Und da sollte man versuchen annähernd objektiv zu bleiben. Im Grunde gibt es aber nur eine deutschsprachige Band, die es auch wirklich geschafft hat, großartige Rocksongs zu schreiben. Und das waren SELIG. Keine Diskussion. Das ist Gesetz. KRIEGER werden daran nun auch nichts ändern. Ehrlich gesagt hinterlassen Bandname und Songtitel auch einen äußerst schalen Nachgeschmack, aber wollen wir mal nicht so sein. „Sweet Home Alabama“ wird immerhin auch ständig falsch interpretiert. Das ist auch schon ein gutes Stichwort, denn KRIEGER haben sich vom Südstaatenflair anstecken lassen, streuen hie und da gezielt Slide-Guitar ein und ab und an blinzelt ein Billy Gibbons-Riff durch. Hat man sich erst mal an die Vocals gewöhnt, kommt man zum Schluss, dass KRIEGER vielleicht doch ein Zusatzpunkt zu oben genanntem Gesetz werden könnten. „Zurück Nach Haus“ wäre ein gutes Argument dafür, wenn dann aber bei „Wenn Du Mich Küsst“ dann neben Punk-Attitüde auch noch die Background-Sängerinnen ausgepackt werden, ist der Joker auch schon wieder verspielt. Definitiv ein zweischneidiges Schwert, das etwas an Schärfe verlieren würde, würde Sänger Thomas Baumgärtel ab und an einen Schritt zur Seite machen, um der Musik etwas mehr Platz ein zu beräumen. www.krieger.eu Martina Hollauf (6,5)
