Die US-Amerikanischen LOCAL NATIVES können sich glücklich schätzen, denn sie sind die große Entdeckung des diesjährigen SXSW-Festivals, das schon seit langem als Kaderschmiede für die Indie-Stars von morgen gilt. Natürlich birgt dieser Bonus auch eine gewisse Erwartungshaltung in sich, die einerseits ganz und gar nicht erfüllt wird und andererseits wieder total das Klischee bestätigt. Die Nicht-Erfüllung rührt daher, dass die Musik der LOCAL NATIVES einfach nicht in die gängige Vorstellung von Indie-Wunderkindern passen will, denn selten war ein Debüt so freigeistig veranlagt wie „Gorilla Manor“. Meist zweistimmiger, oft hymnischer Gesang wird von ungewöhnlichen Melodien, zwischen wohligem Herzklopfen und zirpenden Gitarren in unerahnte Gefühlshöhen getragen. Herzblut im wahrsten Sinne des Wortes blubbert aus jedem einzelnen Song eines Quintetts dessen Musik jenseits jedes Genres steht und am ehesten noch mit Post-Folk beschrieben werden könnte. Die Erwartungshaltung, andererseits, wird dadurch bestätigt, dass LOCAL NATIVES einfach zu Recht abgefeiert werden, denn diese Jungs sind es wirklich wert.
www.thelocalnatives.comCorrina Bauer (9)
