Endlich ist es soweit, THE NEW AMSTERDAMS gastieren das erste Mal in Wien. Die bekanntlich aufgelösten GET UP KIDS haben sich nicht komplett aus dem Musicbiz zurückgezogen, sie machen getrennt immer noch sehr gute Musik.
Höre man nur BLACKPOOL LIGHTS, REGGIE AND THE FULL EFFECT oder eben THE NEW AMSTERDAMS! Sänger Matt Pryor, der auch schon den GET UP KIDS seine unvergleichbare Stimme geliehen hat, ist zuständig was Text und Musik hier anbelangt. Aber bevor man zur genialen Hauptband kommt, musste man sich wie so oft über weniger aufregende Vorbands quälen.
Zum Ersten hätte man da IN THE PINES, ebenfalls aus Kansas, die durch ihre etwas leidtragenden Songs akustisch den Abend eröffneten. Ein böser Einstieg, wenn man nur auf THE NEW AMSTERDAMS wartet und sich über die Musik von IN THE PINES quälen muss und nicht einmal das wohlverdiente Bier einem dabei schmeckt. Komisch, aber wahr.
Kurz nach IN THE PINES stehen die Österreicher NO MORE ENCORE auf der Bühne, die meines Erachtens mit ihrem 0815-Abklatsch von z.B. JIMMY EAT WORLD nicht wirklich überzeugen können. Es gibt Momente, da kann man sich diese Band gut vorstellen, aber an diesem Abend, da hätte ich doch etwas anderes und vor allem Professionelleres erwartet, als so etwas.
Nichts desto trotz, gegen halb zwölf ist es endlich - und die Betonung liegt wohl hier wirklich auf ENDLICH - soweit, dass Matt Pryor und seine Mannen die Bühne besteigen und sich gleich selber mitten ins Geschehen katapultieren. „At The Foot Of My Rival“ heißt die neue Scheibe und lässt, meines Erachtens, nicht mehr als ein großes Staunen über. Genauso steht man da, wenn man Matt wieder einmal auf der Bühne beobachtet. Ein Profi durch und durch!
Dem österreichischen Publikum liefern THE NEW AMSTERDAMS einen sehr guten Querschnitt ihres Schaffens. Wer die Band bis dato nicht kannte, wird sie womöglich nach dieser Show lieben gelernt haben. Keine Nachfolgeband der ehrwürdigen GET UP KIDS, sondern etwas Neues und womöglich genauso authentisch. Nach „Wait“ oder „Revenge“ aus dem neuen Album, kommen auch Stücke aus älteren Werken, wie z.B. „Picture In The Paper“, „Proceed With Caution“, „Hanging On For Rope“ oder „Worse For The Wear“! Leider fehlt mir eines meiner Lieblingsstücke, nämlich „From California“, aber das werde ich wohl dann doch noch, nach einem so großartigen Konzert, verkraften. Leider wie so oft, viel zu kurz, muss ich gestehen…
Trotz der Tatsache, dass Matt hier mit neuer Formation auf der Bühne steht, schweift ein Hauch GET UP KIDS durch die Menge. Sei es nun, da immer wieder Wünsche vom Publikum auf die Bühne gerufen werden oder ich den ein oder anderen im Publikum wiedererkannte, den ich schon beim letzten GET UP KIDS-Konzert in Wien begrüßen durfte! Ich hoffe, dass wir Matt und auch die anderen GET UP KIDS noch des Öfteren in Wien sehen dürfen!
###Wolfgang Scheitel###