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Mercury Heat 1

Luiza Bora: Mord ist nicht ihr Hobby, hat aber sehr wohl mit ihrem neuesten Job zu tun.

Mercury Heat 1In "Planetes" von Makoto Yukimura drängt es die Menschheit in Richtung Jupiter, um den gewaltigen Ressourcenhunger der Erde weiterhin stillen zu können – gegen diese Expansion ins All kämpfen Terroristen und nehmen für ihre Ziele den Tod unzähliger Menschen in Kauf. An das Debüt des Schöpfers von "Vinland Saga" fühlt man sich hinsichtlich der zentralen Prämisse auch bei "Mercury Heat" erinnert, nur dass es hier der Merkur ist, der zum Objekt der Begierde geworden ist und die dringend benötigte Energie für den blauen Heimatplaneten des Homo sapiens liefern soll.


Ob Kieron Gillen "Planetes" kennt, lässt sich an dieser Stelle nicht beantworten, allerdings hat er ohnehin diverse Quellen der Inspiration in den Story-Fleischwolf gesteckt und an diesem 2015/16 bei Avatar Press zwölf Hefte lang kräftig umgedreht. Im Bonusteil der ersten Hälfte geht der Autor auf einige dieser Einflüsse ein, wenngleich die grundlegenden Wordbuilding-Pfeiler nichts liefern, was uns nicht schon andere in etwas veränderter Konfiguration präsentiert hätten. Viel wichtiger und interessanter sind aber ohnehin die kleinen Details und Eigenarten wie etwa der Umgang der Menschen mit ihrem Körper oder die Verfahrensweise bezüglich unangenehmer Erinnerungen.


Hier steckt die wahre Unterhaltung in "Mercury Heat," ganz abgesehen von den wunderbar zynischen Dialogen, dem mit reichlich Splatter und toller Kolorierung versehenen Top-Artwork von Nahuel Lopez und Omar Francia sowie nicht zuletzt der erfrischenden Protagonistin. Luiza Bora hat nämlich bei der Einstufung, die in dieser Zukunftsvision jedem Jugendlichen auf der Erde blüht, nicht ganz das gewünschte Resultat erzielt und kann nur sehnsüchtig auf ihr "Murder, She Wrote"-Poster blicken. Für sie reichte es nämlich nicht zur Polizei, sondern lediglich privaten Dienstleisterin mit ähnlich exekutiven Befugnissen.


Als solche tritt sie den Dienst auf dem Merkur an und widmet sich einem scheinbaren Unfall, bei dem eine unglückliche Seele im sogenannten Gürtel, einer Ansammlung von Sonnenkollektoren um den Äquator, verbrannt wurde – ein ebenso grausamer wie logischer Tod auf einem Planeten mit Temperaturschwankungen zwischen -170 °C und +430°C. Da schnell ruchbar wird, dass hier nicht alles mit rechten Dingen zugeht, macht sich Luiza auf, um das Gewaltmonopol tatkräftig durchzusetzen. Doch Personen, die selbiges in Frage stellen, und ein nicht gerade zuverlässiger Techniker, der ihr zur Seite gestellt wird und sich eher für Alkohol und Cybersex interessiert, machen die Ermittlungen schwierig… und für die Leserschaft sehr unterhaltsam!

 

# # # Andreas Grabenschweiger # # #



Publisher: Dantes Verlag


 
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