Die anspruchsvolle Monsterjagd geht weiter, etwas hübscher und umfangreicher, aber in denselben Jagdgründen.
Bereits in der ersten Hälfte des Jahres 2010 erschien "Monster Hunter Tri" für Nintendos Konsole Wii. Mit "Monster Hunter 3 Ultimate" erscheint nun eine überarbeitete Version für die aktuellen Konsolengenerationen. Ist die Spielwelt rund um das Fischerdörfchen Moga und die zahlreichen Kreaturen auch nach so langer Zeit noch reizvoll und vor allem: Rechnet sich ein Neukauf für Besitzer der Ursprungsfassung?
Wie gehabt landet man als unerfahrener, aber tatendurstiger junger Jäger in dem kleinen Fischerdorf Moga. Eine an sich beschauliche Gemeinschaft, die jedoch seit kurzem in Angst und Schrecken versetzt wird, und zwar von einem furchterregenden Seeungeheuer namens Lagiacrus. Eigentlich genau die richtige Aufgabe für einen Jäger, der es sich und der Welt unbedingt beweisen möchte. Aber bevor man es mit einer Kreatur dieses Kalibers aufnehmen kann, gilt es die Grundkenntnisse der hohen Jagdkunst zu erlernen.
Dafür dient das Fischerdorf als Ausgangspunkt für die unzähligen Missionen. Hier steht die Behausung des Spielers, die die mit der Zeit stark anwachsende Ausrüstung beherbergt und mit der Hilfe des felinen Untertans verwaltet wird, es werden Ausrüstungen mit gesammelten Materialien geschmiedet und der Handel brummt. Die Jagdgilde versorgt den Spieler mit Missionen, die vor allem zu Beginn wenig Abwechslung bieten und erst nach vielen Stunden an Spannung durch die Vielzahl an interessanten Monstern gewinnen.
Überhaupt ist der Start für absolute Neulinge der "Monster Hunter"-Serie nur bedingt zugänglich und sperrig. Ohne die Mithilfe von erfahrenen Spielern kann die Motivation, sich allein in die Abenteuer zu stürzen, schnell sinken. Die Stärke von "Monster Hunter" liegt im kooperativen Monsterjagen. Gemeinsam mit Freunden, bei der 3DS-Version leider nur als lokaler Multiplayer möglich, stürzt man sich freudig in den Kampf. Um größere Monstern den letzten Lebensgeist aushauchen zu lassen, braucht man vor allem die geeignete Ausrüstung und den Willen, sich mit den Kampfmustern der Kreaturen auseinanderzusetzen.
Die Stärke der Spielfigur definiert sich nämlich durch die Ausrüstung und die komplexen Bewegungsmuster der Monster wollen beobachtet und gelernt werden. Monster jagen, Monster erlegen, aus erlegten Monstern neue Ausrüstung schmieden, um sich stärkeren Monstern entgegenzustemmen: Schnell ereilt den Monsterjäger ein gewisser Alltag, der jedoch, sobald diese Spielmechanik einmal greift, überaus motivierend ist.
Hat man sich durch die etwas quälenden Anfangsstunden gekämpft, eröffnet sich das volle Universum von "Monster Hunter". Auch die neuen Kreaturen, Missionen, Waffen und ein komplett neues Areal erfährt man erst im späteren Spielverlauf. Grafisch wirkt die Neuauflage nicht mehr ganz auf dem neuesten Stand. Trotz der matschigen Texturen, hakeligen Animationen und mangelnder Detaildichte diverser Objekte gehört "Monster Hunter 3 Ultimate" auf Nintendos mobiler Hardware dennoch zu einem der schöneren Titel des Sortiments, nicht zuletzt wegen des wirklich plastischen 3D-Effekts.
Fazit: "Monster Hunter 3 Ultimate" ist ein schwieriger Titel. Unbedingt möchte man diese Spielwelt in all seinen Facetten erfahren und genießen, bis man aber endlich an diesen Punkt kommt, an dem der Titel die Anfangshürden hinter sich lässt, vergehen viele Stunden. Belohnt werden geduldige Spieler, deren Sammlertrieb zu Beginn als Antrieb für die Monsterhatz reicht. Insgesamt ist "Monster Hunter 3 Ultimate" eine tiefgehende und schöne Spielerfahrung, die vor allem gemeinsam mit Freunden richtig Spaß macht. Capcom ist mit "Monster Hunter 3 Ultimate" eine schöne Neuauflage gelungen. Einzig der fehlende Online-Multiplayer-Modus wird schmerzlich vermisst.
# # # Thomas Sulzbacher # # #
Entwickler: Capcom Production Studio 1/Eighting
Publisher: Capcom
Plattform: 3DS (getestet), Wii U
Grafik: 8/10
Sound: 9/10
Steuerung: 9/10
Spielspaß: 8/10
Gesamt: 8,5/10
