstalter und Magazine unseren Namen immer noch falsch schreiben, zumal ja jeder ein Promopaket - in dem unser Name ja richtig geschrieben steht - bekommt und ihr würdet euch wundern, wie wir auf manchen Plakaten und Flyern schon hießen! Eine andere Sache ist, dass natürlich jeder, der sich ein bisschen infomiert, weiß, dass unser Name von einem Album der VOODOO GLOW SKULLS stammt. Und damit zumindest früher immer der musikalische Vergleich zu dieser Band gesucht wurde, was nach einer Zeit dann auch nerven kann. Das hat sich zum Glück aber im Laufe der Jahre geändert und so ist in fast keinem Review zu unserem neuen Album auf unseren Namen bezug genommen worden und dass finde ich auch gut so, denn es geht ja schließlich um die Musik und THE BANDGEEK MAFIA ist halt auch nicht mehr als der Bandname.
 
Habt ihr eine Story zum Albumtitel parat?

THE BANDGEEK MAFIA (c) Long Beach Records / Zum Vergrößern auf das Bild klickenWir haben unser Debütalbum "Paint Your Target" genannt, da wir uns in der Zeit, in der wir daran gearbeitet haben, innerhalb der Band häufig neue persönliche und musikalische Ziele stecken mussten, um voran zu kommen und um letzten Endes dorthin zu gelangen, wo wir heute stehen. Wie bei wahrscheinlich jeder Newcomerband galt es, viele Hürden zu nehmen, oft zurückzustecken, hart zu arbeiten und niemals aufzugeben. Der Albumtitel bezieht sich also weniger auf die Songs und den Inhalt der Platte als vielmehr auf die große Bedeutung die das Album als solches für uns als Freunde und als Band hat. Darauf sind wir stolz!!!

Ist es in eurer Band auch so, dass ihr euch die Bläser von der hiesigen Big-Band oder vom Schulorchester ausgeborgt habt?
 
Nein, dass kann man so nicht sagen, obwohl... wenn ich mal genauer nachdenke haben Mac und Henning tatsächlich mal in einer Jazz-Big-Band gespielt. Denjo hat vorher schon in einer Skaband gespielt, die sich jedoch dann auflöste. Aber man muss dazu sagen: wir kommen ja aus Trier und wer Trier kennt weiß, dass es nicht wirklich eine große Stadt ist. Achim, Bo, Denjo und ich waren alle auf derselben Schule und kannten uns schon alle lange bevor wir zusammen Musik gemacht haben.
 
Welche Bands sind eure persönlichen Heroen?
 
Heroen ist doch schon ein sehr starkes Wort. Es gibt viele Bands, deren Musik wir sehr schätzen, das sind sowohl bekannte als auch unbekannte und vor allem auch ungesignte Bands, mit denen wir in den letzten Jahren gespielt und angefreundet haben. Da gibt es dann natürlich musikalische Vorbilder mit denen man aufgewachsen ist, deren Lieder man mit seiner ersten Band gecovert hat. Das ist bei uns aber recht unterschiedlich, zumal da jeder seine eigenen Favoriten hat. Aber um mal ein paar aufzuzählen: METALLICE, KORN, NOFX, BAD RELIGION und die alten HOSEN waren - denk ich - schon Bands, die uns geprägt haben und uns auch veranlasst haben selbst Musik zu machen. Unsere musikalischen wurzeln liegen ganz klar im Punkrock, Metal und Hardcore.
 
Wie und wann seid ihr auf die Idee gekommen, Ska, Harcore, Metal und Punk miteinander zu vereinen?
 
