Ursprünglich schon 2006 erschienen, aber hierzulande nie veröffentlicht, erbarmen sich nun Monotreme Records der Band aus dem schwedischen Uppsala und hieven „Choose A Bright Morning“ in die hiesigen Regale. Man hat also die Möglichkeit, das Debüt nun mit dem Anfang 2009 erschienenen Nachfolger „Spring Tide“ im Doppelpack zu erwerben. Aber bleiben wir bei diesem Album. JENIFEREVER gehen es sehr ruhig an, Sänger Kristofer Jönson verfügt über eine Faserschmeichlerstimme erster Güte und schon der Opener „From Across The Sea“ macht klar: Mit schnell drüberhören ist hier nix, auf diese Musik muss man sich einlassen. Vergleiche mit SIGUR ROS zwingen sich auf, die Schweden bauen ihre Songs ähnlich langsam und bedächtig auf wie Ihre isländischen Brüder im Geiste, eine Spielzeit von sieben Minuten („Swimming Eyes“) ist da schnell beisammen. Geduld ist somit erste Pflicht beim Genuss des Albums, und mit dem Vorhandensein oder fehlen ebenjener steht und fällt auch die Bewertung von „Choose A Bright Morning“. Für nachdenkliche, verträumte Gemüter und SIGUR ROS-Jünger ist die Platte ein schöner Trip in andere Welten, dem Gros der Hörer wird das ganze aber vermutlich schnell zu bedächtig und im schlimmsten Falle auch zu langweilig werden. Das richtige Album für verschneite Winterabende, von der nächsten Party aber unter allen Umständen fernzuhalten. www.myspace.com/jeniferever Martin Ertolitsch (6,5)