Yep Roc/Cargo
Was haben uns die LOS STRAIGHTJACKETS mit ihrer herrlichen Mischung aus Sixties-Garage, instrumentalen Surf-Sounds, untermalt mit klassischen Twist-Einlagen, nicht schon für Freude bereitet. Die Herren aus Nashville sind seit jeher für ihr eigenwilliges Bühnenoutfit – stets mexikanische Wrestling-Masken tragend – bekannt, und genau jenen schwer mexikanisch/spanischen Einschlag wollen Bandleader und Gitarrist Eddie Angel und seine Mitstreiter auch auf Tonträger bannen. „Rock En Espanol, Volume One” sieht sich – wie unschwer am Titel zu erkennen – als Sammelsurium von Hits alter Tage, denen die LOS STRAIGHTJACKETS ihre eigene Note verpassen. Zweifelsohne, die Songauswahl ist erste Sahne und jeder der Original-Tracks steht qualitativ auch für sich. Doch sind wir uns ehrlich: Wer hat schon das unbedingte Bedürfnis, zur spanischen Version des KINKS-Klassikers „All Day And All Of The Night“ (beziehungsweise „De Dia Y De Noche“) die Hüften wackeln zu lassen, wenn schon die Urversion unschlagbar war? Und genau diese Problematik zieht sich wie ein roter Faden durch „Rock En Espanol, Volume One“. Nicht die musikalische Performance von Eddie Angel & Co., sondern die Auswahl der Songs an sich sollte in Frage gestellt werden. Irgendwie zündet beispielsweise der COASTERS-Hit „Poison Ivy“ („La Hiedra Venenosa“) im Original um mindestens eine Nuance mehr, und anno 2007 braucht die Welt zwingender Weise wirklich keine spanischen Coverversionen von „Hang On Sloopy“ oder „Wild Thing“. Doch was zuletzt stirbt ist ja bekanntlich die Hoffnung, und so bleibt der Wunsch, dass die LOS STRAIGHTJACKETS ihre Energie zukünftig auf das fokussieren, womit sie uns in der Vergangenheit schon so viele herrliche (Tanz-)Stunden bereitet haben.
www.straitjackets.com Dorian Frühbacher (5)
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