Mit stoischem Bassdrum-Gehämmer beginnt es, es mündet glotteral in chaotischen Beatdown, wie er für Schweden kaum untypischer sein kann. JESAIAH, soviel ist sicher, bedienen weder Freunde des traditionellen Schwedenbretts, noch das Fußvolk der Metalcoregemeinde. JESAIAH knüpfen eher an die Regularien des amerikanischen Sounds an. ARSONISTS GET ALL THE GIRLS, ION DISSONANCE oder die heimischen WAR FROM A HARLOT`S MOUTH können ruhig als Referenz herhalten. „Fill Your Hands With Chaos“, der Opener, zitiert zwar EVERY TIME I DIE-eske Breitbeinriffs, wirkt aber in sich so fragmentiert, dass der direkte Vergleich unzulässig wird. Aber der Titel ist Programm: Mit beiden Händen verteilen die Schweden Chaos. Bisweilen durchbrochen von ruhigeren, wabernden Passagen ohne Emo-Chor (!) wird Moshkompletisten hier schnell das Tretbein lose. Allen Bibelallergikern, denen sich bereits beim Bandnamen die Haare sträuben, kann Entwarnung gegeben werden: Weder die Texte, noch die Danksagungen der Band im Booklet lassen die Annahme zu, hier werde unterschwellig missioniert. Der Metaphern- und Ausdrucksindex der Schweden zeigt nicht mehr Anleihen in metaphysischen Gefilden, als bei jeder anderen Hardcore, Metal oder Punkband. Das schöne Artwork und das unkonventionelle Booklet tun ihr übriges zum positiven Gesamteindruck. Anspieltipp: “L`ame Prison Du Corps”. www.myspace.com/jesaiahband Sebastian Kötz (8)