Naja, auf die Idee ist eigentlich keiner gekommen. Wir haben Ende 2002 angefangen zusammen Musik zu machen. Von der Besetzung waren wir zwar eine typische Skaband, aber schon bei den ersten Proben war klar, dass wir niemals typischen Ska machen würden. Die meisten von uns hatten zuvor schon eine Band, die sich zufälligerweise alle innerhalb des Jahres auflösten. Achim hatte eine Melodycoreband, Denjo spielte in einer Skaband, Mac hatte eine experimentelle Jazzband am Start und ich spielte in einer Metalband. Ich denke diese Konstellation von Musikern, die aus so verschiedenen musikalischen Bereichen kamen, war wohl der Grund für unseren, im ersten Moment wohl etwas ungewöhnlich erscheinenden Stil.
 
Das Schöne an eurem Skacore ist, dass er nicht nur bei guter Laune und sonnigem Wetter hörbar ist. Seht ihr das auch so, dass Ska zum Sommer gehört und im Winter weniger Chancen hat, in den CD-Player oder die neumodernen MP3-Dinger eingelegt zu werden?
 
Das kann schon sein, dass der typische Gute-Laune-Ska so ein Sommerding ist. Was mich persönlich aber auch schon immer ein bisschen an dieser Musik gestört hat. Das meiste ist halt auch so easy listening. Wenn so eine Band irgendwo spielt hören halt alle zu von 5 bis 50 und tanzen. Aber wenn die Band vorbei ist, kann dir kaum einer den Namen der Band sagen auf die sie grad getanzt haben. Wir machen halt derartige Musik nicht und werden das auch nie tun.
 
THE BANDGEEK MAFIA (c) thebandgeekmafia.deWollt ihr mit dem (echt geilen) Intro eures Debüts die MuskjournalistInnen testen, ob sie auch zu anderen Tracks weiter switchen? Wenn sie es nämlich nicht täten, wäre die Kritik natürlich total verfälscht.
 
Genau das war unsere absicht! (lacht) Nein, also ich muss dazu sagen: wir haben unsere Liveshows schon immer mit einem Intro angefangen. Ich finde auch, das zieht die Aufmerksamkeit des Puklikums an. Wenn du direkt mit dem ersten Song beginnen würdest, wäre der Song schon halb vorbei bis du als Band die ganze Aufmerksamkeit des Publikums bei dir hast. Das Intro auf unserem Album, das ja auch "introduction" also "Einführung" heißt, soll dem Hörer schon von Anfang an zeigen, dass es sich bei uns eben nicht um eine typische Skaband handelt, deshalb haben wir in dem Intro auch bewusst auf den Einsatz von Bläsern verzichtet. So wird der Hörer also in unsere Musik eingeführt.
 
Warum eigentlich die Entscheidung, ein Intro und ein Outro draufzupacken?
 
Ich nehme an, du meinst mit "Outro" die Akustikversion von "Just Friends". Nun, zum einen: warum nicht mit einem Outro aufhören, wenn man mit einem Intro beginnt? Das ist doch nur konsequent. Zum anderen ist dazu zu sagen, dass, auch wenn es sich merkwürdig anhört, so gut wie alle unsere Songs auf Achims Akustikgitarre entstanden sind. So auch "Just Friends" und weil uns diese Akustikversion sofort überzeugt hat, war es auch keine Frage, dass diese auch auf das Album muss.
 
"Man muss gleichzeitig lachen und weinen können". Wie ist das zu verstehen?

Wir meinen damit, dass unsere Musik eben nicht so einfach zu hören ist wie andere spartentypische Musik. Das ist natürlich metaphorisch gemeint. Wir machen nicht den typischen Gute-Laune-Ska zum Lachen, aber auch nicht den typischen Emocore, der alles schlecht macht und alles zum Weinen findet. Wir kombinieren beides, denn so ist das Leben nun mal, es gibt Momente, in denen geht es einem richtig Scheiße und man möchte einfach nur heulen und dann gibt es wieder Phasen, die Gott sei Dank überwiegen, in denen es einem einfach nur gut geht. Wir sind keine Pessimisten aber auch keine Optimisten. Wir wissen: ohne weinen auch kein lachen…

###Stephanie Bürgler###
(September 2007)

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