Der ungebrochene Wille Marias, dem Blutvergießen ein Ende zu bereiten, fordert die Kampfeslust der Kirche heraus.
Mit der Installierung von Ezechiel als himmlischer Aufpasserin wollte der Erzengel Michael eigentlich gewährleisten, dass sich Maria nicht mehr in die Konflikte der Menschen einmischt. Die junge Hexe denkt allerdings nicht im Traum daran kleinbeizugeben, sondern sorgt sowohl bei den französischen als auch englischen Truppen für ein Zurückweichen durch die von ihr herbeigerufenen Ungeheuer. Da es aber wie bei jedem Krieg jene gibt, die von seinem Fortdauern profitieren, schmiedet der durchtriebene Gottesmann Bernard in der Zwischenzeit eine Allianz, um den pazifistischen Störfaktor wenigstens für die eigenen Zwecke einzuspannen.
Sozusagen erste Reihe fußfrei muss Josef mitansehen, dass dabei sein Bekannter Garfa eine nicht unwesentliche Rolle spielt. Zunächst muss sich dieser allerdings in einem Duell gegen einen Nobelmann bewähren, mit dessen Geliebter er im Bett erwischt worden ist, doch dann steht seinem Aufstieg zum Anführer der unter Graf Guillaume dienenden Söldner nichts mehr im Wege. Doch nicht nur durch Ränkespiel wird Blut vergossen, sondern erneut auch auf dem Schlachtfeld. Und so passiert das, wovor Maria eindringlich gewarnt worden ist: Als der Sieg der Franzosen zum Greifen nahe scheint, wendet sie erneut Magie an und wird durch Ezechiel als Speer des Erzengels Michael schwer verletzt.
Das zweite Drittel der insgesamt zwölf Episoden bestätigt diverse Vorahnungen, dass es sich beim ranghohen Kirchenmann Bernard um den Antagonisten von "Maria the Virgin Witch" handelt. Seine Rolle als Intrigant, der nur soweit am Ende des Krieges interessiert ist als sein Land dabei über die Invasoren triumphiert, konterkariert die eigentlich als friedensstiftendes Element zugedachte Rolle der Religion und macht seine um Frieden bemühte Gegenspielerin so in doppelter Hinsicht zur Ketzerin. Wo viel Licht ist, da ist auch viel Schatten, könnte man zusammenfassend sagen, wohingegen sowohl in erzählerischer als auch animationstechnischer Hinsicht hier weiterhin kein Makel auszumachen ist.