Nichts hält ewig – erst recht keine Avengers-Besetzung.

In der vorliegenden Ausgabe mit den Nummern 11-16 des allerersten "Avengers"-Volumes (mit Coverdatum Dezember 1964 bis Mai 1965) fügen sich mehrere Puzzlestücke zusammen, die zwar nicht von gravierender Bedeutung sind, aber die in sich gewachsene Kohärenz des rasch wachsenden Marvel-Universum Mitte der 1960er verdeutlichen und somit auch Querverweise innerhalb der Hachette-Sammlung ermöglichen. So glänzen zwei wesentliche Mitglieder des Teams zwischendurch mit Abwesenheit: Da Tony Stark aufgrund der Ereignisse in seinen Solostorys (siehe
Band 28) für tot gehalten wird, müssen seine Heldenkollegen ohne ihn gegen Kangs täuschend echten Doppelgänger von Spider-Man antreten.
Zur Schaffung des Roboters kommt mit dem Iso-Nuklear-Duplikator eine der üblichen fantastischen Gerätschaften zum Einsatz, wie sie nur Stan Lee ersinnen konnte, der darüber aber offensichtlich zu enthüllen vergaß, wie der bekanntlich finanziell stets klamme Peter Parker genug Geld für ein Flugticket nach Mexiko zusammenkratzen konnte, um zum Finale hin helfend einzugreifen. Langwierige Erklärungen halten die sich hier entfaltende Marvel-Magie aber ebenso wenig auf wie Mole Man die Rächer, welche sich zuvor über eine für sie wenig glaubwürdige Warnung vor Unheil seitens Giant-Man hinweggesetzt haben. Anschließend geben sich weitere altbekannte Schurken in rascher Abfolge ein Stelldichein: Count Nefaria sowie Zemo und seine Masters of Evil sorgen für Ärger (und Lebensgefahr für Wasp).
Den Abschluss bildet "Avengers" 16, in dem nach der eingangs erwähnten Abwesenheit von Iron Man diesmal Thor fehlt – er hat sich am Schluss von
Band 26 nach Asgard begeben, um sich dem Tribunal der Götter zu stellen, und fehlt klarerweise als schlagkräftiges Kaliber. Zentrale Bedeutung für die frühe Rächer-Historie erhält das Heft jedoch durch die drei Neuzugänge Hawkeye, Scarlet Witch und Quicksilver, die kurz zuvor noch im Lager des Bösen verortet waren und nun Teil der ersten von vielen über die Jahrzehnte folgenden personellen Wechsel des Teamgefüges sind (abgesehen vom Abgang des Hulk in den
Anfängen der Serie), während die Gründungsmitglieder Iron Man, Giant-Man und Wasp eine Auszeit antreten. All das ist wunderbar kurzweilig und mit tollen Originalseiten im Anhang abgerundet worden.