Das Siegel ist gebrochen! Die Ströme der Magie ergießen sich ungehindert über Eternia.

Nach langen Strapazen konnte Evil-Lyn nach Snake Mountain vordringen und die seit Jahrhunderten versiegelte Quelle der Macht öffnen. Doch die Hexe, die lange Zeit mit Hordak paktierte, erlebt dabei eine Überraschung: Mit der Magie ist das Böse in die Welt zurückgekehrt. Urplötzlich betritt eine Wesenheit Eternia, die die gesamte Verderbtheit des Planeten in sich vereint: Skeletor! Während sich in Snake Mountain eine neue Bedrohungslage zusammenbraut, versucht He-Man alias Prinz Adam, eine Gruppe von Mitstreitern um sich zu scharen, um den kommenden Gefahren zu begegnen. In der Zwischenzeit setzt Skeletor alles daran, seine finsteren Pläne weiter voranzutreiben und die Herrschaft über Eternia zu erlangen. Noch ahnt He-Man nichts von seinem Gegenspieler – besteht noch Hoffnung für den Planeten oder erhebt sich die Finsternis nach Jahrhunderten erneut?
Eine Hörspiellegende nach mehreren Jahren wieder zum Leben zu erwecken birgt einige Risiken und endete in mehr als einem Fall unglücklich. "Masters of the Universe" fällt definitiv nicht in diese Kategorie und stellte dies bereits mit der
Auftaktfolge unter Beweis. Der durchweg positive Eindruck setzt sich mit der zweiten Episode nahtlos fort und spinnt die Geschichte des Piloten auf kurzweilige Art weiter. Die Zutaten, die bereits in der vorherigen Folge erstaunlich gut funktionierten, werden erneut aufgegriffen und die Figuren weiter vertieft, ohne sich negativ auf den Spannungsbogen auszuwirken. Wieder gelingt es scheinbar mühelos, den von der Fanbase ersehnten Nostalgiefaktor mit einem frischen Wind im Scriptwriting in Einklang zu bringen und scheinbar ganz nebenbei eine spannende und actionhaltige Story zu erzählen, die eine Reihe von Begegnungen mit alten Bekannten für den Hörer bereithält.
Neben der Einführung neuer Figuren kommt auch die faszinierende Welt Eternias samt der Vorstellung weiterer atemberaubender Orte und Völker des Planeten nicht zu kurz. Dies geschieht unaufgeregt und geht einher mit der in der Pilotfolge etablierten Handlung, die auch im zweiten Teil nichts in Sachen Spannung und Action einbüßt, sondern nochmals eine ordentliche Schippe drauflegt. Die musikalische Gestaltung orientiert sich einerseits an den Melodien der alten Europa-Produktionen, greift aber auch neue Motive auf, um die dramatischen, mystischen und manchmal unheimlichen Szenen zu betonen.
Die Soundeffekte wissen ebenfalls zu gefallen und liefern den Hörern das notwendige Rüstzeug, um Eternia vor dem inneren Auge Gestalt annehmen zu lassen. Offensichtlich hat sich die Retrofabrik bereits im Vorfeld eine Menge Gedanken gemacht, wie die Neuauflage dieser Serie zu klingen hat. Vorbildlich! Bei einem Blick ins Booklet stößt man schnell auf das opulente Sprecherensemble dieser Folge – eine ausgewogene Mischung aus talentierten, noch eher unbekannteren Stimmen wie Sean David Lowe, Patrick Kropp und Omid-Paul Eftekhari und alten Hasen wie Engelbert von Nordhausen, Thomas Balou Martin, Jens Wendland oder Kerstin Draeger, die allesamt in ihren Rollen zu überzeugen wissen.
Die heimlichen Stars dieser Folge sind einmal mehr Johannes Steck, der uns einen herrlich fiesen Skeletor präsentiert, und Matthias Brinck als liebenswert tollpatschiger Freund von Prinz Adam. Das zweite Abenteuer für He-Man und seine Getreuen macht dort weiter, wo man beim Auftakt begonnen hat und schafft es, sich in allen Belangen nochmals zu steigern. Bei so viel Herzblut, das in dieses Hörspiel geflossen ist, kann man sich einfach nur auf weitere, schnell folgende Geschichten von "Masters of the Universe" freuen.