The MEAT PUPPETS are back! Nach DINOSAUR JR. und ihrem fulminanten neuen Album melden sich die nächsten Ex-SST-Helden zurück. Das verdankt sich dem glücklichen Umstand, dass Bassist Cris, Bruder von Hauptsongwriter Curt Kirkwood, endlich weg vom Heroin ist. In den frühen 80ern, als mit ihrer Musikalität auch die Haarlänge wuchs, setzten sie sich wie BLACK FLAG dem Unverständnis und der Spucke frisch rasierter Hohlköpfe aus. Andere hingegen überzeugte der freigeistige Mix aus Punk, Country, Folk und psychedelischer Weirdness sofort. NIRVANA zollten ihnen „Unplugged“ zu Recht Tribut. „Rise“ ist nun das erste gemeinsame Album der Brüder seit ’95. „Everything on it is a first take“, versichert Curt. Und das hört man auch. Warmer Sound, diesseits überproduzierten Majormülls, dem „We jam econo“-DIY-Ethos der SST-Tage verpflichtet. In den 15 Songs finden sich die typisch countryesk-folkigen Parts ebenso wie psychedelisch angehauchte Melodien und ausufernde Gitarrenspuren. Eine entspannte, aber noch nicht ganz leichtfüßige Stimmung breitet sich aus. Denn wie auf der mit Krist Novoselic eingespielten EYES ADRIFT von 2002 bleiben viele der gänzlich von Curt geschriebenen Songs den entscheidenden Tick zu getragen. Natürlich gibt’s Perlen wie „Spit“ oder „New Leaf“. Was aber fehlt, sind lässige Wüstenrocker à la „Attacked By Monsters“. (Bei einem Kurzauftritt im Piloten zu „Beverly Hills“ knallten sie einst diesen Song der versnobten Teen-Bagage vor den Latz – Kult!) Fazit: Ein Werk der Genesung. Mögen sie – auch live – bald wieder in sonniger Vollkraft erstrahlen.
www.themeatpuppets.comPeter Kaiser (7)
