Eine neue Modedroge ist normalerweise nichts, mit dem sich ein Doppelnull-Agent auseinandersetzt, doch wenn besagtes Rauschmittel nur sekundär der Realitätsflucht dient und primär einen viel gefährlicheren Zweck, wird 007 doch zum gnadenlosen Spürhund.
Anfangs jedoch lässt der Agent seiner Wut über den Tod eines Kollegen bei einer Rachemission in Helsinki freien Lauf, bevor er sich auch um die liegengebliebenen Aufträge des toten 008 kümmert. Dabei verschlägt es James Bond nach Berlin, wo er einer neuen Droge auf der Spur ist, die sich gerade in England zu etablieren beginnt. Glaubt 007 anfangs noch an einen simplen Auftrag zur Zerschlagung eines Drogensyndikats, stellen sich ihm bald unerwartete Hindernisse in den Weg.
James ahnt, dass es hierbei um viel mehr geht als nur um ein einfaches Suchtmittel, doch die Tragweite seiner Mission ist ihm selbst noch nicht bewusst, beginnt er doch erst zu verstehen, was das alles mit künstlichen Gliedmaßen und serbischen Konzentrationslagern in den 1990er Jahren zu tun hat. Was als simple Drogenjagd begann, wird schnell zum internationalen Krimi auf höchster Ebene und nicht nur Menschen, die sich der Droge hingeben, schweben in großer Gefahr.
Unter dem Einfluss von Ian Fleming haucht Autor Warren Ellis ("Transmetropolitan",
"FreakAngels") der Bond-Figur neues Leben ein und lässt sie härter und mit mehr Ecken und Kanten als in der aktuellen Kinoversion erscheinen. Kälter, gnadenloser und brutaler als sein Pendant auf der Leinwand wird er auch von Zeichner Jason Masters in Szene gesetzt, was dem sonst oft zum Frauenheld mit der Lizenz zum Töten degradierten Doppelnull-Agenten sehr gut zu Gesicht steht.
Zwar besitzt 007 noch den unverwechselbaren Charme, der Schwerpunkt der Charakterzeichnung liegt jedoch eindeutig auf seinen Qualitäten als Bluthund Ihrer Majestät, der an seinen gewalttätigen Missionen durchaus Spaß hat und sich die nötige Selbstbestätigung nicht durch gefallene Frauenschlüpfer, sondern durch die seinen Weg pflasternden Leichen seiner Gegner holt.