
Bei Carlsen haben seit 2019 zwei Manga-Schwergewichte in puncto unheimlicher Lektüre eine deutschsprachige Heimat: Während Gou Tanabe eindrucksvolle Adaptionen von Stoffen H. P. Lovecrafts abliefert (zuletzt "Der Schatten über Innsmouth"), ist Junji Ito der Spezialist für bizarren Horror, welcher sich aus zunächst harmlosen Alltagssituationen entfaltet. Der neueste Streich "Lovesickness", ebenso wie
"Uzumaki",
"Gyo", "Shiver" und "Tomie" als voluminöser Hardcover veröffentlicht, macht diesbezüglich keine Ausnahme.
Darin kehrt der Schüler Ryusuke Fukada in die Stadt seiner Kindheit zurück, in der er vor acht Jahren aus Ärger einer Frau prophezeite, dass sich ihr Liebeswunsch nicht erfüllen würde – woraufhin sie sich umbrachte. Nicht nur sein schlechtes Gewissen beginnt ihn zu plagen, als sich plötzlich unter jungen Mädchen, denen von einem mysteriösen Jungen ebenfalls geweissagt wurde, mehrere Selbstmorde ereignen.
Nachdem Ryusuke in den Verdacht gerät, für die blutigen Tragödien in den nebelverhangenen Straßen verantwortlich zu sein, scheint es keinen Ausweg mehr zu geben. Für noch mehr perfiden Grusel in unverkennbarer Ito-Manier sorgen abseits der namensgebenden Hauptstory fünf garstige Waisenkinder, ein Patient mit ungewöhnlichen Schmerzen und eine Schönheitsoperation, von der eher abzuraten ist…