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Live-Review: BACKYARD BABIES im Kölner Luxor (17.10.2008)

In schöner Regelmäßigkeit treten die vier Schweden in Deutschland auf. Auch dieses Mal hatten sie ein neues Album im Gepäck. Die Platte, die schlicht den Namen "Backyard Babies" trägt, wurde in der Presse hoch gelobt und soll an alte Banderfolge anschließen.

BACKYARD BABIES (c) Mikael Eriksson / Zum Vergrößern auf das Bild klickenDementsprechend bunt gemischt war das Publikum im Luxor. Von den alten Fans, die sie bereits 1997 vor SOCIAL DISTORTION in Deutschland gesehen hatten und sie für die "Total 13" verehrten, über RockHard-Leser, Studenten bis zu den unvermeidlichen Turbojugendlichen gab es ein breites Spektrum.
BACKYARD BABIES (c) Florian Vogel / Zum Vergrößern auf das Bild klicken
Die blondierten Rock&Roll-Ladys warteten ebenfalls gespannt auf Frontmann Nicke und vor allem Gitarrist Dregen. Irritiert waren sie aber, als die Vorgruppe BULLET die Bühne betrat. Kein Kajal, keine Tattoos, sondern purer Hair-Metal wie aus den 80er Jahren. EUROPE und VAN HALEN schienen für 30 Minuten in eine Zeitmaschine 20 Jahre früher geraten zu sein.

BACKYARD BABIES (c) Florian Vogel / Zum Vergrößern auf das Bild klickenMinipli oder wehende, lange Haare, engansitzende, pokneifende Jeans und Nietenarmbänder – willkommen zurück! Rein optisch waren BULLET schon ein Augenschmaus. Musikalisch boten sie soliden Powermetal, der bereits bei der Vorband das Publikum zum lautstarken Mitsingen animierte. Von BULLET werden wir bestimmt noch hören.

Die BACKYARD BABIES übernahmen ein aufgewärmtes Publikum, was vom ersten Song an das halbe Luxor in eine Pogohölle verwandelte. Dabei fiel auf, dass nicht nach den "Songs ihres bekannten, zweiten Albums Total 13" gerufen wurde, sondern mehrfach nach ihren späteren Hits "Making Enemies Is Good" und "Minus Celsius" verlangt wurde.
BACKYARD BABIES (c) Mikael Eriksson / Zum Vergrößern auf das Bild klicken
Jeder Dorfjournalist misst die BACKYARD BABIES an ihrer zweiten Scheibe, dabei macht diese schon lange nicht mehr den Bandcharakter der vier Schweden aus. Der Punk&Roll früherer Tage ist tot, die Turbojugend ist nur noch ihre Bestattungsfirma.

GLUECIFER, FLAMING SIDEBURNS, THE HELLACOPTERS – alle aufgelöst. Nur die BACKYARD BABIES und die BONES haben überlebt. Aber weiterentwickelt hat sich nur eine Band, die an diesem Abend zu Recht das Luxor füllt.

BACKYARD BABIES (c) Florian Vogel / Zum Vergrößern auf das Bild klickenDie Ansagen von Nicke sind auswendig gelernte Rock&Roll-Phrasen, die die Band überhaupt nicht nötig hätte. Sich über geklonte MTV-Klingelton-Bands aufregen, aber gleichzeitig über ihre Homepage ein eigenes Handy in Limited Edition für 250 Euro verkaufen! Das passt nicht zusammen und schmälert einen ansonsten unglaublich energievollen als auch kompakten Auftritt. Die vier Schweden verausgaben sich 75 Minuten jeden Abend und lassen dabei keine Hitwünsche aus. Auf die BACKYARD BABIES ist Verlass.

###Florian Vogel###
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