Der blonde Ase wird nicht nur von allerlei Schurken geplagt, sondern auch von seinem Herzen und der Sturheit Odins.
"1964, kurz nach Erscheinen von Fantastic Four 1…" – autsch! So einen Satz, noch dazu als allerersten der Einleitung zu diesem Band zu lesen, schmerzt dann doch. Hier haben wir es glücklicherweise mit einem von ganz wenigen Fehlern zu tun, die dem ansonsten über nahezu alle Zweifel erhabenen Lektorat nicht nur dieser dritten, sondern auch den beiden vorangegangenen Marvel-Reihen von Hachette unterlaufen. Schmerz ist auch ein gutes Stichwort, denn der Donnergott muss in den diesmal abgedruckten Abenteuern aus "Journey into Mystery" 100-105 (Coverdatum Januar bis Juni 1964) physisch und psychisch ordentlich einstecken.
Wesentlichen Anteil daran hat niemand Geringerer als sein alter Herr, der nach wie vor nicht bereit ist, die Gefühle des Sohns für Jane Foster zu akzeptieren. Um das Ganze noch zu toppen, nimmt er ihm gar die Hälfte seiner Macht, was sich bei den auszutragenden Kämpfen (maßgeblich befeuert durch den ewig intrigierenden Loki) als wenig hilfreich erweist. So kehrt nicht nur Mr. Hyde zurück (Heft 100 und 105), sondern auch der Tomorrow Man (Heft 101) und Cobra (Heft 105), überdies tauchen mit der gleichermaßen schönen wie gefährlichen Enchantress und dem Executioner zwei klassische Gegner Thors aus den Reihen Asgards auf (Heft 103).
Während sich die verhinderte Liebesgeschichte zwischen Don Blake und Jane Foster dann doch allmählich abzunutzen beginnt, tritt in den tollen Backup-Episoden "Tales of Asgards" erstmals Sif auf den Plan, die den Besitzer von Mjolnir im weiteren Verlauf ebenfalls in amouröser Hinsicht beschäftigen wird. Abgesehen davon lässt sich aber feststellen, dass sich die Erzählweise vom "Schurken des Monats" wegbewegt hin zu zusammenhängenden Geschichten, die wie im Fall des erneuten Ringens mit dem Tomorrow Man oder dem Duo Mr. Hyde/Cobra über zwei US-Ausgaben laufen. Und dass Jack Kirby ab "Journey into Mystery" 101 auch wieder für die Hauptstory zurückkehrt, stellt natürlich ebenfalls einen Bonus dar.