Während der Donnergott 1964 weiter fleißig seinen Hammer schwang, traten seine Erlebnisse im Vergleich zu manchen Heldenkollegen spürbar auf der Stelle.
Mit der vierten Dosis an Thor-Material aus "Journey into Mystery" 106-110 gibt es zunächst die Auflösung des Cliffhangers aus dem
vorangegangenen Eintrag zu lesen. Cobra und Mr. Hyde ist es gelungen, den Donnergott von seinem magischen Hammer zu trennen, was diesen bekanntlich innerhalb von einer Minute in die fragile Gestalt des Dr. Donald Blake zurückverwandelt. Das ist übrigens nicht das einzige Mal, dass der blonde Ase deswegen ins Schwitzen gerät, denn etwa auch im Rahmen eines Gastspiels von Magneto und seiner Bruderschaft der bösen Mutanten (Heft 109) kommt er in eine solche brenzlige Situation.
Genauso wie Cobra und Mr. Hyde in der letzten Geschichte, die den vorliegenden Band beschließt, schon wieder Unruhe stiften (diesmal aufgrund einer erneuten Intrige von Loki), lässt sich dieses stetig wiederkehrende Element als symptomatisch dafür ansehen, dass der gute Stan Lee bei den Abenteuern des wackeren Streiters für Asgard nicht so recht vom Fleck kam. Dies betraf nicht nur das versammelte Schurkenpersonal, sondern vor allem auch das sich spürbar in die Länge ziehende Liebesdrama mit Jane Foster. Don Blakes Assistentin hat hier wahlweise die Aufgabe, auf ihren Verehrer sauer zu sein, sich mit ihm zu versöhnen oder von dessen Feinden entführt zu werden.
Vergleicht man das mit den erzählerischen Kniffen, die "The Man" in den anderen von ihm verantworteten Marvel-Titeln jener Tage anwandte, gerät der gute Donnergott hier doch erkennbar ins Hintertreffen. Zumindest aber springt Jack "King" Kirby in die Bresche und zaubert wuchtiges Artwork, das die starren Vorgaben von sechs oder neun Panels pro Seite zusehends aufweicht und besonders bei den jeweils fünfseitigen Bonusgeschichten mit "Tales of Asgard" hervorragend zum Tragen kommt, wenn es um epische Geschehnisse voller Triumph und Tragik aus dem hohen Norden geht.